Überzeugendes Konzept und regionaler Bezug sind wichtig
Erstes Forum Fördermittel zum Thema „gemeinwesenorientierte Gemeindearbeit“
Um diakonische Gemeindeaktivitäten zu ermöglichen oder zu unterstützen, können Fördermittel privater und öffentlicher Geldgeber helfen. Über die Frage, was bei der Beantragung zu beachten ist, informierte das erste digitale Forum Fördermittel, das mit über 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus verschiedenen Gemeinden großen Zuspruch fand.
Für das Einwerben von Fördermitteln sei ein überzeugendes Konzept notwendig, das zu den Zielen der Förderinstitution passt, erklärte Almut Siodlaczek, Diakonin und BEFG-Diakoniebeauftragte für Hessen. Sie sagte: „Die Suche nach Förderern beginnt vor der Haustür, da 80 Prozent der Mittel regional vergeben werden.“
Auch Frank Fornaçon, Pastor der EFG Kassel-West, betonte die Bedeutung des regionalen Bezugs. Der Blick der Gemeinde müsse sich für ihr Umfeld und ihre Nachbarschaft öffnen, sagte er. In der EFG Kassel-West hätten sie damit gute Erfahrungen gemacht: „Die Vertreter der Stadt dankten unserer Gemeinde für das soziale Engagement.“ Er betonte, dass ohne die Unterstützung Einzelner, den Rückhalt der Gemeinde und öffentliche Fördergeber die Gemeinde nicht ein täglicher Treffpunkt so vieler Menschen sein könnte.
„Gefördert wird nicht die laufende Arbeit, sondern Projekte“, sagte Silke Tosch Pastorin und leitende Redakteurin der Zeitschrift „Die Gemeinde“ in einem Kurzreferat. Sie erläuterte, welche Kriterien zu einem Projekt gehören, wie zum Beispiel zeitliche Begrenzung, Innovation und Nachhaltigkeit.
Daria Kraft, Pastorin und Referentin in der Fachstelle für Integration und Geflüchtete des Diakoniewerks der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden in Baden-Württemberg, stellte ein von ihr durchgeführtes Projekt vor: ein Erlebniswochenende mit geflüchteten und deutschen Jugendlichen. Dieses habe sie mit der Förderung von „Aktion Mensch“ durchführen können. Auch weitere geförderte Projekte wurden vorgestellt, zum Bespiel ein generationsübergreifendes Chorprojekt und „Talentkids“, ein Projekt, bei dem Kinder mit und ohne Fluchterfahrung ein eigenes Rap-Musikvideo produzierten.
Wie eine Personalförderung durch das Jobcenter aussehen könnte, erläuterte Wilfried Roskamp von der Freien evangelischen Gemeinde Ronsdorf, der im Jobcenter arbeitet. „Visionäre brauchen (k)einen Arzt, sie brauchen Fördermittel und ein gutes Konzept“, so Roskamp. Er zeigte auf, wie Langzeit-Arbeitslose, die durch Ein-Euro-Jobs auf die Arbeit vorbereitet werden, dabei helfen können.
An die Referate schlossen sich parallele Gesprächs- und Austauschrunden an, in denen Fragen gestellt und die Themen vertieft werden konnten. Zum Schluss wurden die Teilnehmenden noch einmal motiviert, mutige Schritte zu gehen, sich zu vernetzen und für ihren Ort einzusetzen und Förderern die Möglichkeit zu geben, das Gute was sie tun, zu unterstützen.
Die Rückmeldungen der Teilnehmenden waren sehr positiv, sodass eine thematische Weiterführung geplant ist.
Ein Artikel von Gabriele Löding