
BEFG richtet Ratstagung der europäischen Baptisten aus
Delegierte werden über die Zukunft des IBTS beraten
Vom 26. bis 29. September 2012 treffen sich knapp 150 Delegierte zur Ratstagung der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF) auf dem Campus des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) in Elstal bei Berlin. Die Ratstagung ist das höchste Entscheidungsgremium der EBF, zu der 52 Baptistenbünde mit mehr als 800.000 Mitgliedern gehören. Auf der Tagung entscheiden die Delegierten unter anderem über einen neuen Standort für das Internationale Baptistische Theologische Seminar (IBTS), das sich zurzeit noch in Prag befindet. Die Einrichtung soll nach finanziellen Schwierigkeiten an den Standort einer anderen Hochschule verlegt werden, um wirtschaftliche und inhaltliche Synergien zu ermöglichen. Als wahrscheinlicher neuer Standort gilt Amsterdam.
„Für den deutschen Bund ist es eine besondere Ehre, Gastgeber für diese wichtige europäische Konferenz zu sein“, so BEFG-Präsident Hartmut Riemenschneider. Der Präsident der EBF, BEFG-Pastor Hans Guderian aus Berlin, betonte in einem vorab an die Delegierten der Ratstagung versandten Bericht, dass nicht nur der Politik, sondern gerade auch den Kirchen eine besondere Rolle bei der Gestaltung Europas zukomme. BEFG-Generalsekretärin Regina Claas würdigte in einer Kolumne in der Zeitschrift „Die Gemeinde“ die Bedeutung der EBF als starkes europäisches Netzwerk. Gemeinsam seien die Mitgliedsbünde in der Lage, Dinge zu tun, die ein Bund alleine nicht leisten könne, etwa in der Mission, der theologischen Ausbildung oder bei Hilfsprojekten für notleidende Menschen: „Die Ratstagung in Elstal dient dazu, miteinander abzustimmen, wo und wie wir unsere Kraft einsetzen wollen.“
Unter anderem werden die Teilnehmer der Konferenz über „Das christliche Zeugnis in einer multireligiösen Welt“ („Christian Witness in a Multi-Religious World“) beraten. Das bedeutende ökumenische Dokument wurde 2011 nach einem fünfjährigen Konsultationsprozess veröffentlicht, an dem sich der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK), der Päpstliche Rat für den Interreligiösen Dialog (PCID) der römisch-katholischen Kirche und die Weltweite Evangelische Allianz (WEA) beteiligt hatten. Das Papier beschreibt einen Verhaltenskodex für die internationale Mission und betont den Respekt gegenüber jeder Religion sowie das Recht zu missionieren. Gleichzeitig stehe jegliche Form von Aggression in Widerspruch zum christlichen Evangelium.
Aus erster Hand werden die Delegierten in Elstal Informationen über die politische Situation und die Lage der Baptistengemeinden im Nahen und Mittleren Osten erhalten. Zur EBF gehören mehrere Mitglieder aus dieser Region, darunter die Baptistenbünde aus Ägypten, Jordanien, dem Libanon und Syrien. Aktuell unterstützen die Partner von European Baptist Aid (EBAid) Hilfsprojekte für Flüchtlinge in Jordanien und im Libanon und ein humanitäres Projekt in Syrien. In dem Konsortium EBAid haben sich unter dem Dach der EBF verschiedene baptistische Hilfsorganisationen, darunter auch German Baptist Aid, zusammengeschlossen.
Hier können Sie sich das Video anschauen, mit dem die Delegierten zur Ratstagung eingeladen wurden.
Ein Artikel von Dr. Michael Gruber