Gemeinsam über Kontinente hinweg

Die deutsch-malawische Partnerschaft geht weiter!

„Ich habe Gemeinde erlebt wie nie zuvor – mein Herz bleibt hier bei Euch!“ – so formulierte es eine Reiseteilnehmerin Anfang November 2024 in der Jerusalem Baptist Church in Blantyre (Malawi). Sie war Teil einer 13-köpfigen Gruppe aus Mitgliedern und Freunden der EFG Berlin-Lichterfelde „Bethel“, die vom 16. Oktober bis 3. November  Malawi besuchten. Ähnlich herzlich äußerten sich auch die deutschen und afrikanischen Freunde. Der Besuch war eine einmalige Erfahrung – die meisten Teilnehmenden waren zum ersten Mal in Afrika.

Schon seit 2013 besteht die Partnerschaft zwischen den beiden Gemeinden. Diese ging aus der Partnerschaft des deutschen und malawischen Baptistenbundes hervor, die 2011 bis 2016 bestand.

Die Gemeindepartnerschaft lebte vor allem durch gegenseitige Besuche. So konnten vier Freunde aus Malawi im Laufe der Jahre nach Berlin eingeladen werden, bei insgesamt drei Besuchsreisen aus Deutschland lernten über 20 Reiselustige aus Deutschland unter Leitung von Pastor Volker Bohle und Abusa (Pastor) Fletcher Kaiya Land und Leute kennen.

Neben den Besuchen freuten sich die malawischen Partner über Unterstützung in Form eines Stipendienprogramms für Schülerinnen und Schüler sowie Zuschüsse für die Erweiterung des Gemeindehauses. Die EFG Bethel konnte im Gegenzug von Predigtdiensten von Sydney Namaumbo sowie insbesondere von Fletcher Kaiya, der mit seiner Frau Clara während eines Sabbaticals von Volker Bohle in Berlin war, profitieren.

Clara und Fletcher Kaiya

Die herzliche Partnerschaft kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Lage in Malawi in den letzten fünf Jahren nicht verbessert hat. Im Gegenteil, Engpässe bei der Strom- und Wasserversorgung sowie zuletzt massiv bei den Treibstoffen schränken den Alltag der Menschen sehr ein – ganz zu schweigen von der allgegenwärtigen Armut.

Es war für die deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht einfach, mit dem Gefühl der Hilflosigkeit angesichts der Größe der Not umzugehen. Um so schöner ist es, dass manches sich auch verbessert hat. So wuchs die Gemeinde und konnte aus eigener Kraft ihren Eingangsbereich neu gestalten. Die Altersgruppe unter 45 zählt über 100 Personen und auch die Frauen sind sehr aktiv. Die deutschen Besucher waren auch vom diakonischen Engagement der jungen Leute begeistert, die hilfsbedürftige Senioren zu Hause besuchen und sie mit Lebensmitteln und Haushaltshilfe unterstützen. Auch einige Projekte wie die Balaka Farm, die von EBM INTERNATIONAL unterstützt wird, haben sich zu Oasen der Hoffnung entwickelt.

Wird die Partnerschaft „immer weiter gehen“, wie es sich manch einer vielleicht wünscht? Wir wissen es nicht. Aber für die nächsten vier Jahren wurden drei Säulen der Unterstützung der malawischen Gemeinde durch die EFG Bethel definiert: Die Stipendien für einzelne Schüler und einen Studenten werden in Absprache mit der malawischen Seite fortgesetzt, die Anstellung eines Jugendpastors soll für drei Jahre ko-finanziert werden und weitere innovative Projekte werden nach Bedarf gefördert, zum Beispiel Nähen von Schuluniformen durch die Frauen der Gemeinde. Und in Malawi wird kräftig dafür gebetet, dass die EFG Bethel mehr junge Leute bekommt.

Das Fazit? Die Partnerschaft geht weiter, solange es Menschen gibt, die sie wollen. Sie ist für beide Seiten eine Horizonterweiterung, die bereichert. Die Liebe Jesu überspannt Kulturen und Kontinente und hilft so dabei, in der einen Welt Unterschiede zu überbrücken.

Ein Artikel von Jens Hobohm