Erntedank: Dafür steht unser Bund
Damit der Bund wirksam bleibt: Bitte um Spende für zentrale Aufgaben
Der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) unterstützt mit seinen Mitarbeitenden in Elstal bei Berlin und mit den Regionalreferenten bundesweit etwa 800 Gemeinden in Aufgaben, die sie alleine nicht oder nicht gut bewältigen können. Deshalb bitten der Generalsekretär des Bundes, Pastor Christoph Stiba, und der kaufmännische Geschäftsführer, Volker Springer, zur Erntedankzeit um eine Spende. Damit der Bund wirksam bleibt und seine Aufgaben für die Gemeinden weiterhin praxisnah erfüllen kann.
Häufig erreichen die Bundesgeschäftsstelle Danksagungen aus Gemeinden, die die Verantwortlichen und die Mitarbeitenden in Elstal in ihrer täglichen Arbeit ermutigen. Paul Malessa etwa ist Gemeindeleiter in der EFG Rotenburg an der Wümme bei Bremen. Er schrieb kürzlich in einer E-Mail an den Bund: „Euch Gottes Segen für die umfangreiche Arbeit. Wir als Rotenburger haben erfahren, dass Ihr uns in allen Fragen wie etwa Pastorensuche, rechtliche Anfragen und Haushaltsangelegenheiten immer schnell und sehr konstruktiv zur Seite steht.“
Lebende Baptistengeschichte aus fernen Tagen
Malessa gibt nicht nur ein Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen seiner Gemeinde und dem Bund. Er steht mit seiner Lebens- und Familiengeschichte auch für einen inzwischen nahezu vergessenen Teil der Geschichte der deutschen Baptisten. Deshalb sei sie hier in Kürze einmal festgehalten: Malessa wurde 1958 im polnischen Szczytno geboren. Vor 1945 hieß der Ort Ortelsburg und gehörte zum ostpreußischen Ermland-Masuren. Die Eltern und Großeltern wohnten im Nachbardorf Rummy. Dort gab es die älteste Baptistengemeinde Ostpreußens. Weil die Familie Malessa Teil einer deutsch-polnischen Minderheit war und eine eigenständige Sprache, das Masurisch, sprach, wurde sie 1945 nicht vertrieben. Dennoch entschlossen sich die Eltern und Großeltern 1962 zur Ausreise in die Bundesrepublik. Baptisten gibt es in Rummy nicht mehr; aber die kleine Baptistenkirche von 1861 steht noch und wird als Bibliothek genutzt.
In Niedersachsen angekommen, fand die Familie Malessa in der Baptistengemeinde Rotenburg eine neue geistliche Heimat. Denn dort waren bereits viele aus Ostpreußen vertriebene Baptisten angekommen und hatten eine neue Gemeinde gegründet. Und Paul „fand dort als Vierzehnjähriger zum Glauben“, wie er sagt. Malessa hat später 43 Jahre lang als Bundeswehroffizier fern der neuen Heimat gedient. Erst 2021 zog es ihn wieder zurück „in sein Rotenburg“. In seiner fast vierzigjährigen Abwesenheit war eine Kirche gebaut worden. Heute zählen die Rotenburger Baptisten 120 Mitglieder.
Mit Blick auf seine Familiengeschichte als Baptist ist Malessa dankbar, einem Bund anzugehören, der so viel Unterstützung und Solidarität bietet. Als Ruheständler freut er sich zudem, dass er in der Gemeindeleitung mitwirken kann. Und wenn er mal nicht weiterweiß, kann er in Elstal anrufen.
Gestärkt für den Dienst
Doch es geht nicht immer um Anfragen, die die Organisation des Gemeindelebens betreffen. Die Akademie Elstal etwa bietet Fortbildungsseminare im Bereich „Seelsorge und Beratung“ an. „Seelsorge ist Gottes liebevolle Sorge“ für den inneren Zustand des Menschen, erfährt man bei der Akademie: „Von dieser Seelsorge Gottes bewegt füreinander und für andere da zu sein, Menschen seelsorglich zu begegnen, zu begleiten und zu beraten – und dies bewusster, sensibler und auch fröhlicher zu tun, dabei wollen die Angebote im Bereich Seelsorge und Beratung Gemeinden und Menschen aus Gemeinden unterstützen“, erklärt Jens Mankel, Referent des Bundes für Seelsorge und Beratung. An solch einem Fortbildungsseminar hat Pastor Ric Stephan von der EFG Gedern und Limeshain teilgenommen.
Er findet: „Dieser Kurs hat mich einiges über Seelsorge und ganz viel über mich selbst gelehrt. Ich wurde immer wieder herausgefordert, ermutigt und gestärkt für diesen Dienst und meinen Alltag.“
Iranisches Pastorenpaar integriert
Die beiden persischsprachigen Pastoren Nader und Pouneh Mekwandy haben eine Gemeinde in Essen gegründet. Dies geschah als BEFG-Gründungsprojekt. Die Gemeinde heißt auf Persisch „Taaj – Kronen-Kirche“. Nader stammt aus Shushtar im Südwesten des Irans und kam 2011 nach Deutschland. Pouneh flüchtete ein Jahr später aus der iranischen Hauptstadt Teheran. In Deutschland ist sie in der „Allianz persischsprachiger Christen“ aktiv. Pouneh und Nader fühlen sich in erster Linie „dazu berufen, Menschen von Religion und Gebundenheit zu befreien, damit sie in einem freien christlichen Leben und im Glauben an Jesus Christus die Gnade und das ewige Leben Gottes voll erfahren können“.
Etwa 25 Geschwister feiern sonntags um 15:30 Uhr Gottesdienst mit Lobpreis, Gebet, Predigt und bieten parallel sogar noch einen Kinder-Gottesdienst an. „Wir sind Gott dafür dankbar“, sagen sie.
Um in ihrem pastoralen Dienst zu wachsen, haben Nader und Pouneh am Pastoralen Integrations- und Ausbildungs-Programm (PIAP) des Bundes teilgenommen: „Wir empfinden PIAP als einen Segen für die Menschen, die nicht in Deutschland geboren sind, aber offiziell in Deutschland in den pastoralen Dienst einsteigen möchten“, betonen sie. Und weiter: „Bei PIAP werden viele theologische Themen angesprochen, die eine gute Basis zum Weiterstudieren bieten.“
Musik für Gerechtigkeit
Lobpreismusik hat sich im Laufe der letzten sechzig Jahre zu einem eigenen Musikstil entwickelt. Ursprünglich einer eher charismatischen Erneuerungsbewegung aus dem angelsächsischen Raum entwachsen, sind moderne Lobpreislieder inzwischen aus keiner Gemeinde mehr wegzudenken. Pastorin Anja Neu-Illg von der EFG Rostock hebt einen besonderen Aspekt unter dieser Musik hervor: „Als Gemeinde beschäftigen wir uns mit dem Thema Gerechtigkeit und was wir damit zu tun haben. Lange haben wir nach guten Liedern dazu gesucht. Fündig geworden sind wir in einer Spotify-Playlist vom BEFG-Bundesrat 2024 ‚Dein Reich komme! gerecht anders leben‘. Hier haben Jan Primke und Robin Zabel von BEFG Musik Altes und Neues aus dem Schatz der Kirchenmusik herausgeholt. Drei Stunden Musik, 39 Songs – auch jenseits des kommerziellen Mainstreams. Wir nennen sie liebevoll die ‚Bundesplaylist‘ und sind froh, dass es sie gibt.“
Vom Senfkorn: Zeit zu danken!
Und so sind und bleiben die Danksagungen an den Bund immer wieder abwechslungsreich und vielfältig.
Passend zum Erntedankfest hat der Evangelist Markus das Gleichnis vom Senfkorn, dem „kleinsten von allen Samenkörnern“, überliefert. Jesus sagte dazu (Markus 4,32): „Ist es aber gesät, dann geht es auf und wird größer als alle anderen Gewächse und treibt große Zweige, sodass in seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können.“
Eine Spende an den Bund für seine Aufgaben, das Bundesopfer, kann solch ein Senfkorn sein, glauben Pastor Christoph Stiba, Generalsekretär des BEFG, sowie Volker Springer, kaufmännische Geschäftsführer des Bundes.
Allen Spendern ein herzliches „Vergelt‘s Gott!“ aus Elstal.
Ein Artikel von Tom Goeller