20 Jahre AK Internet

Ein Blick zurück

Kaum zu glauben: In diesem Jahr feiert der Arbeitskreis Internet (AKI) sein 20-jähriges Jubiläum. Wie bei vielen technischen Entwicklungen konnte damals nicht jeder gleich etwas mit diesem Begriff anfangen. Hier war viel Überzeugungsarbeit nicht nur in den Gemeinden nötig. Ein Bericht von Christian Kuntze.

Wenn wir heute im Internet surfen, tun wir das in der Regel im World Wide Web (WWW), also auf Internetseiten, deren Adresse mit den drei Buchstaben www beginnt. Solche Seiten gibt es seit Anfang der 1990er Jahre. Wer sich etwas mehr mit Geschichte beschäftigen möchte: Bitkom e. V. veröffentlichte 2021 einen interessanten Artikel zum 30. Geburtstag der ersten Webseite. Ende der 90er, Anfang der 2000er Jahre stiegen dann auch die ersten Gemeinden ein und programmierten ihre erste Website. Dabei war noch viel Handarbeit im Spiel: Wer eine Website erstellte, musste sich erst einmal gründlich in die Materie einarbeiten. Bestimmt wurden diese Seiten oft belächelt: Braucht man so einen neumodischen Kram überhaupt, wenn es doch Gemeindebriefe, Telefon Bekanntmachungen im Gottesdienst gibt? Internetzugänge waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht so verbreitet und auch die heute nicht mehr wegzudenkenden Smartphones waren noch in weiter Ferne.

Im Jahr 2004 hatte der damalige Landesverband Westfalen die Idee, Gemeinden bei der Gestaltung von Webseiten zu unterstützen. Der AK Internet war zunächst als regionaler Kreis ins Leben gerufen worden. Es wurde eine Webseite entwickelt, die bei Bedarf einfach kopiert und pro Gemeinde individualisiert werden konnte. Diese Seite besaß bereits die Inhalte, die praktisch in jeder Gemeinde vorkamen. Das Prinzip dieser Musterseite hat sich bewährt und bis heute nicht grundlegend geändert. Natürlich hat sich der Umfang wesentlich vergrößert. Neben Texten und rechtssicheren Bildern stellen wir heute mit der Musterseite verschiedene Werkzeuge für die Gemeindearbeit zur Verfügung. Ein interner Bereich mit einer Gottesdienstplanung gehört genauso dazu wie eine Bildergalerie und vieles mehr.

Die ersten Mitarbeiter haben hier einen guten Grundstock geliefert. Das persönliche Know-how einzelner Mitarbeiter wirkt hier bis heute nach. Es wurden beispielsweise Komponenten entwickelt, welche die Arbeit des zentralen Supports erleichtern und auch aktuell noch im Einsatz sind.

„Der AK Internet bietet digitale Tools, die auf die Gemeindearbeit zugeschnitten und somit für Gemeinden eine echte Hilfe sind. Mich begeistert immer wieder, was die Mitarbeitenden hier ehrenamtlich auf die Beine stellen. Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum! Gemeinden, die das Angebot noch nicht kennen, sollten es sich auf jeden Fall anschauen.“

Dr. Michael Gruber, Leiter der BEFG-Kommunikation

Waren es zunächst nur wenige Gemeinden, die das Angebot nutzten, sind es inzwischen über 200 Gemeinden, Einrichtungen und Initiativen geworden. Dadurch haben sich manche Strukturen verändert. Der AKI wechselte 2021 vom Landesverband zum BEFG. Die Bereitstellung von Webspace auf eigenen Servern wurde zurückgefahren. Die meisten Gemeinden nutzen das Angebot des Providers IONOS, mit dem wir eine Kooperation haben und der uns einen besonderen Zugang bereitstellt, um auch hier die Gemeinden zu unterstützen. 

Mit der Coronapandemie änderten sich für die Gemeinden viele Arbeitsweisen. Es kam der Wunsch nach Onlinegottesdiensten und Möglichkeiten zu Onlinetreffen auf. Hier hat der Arbeitskreis Internet innerhalb kürzester Zeit reagiert und eine Plattform für diese Dienste eingerichtet, die aus Sicht des Datenschutzes alle Anforderungen unseres Bundes erfüllt. „Miteinander“ hat sich als Videokonferenzplattform für Hauskreise, Gemeindeleitungen oder im Bereich von Beratung und Seelsorge etabliert. Gleiches gilt für das Umfragewerkzeug – eine gute Hilfe, wenn Termine abgestimmt oder digital Entscheidungen getroffen werden müssen.

Auch wenn die Arbeit sehr technisch geprägt ist, gibt es auch kreative Lösungen, die gut bei den Gemeinden ankommen. „Für Dich“ zum Beispiel ist eine Aktion, die mit Aufklebern Menschen Gottes Wort näher bringt.

Der Artikel ist in Die Gemeinde 19/20-2025 erschienen.

Ein Artikel von Christian Kuntze