Botschafter der Versöhnung
Deutsch-persisches Seminarwochenende in Rastede
Viele Menschen aus dem Iran und Afghanistan sind in den letzten Jahren zum Glauben und in Gemeinden des BEFG gekommen. Die Evangelisch-Freikirchliche Akademie unterstützt die deutsch-persische Gemeindeentwicklung und bietet regionale Seminartage zu konkreten Fragen an. Im Dezember war das Thema Versöhnung.
Jetzt liegt er in Scherben. Ein Hammerschlag von Jens Mankel hat den Teller zertrümmert.
Auch gute Beziehungen werden manchmal so abrupt zerstört. Oft scheint ein Zurück nicht möglich – alles ist zerbrochen.
„Versöhnt leben – mit Gott, mit anderen und mit mir selbst“ war das Thema eines Seminarwochenendes vom 7. bis 9. Dezember für persische Christen und ihre deutschen Freunde. Aus sechs Gemeinden in Nordwestdeutschland kamen die 50 Frauen, Männer und Kinder; die meisten von ihnen sind in den letzten Monaten oder Jahren aus dem Iran oder Afghanistan nach Deutschland geflüchtet und Christen geworden. Sie waren eingeladen, sich mit ihrem Glauben und der Bibel näher zu beschäftigen. Damit jeder alles verstand, wurden alle Beiträge von Omid Homayouni übersetzt, von Deutsch nach Farsi oder von Farsi nach Deutsch. Dabei wurde deutlich, dass Versöhnung für manche Menschen aus der iranischen Kultur eine besondere Bedeutung hat, da sie dort erlebt haben, dass nach Konflikten Mauern gezogen und Kontakte vermieden werden.
Gott aber schenkt Versöhnung und will, dass wir den Weg zu ihm finden, so wie der „Verlorene Sohn“ zurückkehrt zum Vater. Dort wird er von dessen ausgebreiteten Armen umschlossen. Aber er muss auch erfahren, dass sein Bruder sich ihm verweigert. Als Christen haben wir Vergebung geschenkt bekommen, so dass wir versöhnt mit Gott, unseren Nächsten und mit uns leben können.
Als Referenten leiteten Thomas Klammt und Jens Mankel von der Evangelisch-Freikirchlichen Akademie Elstal zum Nachdenken über die biblischen Berichte und das eigene Lebensverhalten an, unterstützt von Heike Scharf und Uwe Fischer, Dozenten des evangelischen Bildungshauses Rastede. Daneben gab es Zeit zum Singen, Spielen, Tanzen und zu intensiven persönlichen Gesprächen. Die Teilnehmer genossen die ruhige Freizeit-Hotel-Atmosphäre, die Betreuung der Kinder durch Fachpersonal und dass man sich an gedeckte Tische setzen konnte. Zum Abschluss wurden sie am Sonntagmorgen in einem Gottesdienst mit Abendmahl als „Botschafter der Versöhnung“ gesegnet. Dankbar für die gemeinsamen Tage und mit neuer Hoffnung und Motivation fuhren alle in ihre Gemeinden zurück.
Ein Artikel von Edwin Witt/Thomas Klammt