Siegfried Großmann gestorben
BEFG würdigt ehemaligen Präsidenten als „prägende Persönlichkeit in vielfältiger Weise“
Am 20. Januar ist Pastor i.R. Siegfried Großmann im Alter von 83 Jahren gestorben. „Siegfried Großmann war in vielfältiger Weise eine prägende Persönlichkeit im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden“, heißt es in einem Nachruf von BEFG-Präsident Michael Noss und Generalsekretär Christoph Stiba. Als Präsident habe er in einer für die Bundesgemeinschaft schwierigen Zeit „die Geschicke des Bundes weise gelenkt und neue Gleise gelegt.“
Siegfried Großmann war Pastor, Bildungsreferent und von 2002 bis 2007 Präsident des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG). Ehrenamtlich engagierte Siegfried Großmann sich bei den Rufern, einer missionarischen Erneuerungsbewegung im Bereich des Baptismus. Über diese Zeit sagte Siegfried Großmann 2010 im Rückblick: „Ich habe dort in der ganzen Zeit zentrale Erfahrungen gemacht, die mich geprägt haben, eine andere Art von Spiritualität mit dem Charismatischen zu verbinden – aus der Stille heraus, aus dem Hören, auch in Übereinstimmung mit der eigenen spirituellen Identität, die man mitbringt.“
Im Rahmen seiner verantwortlichen Mitarbeit in der Ruferbewegung war er 1969 Mitbegründer des Lebenszentrums für die Einheit der Christen in Schloss Craheim.
Von 1972 bis 1978 war er als Geschäftsführer des Oncken Verlags in Kassel tätig. 1978 übernahm Siegfried Großmann die Leitung der Ruferarbeit in Stauffenburg, die er bis 1987 innehatte. Dann leitete er bis 1992 das Institut für Diakonie und Seelsorge im Diakoniewerk Bethel in Berlin. Im Jahr 1990 wurde Siegfried Großmann Pastor des BEFG und war von 1992 bis 2002 Bildungsreferent im Bund und zeitgleich auch als Teilzeitpastor in der Baptistengemeinde Berlin-Schöneberg und der Immanuel Diakonie tätig. „Zehn Jahre haben wir in Schöneberg und in der Immanuel Diakonie zusammengearbeitet. Er war ein guter Gesprächspartner mit profundem Wissen, in größeren Runden ein guter Moderator und persönlich ein echter Freund“, so Michael Noss.
2002 wurde Siegfried Großmann zum Präsidenten des BEFG gewählt – „in einer Lebensphase, in der er eigentlich in den Ruhestand eintreten wollte“, wie es in dem Nachruf heißt. In dem Amt habe er „Verantwortung für den Gemeindebund übernommen und mit viel Arbeit, Menschenzugewandtheit und dem Blick für das Wesentliche einen Neuerungsprozess gestaltet und begleitet.“
Er war ein engagierter und anerkannter Ökumeniker mit vielen persönlichen Kontakten zu Christen aus den anderen Kirchen, gehörte dem Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) an und war einige Jahre Präsident der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF).
Am Vormittag des 20. Januars ist er, wenige Wochen vor seinem 84. Geburtstag, gestorben. „Mit einem Leuchten in den Augen“, wie seine Frau Gudrun Großmann berichtete.
Die Beisetzung findet am Montag, dem 31. Januar, im engsten Familienkreis statt.
Ein Artikel von Julia Grundmann