Leiterschaftskurs für Farsisprachige 2022/2023
Tiefer – weiter – freier
Dankbarer Rückblick auf den Leiterschafts-Kurs für Farsisprachige
„Mein Glaube ist tiefer geworden, da ich erkannt habe, dass Gott in der Vielfalt unserer Erfahrungen und Perspektiven wirkt und dass ich als Leiterin dazu berufen bin, Menschen zu ermutigen, ihre einzigartigen Gaben in einem harmonischen Mosaik des Glaubens einzubringen.“ So fasst Rahab aus Düsseldorf ihre Erfahrungen des letzten Jahres zusammen.
Erstmals hat die Akademie Elstal einen 16-monatigen Kurs angeboten, durch den Leiterinnen und Leiter in ihrer Muttersprache Persisch Vertiefung ihres Glaubens und Erweiterung ihrer Kompetenzen in der Gemeindearbeit erhalten konnten. Möglich wurde das durch den Einsatz von Pastor Omid Homayouni (Varel), Pastorin Zohreh Niazi Vahdati (Dortmund) und Pastor Amir Paryari (Mainz), die die Leitung und thematische Gestaltung des Kurses übernahmen.
An sechs Seminarwochenenden und in fünf Hausaufgaben beschäftigten sich die Teilnehmenden mit den Themen „Bibel – Überblick und Auslegung“, „Berufung – Gaben – Dienst“, „Mission und Diakonie“, „Persönlichkeit – Kommunikation – Konflikte“, „Baptismus – Gemeinde – Leitung“ und „Gottesdienst – Lehre – Seelsorge“. Die eigenen Fragen stellen zu dürfen, Erklärungen in der eigenen Sprache zu hören, Menschen mit ähnlichen Lebensgeschichten zu begegnen, miteinander zu weinen und zu lachen – das machte den Kurs zu einer herausragenden Zeit.
Zehn Frauen und fünf Männer aus verschiedenen Teilen Deutschlands - von Bremen bis Worms, Brandenburg bis Leverkusen - sind diesen Weg miteinander gegangen und konnten Anfang September in Düsseldorf gemeinsam den Abschluss feiern. Eine bunte und doch sehr harmonische Gruppe: zwischen 23 und 56 Jahre alt, von Beruf Friseurmeisterin, Fotograf, Dolmetscherin, Kfz-Mechaniker, Ärztin, Mosaikkünstlerin. Sie sind engagiert in ihren Gemeinden, und fühlen sich jetzt viel besser qualifiziert dafür.
Das Lernen von erfahreneren Leiterinnen und Lehrern, der Austausch und die Selbsterfahrung in der Gruppe, das Halten einer Andacht, die Rückmeldung in den Mentoring-Gruppen – alles das hat zur Vertiefung, Erweiterung und Stärkung ihres Glaubens und ihrer Persönlichkeit beigetragen.
„Ich bin freier geworden, nicht mehr so streng mit mir selbst und anderen“.
„Ich habe entdeckt, dass ich die Liebe Gottes auch durch meine Haltung und mein Tun weitergeben kann, nicht nur mit Worten.“
„Ich habe gelernt, dass unsere Konflikte auch damit zu tun haben, welche Persönlichkeiten aufeinandertreffen.“
„Ich lese und verstehe jetzt das Alte Testament viel mehr als vorher.“
Viele solcher persönlichen Bekenntnisse durften wir im Lauf des Kurses hören. Es hat sich gelohnt! Und so feierte die Gruppe die Überreichung der Zertifikate mit anerkennenden Worten, hervorragendem persischen Essen und großem Dank an allen Beteiligten, nicht zuletzt an die Gemeinden in Mainz und in Düsseldorf, die für je eines der Wochenenden wunderbare Gastgeberinnen waren.
Ein Artikel von Thomas Klammt