ACK-Beobachter beim Synodalen Weg
„Nur wer sich wandelt, bleibt sich treu“
Bei der zweiten Synodalversammlung des Synodalen Wegs der römisch-katholischen Kirche hat der Beobachter der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Pastor Christoph Stiba (Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden), ein Statement gehalten.
Er bezeichnete es als „besonders ökumenisches Zeichen der Wertschätzung und des gemeinsamen ökumenischen Weges im Sinne der Charta Oecumenica“, dass Beobachterinnen und Beobachter den Synodalen Weg begleiten und kommentieren dürften. Die anderen Kirchen, so Stiba, würden den Weg der römisch-katholischen Kirche „aufmerksam, erwartungsvoll, dialogbereit und mit ihren Gebeten“ begleiten.
Aus seiner eigenen Tradition, des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG), mit 80.000 Mitgliedern und 800 Gemeinden, sei er eine kongregationalistische Form des Miteinanders gewöhnt, bei der die Gemeindeversammlung der höchste Souverän sei. Daher tue er sich, so Stiba, mit der ekklesiologischen Struktur der römisch-katholischen Kirche „an manchen Stellen schwer“. Wandel jedoch gehöre zu allen Kirchen, denn „nur wer sich wandelt, bleibt sich treu“, betonte Stiba, der auch Präsident der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) ist, der 12 Mitgliedskirchen und drei Gastmitglieder angehören.
Mit Verweis auf die Charta Oecumenica sprach Stiba auch das Verhältnis von Minderheits- und Mehrheitskirchen an, das sich in der ACK in ganz besonderem Maße zeige, da auch die mitgliederstärksten Kirchen in Deutschland, die römisch-katholische und die evangelisch-landeskirchliche, der ACK als Mitglieder angehörten. Er erinnerte hier an die vor 20 Jahren gemeinsam unterschriebene Selbstverpflichtung: „Wir verpflichten uns, die Rechte von Minderheiten zu verteidigen und zu helfen, Missverständnisse und Vorurteile zwischen Mehrheits- und Minderheitskirchen in unseren Ländern abzubauen.“ (Charta Oecumenica 4). Dieses Gefälle sei aber nicht nur zwischen Kirchen zu erkennen, so Stiba, sondern er beobachte auch Mehrheits- und Minderheitsmeinungen innerhalb des Synodalen Weges: „Das ‚Wie‘ des Synodalen Weges ist mindestens so bedeutsam wie das ‚Was‘.“
Zum Abschluss seines Statements wünschte Stiba dem Synodalen Weg weiterhin Gottes Segen und versicherte, dass die anderen der ACK angehörenden Kirchen für den Synodalen Weg beteten, „weil wir wollen, dass der Synodale Weg zu einem guten Ziel führt, Erwartungen erfüllt werden und die Katholische Kirche in Deutschland Aufbruch und den Segen Gottes erlebt“, so Stiba.
Ein Artikel von Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK)