Foto: David Vogt

Schulden abgebaut, Vertrauen aufgebaut

Andreas Lengwenath nach 13 Jahren verabschiedet

„Dat isser!“, dieser Gedanke sei dem damaligen Vize-Präsidenten der Übergangsbundesleitung Dr. Raimund Utsch im Februar 2003 im Bewerbungsgespräch mit Andreas Lengwenath gekommen, wie er in seiner Laudatio zur Verabschiedung des kaufmännischen Geschäftsführers auf der Bundesratstagung herausstellte. Auch die weiteren Mitglieder des Personalausschusses der Übergangsleitung des BEFG seien damals schnell darin übereingekommen, mit Andreas Lengwenath, der im September 2016 zum baptistischen Diakoniewerk Tabea wechseln wird, den richtigen Mann für die herausfordernde Stelle der kaufmännischen Geschäftsführung gefunden zu haben: „Er hatte nicht nur die notwendigen Erfahrungen als Banker, insbesondere im Immobilienbereich, sondern auch die notwendigen Erfahrung mit Gottes Führung.“

Die nun zurückliegenden 13 Jahre hätten gezeigt, dass die Entscheidung der Berufung goldrichtig war, so Utsch weiter. „Im Grunde bringen zwei Zahlen die Verdienste von Andreas auf den Punkt: 26 und 10.“ Innerhalb von dreizehn Jahren habe er es als kaufmännischer Geschäftsführer des BEFG geschafft, die drückende Schuldenlast von 26 Millionen auf 10 Millionen Euro zu reduzieren. „Zwischen diesen beiden Zahlen liegt jede Menge Arbeit: die Konzentration der Arbeit in Elstal, Umstrukturierungsmaßnahmen, Ausgliederungen diverser Immobilien, die Einführung transparenter Kosten und vieles mehr.“
 
Neben dem Schuldenabbau sei es Lengwenath in seiner Position vor allen Dingen gelungen, Vertrauen zurückzuerlangen und aufzubauen: Vertrauen zwischen der Bundesgeschäftsführung, dem Präsidium und den Finanzsachverständigen, vor allem aber Vertrauen der Gemeinden in die Verantwortlichen. Diesen Aspekt unterstrich auch BEFG-Präsident Michael Noss in seinen persönlichen Abschiedsworten: „Durch Transparenz und Offenheit hast Du Dich angreifbar gemacht, doch genau dadurch hast Du Vertrauen aufgebaut.“
 
Siegfried Großmann, der 2003 in seiner Funktion als Übergangs-Präsident und Vorsitzender des Personalausschusses maßgeblich an der Berufung Lengwenaths beteiligt war, ergriff ebenfalls spontan das Wort, um das Engagement und die Leistungen Lengwenaths zu würdigen. Auch BEFG-Generalsekretär Christoph Stiba dankte Lengwenath sehr herzlich und persönlich: „Aus guter Zusammenarbeit ist längst wahre Freundschaft entstanden, wahrscheinlich nicht zuletzt durch die vielen spätabendlichen Stunden, die wir gemeinsam im Büro verbracht haben.“
    
Andreas Lengwenath bedankte sich für die starke Rückendeckung, die er von allen Verantwortlichen, Präsidiumsmitgliedern, Sachverständigen und Kollegen erfahren habe, insbesondere von Raimund Utsch, der ihm als Mentor gerade zu Beginn beim Sprung ins kalte Wasser ein wichtiger Halt gewesen sei. „Aus Kollegen wurden Freunde und als einziger Nicht-Theologe der Bundesgeschäftsführung hat mich die Zusammenarbeit auch stets persönlich und in meinem Glauben gestärkt und vorangebracht.“
Michael Noss brachte die vielen dankenden und lobenden Worte an den scheidenden Geschäftsführer auf den Punkt: „Wir lassen dich sehr ungerne gehen. Aber du gehst mit Gott. Gott segne Dich!“ Dieser Zuspruch würde Andreas Lengwenath schon längere Zeit seines Lebens in Form eines Lieds begleiten, das ihm zum Abschied gewidmet wurde. Musikalisch begleiten musste Lengwenath die guten Segenswünsche des Songs von Barry McGuire vollkommen überraschend selber mit der Gitarre:
 
„Es ist ein guter Weg, den Gott mit mir geht. Ich weiss, ihm kann ich mein ganzes Leben anvertraun. Weil Gott die Zukunft kennt, weil er mich wirklich liebt, geh ich geborgen meinen Lebensweg nach Haus.“

Ein Artikel von Timo Neumann