Trauer um den ehemaligen BEFG-Präsidenten Günter Hitzemann

Pastor und Diakonievorsteher gestaltete Gemeindebund maßgeblich mit

Am 20. Januar 2015 ist Pastor Günter Hitzemann im Alter von 85 Jahren in Hamburg gestorben.

Hitzemann war in den 70er und 80er Jahren insgesamt zehn Jahre lang Präsident des BEFG sowie 20 Jahre lang Mitglied der Bundesleitung und hat die Entwicklung des Gemeindebundes und der freikirchlichen Diakonie „mit großer Entschlossenheit und Weitblick maßgeblich mitgestaltet“, so heißt es in einem Nachruf von BEFG-Präsident Hartmut Riemenschneider und Generalsekretär Christoph Stiba. Hitzemann sei eine Persönlichkeit gewesen, die stets die „Theologie im Kontext des gemeindlichen, politischen und gesellschaftlichen Umfelds“ gesehen habe, so Riemenschneider und Stiba.

Dies bestätigte auch sein langjähriger Wegbegleiter Dr. Wolfgang Lorenz, der während der Präsidentschaft Hitzemanns viele Jahre das Amt des Vizepräsidenten innehatte: „Günter Hitzemann hat, befreit durch das Evangelium  und gebunden zum Dienst am Nächsten, immer auch die Bedürfnisse der Gemeinden und der Menschen in seiner Umgebung wahrgenommen. So ist er während der großen Sturmflut in Hamburg 1962 selbst in ein Boot gestiegen, um zu den Menschen, deren Häuser überflutet waren, zu kommen und zu helfen.“

Auf Günter Hitzemanns Initiative ging es zurück, dass anlässlich des 150-jährigen Bestehens des Baptismus in Deutschland auf dem Kongress der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF) 1984 ein Schuldbekenntnis zum Verhalten des BEFG in der Nazi-Diktatur verabschiedet wurde. „Wir bitten Gott, dass wir aus diesem Teil unserer Geschichte lernen, um dadurch wacher zu sein im Blick auf die geistlichen Verführungen unserer Zeit“, sagte Hitzemann damals.

Von 1968 bis zu seinem Ruhestand 1991 arbeitete Hitzemann als geschäftsführender Direktor und Pastor im Diakoniewerk Bethel Berlin. Unter seiner Leitung expandierte das Diakoniewerk in verschiedenen sozialdiakonischen Bereichen. Er setzte sich besonders für die Fortführung und Transformation des diakonischen Auftrags unter geänderten gesellschaftlichen Bedingungen ein (u.a. Bildungsangebote für arbeitslose Jugendliche). Sein diakonisches Engagement als Direktor des Diakoniewerks Bethel reichte auch über die Landesgrenzen hinaus. So gründete das Diakoniewerk unter seiner Leitung unter anderem ein Wohnprojekt für Studentinnen und Studenten in Wien. Pastor Walter Klimt, Generalsekretär des Österreichischen Baptistenbundes, sagte: „Günter Hitzemann hat dieses Projekt von Anfang an sehr stark unterstützt und gefördert. Und er war bis zum Schluss ein Gebetsunterstützer und auch ein finanzieller Unterstützer der Baptisten in Österreich. Ich bin ihm sehr dankbar dafür.“

Das Diakonische Werk verlieh Günter Hitzemann 1989 das Kronenkreuz in Gold. 1990 wurde er vom Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt.


Die Trauerfeier ist am 1. Februar 2015 um 16.00 Uhr in der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Hamburg-Altona. Die Beerdigung findet am 2. Februar im Kreise der Familie statt.

Ein Artikel von Julia Grundmann