
Foto: Stiftung Creative Kirche
Rückblick auf das Chormusical „Martin Luther King“
Beeindruckender Abschluss eines gemeinschaftlichen Musikprojekts
Mit stehenden Ovationen und vielen berührenden Momenten ging das Chormusical „Martin Luther King – ein Traum verändert die Welt“ an den vergangenen drei Wochenenden zu Ende. Die letzten Aufführungen in Flensburg, Berlin und Chemnitz markierten den Abschluss einer Tournee, die seit 2019 bundesweit bei 45 Aufführungen mit 30.000 Mitwirkenden und über 100.000 Zuschauern und Zuschauerinnen viele Menschen erreichte und zum Nachdenken anregte.
Ein zentrales Element dieses musikalischen Projekts der Creativen Kirche war der von Ort zu Ort neu zusammengestellte Megachor aus Laiensängerinnen und -sängern. Sie wurden von professionellen Musicaldarstellerinnen und -darstellern begleitet, die die Geschichte des berühmten Baptistenpastors und Bürgerrechtlers Martin Luther King jr. auf die Bühne brachten.
Der BEFG unterstützte das Musical als Projektpartner von Beginn an. „Unser Anliegen war es, das Weitertragen der Botschaft von Martin Luther King jr. zu fördern: eine Vision von Gerechtigkeit und Gewaltlosigkeit“, erklärte BEFG-Generalsekretär Christoph Stiba. Das Musical, dessen Libretto von dem Journalisten, Autor und Baptistenpastor Andreas Malessa stammt, erzählt Kings Leben mit einer Kombination aus Musik, Gesang, Dialogen und szenischen Darstellungen. Viele Mitglieder aus Gemeinden des BEFG wirkten als Chorsängerinnen und -sänger mit und trugen so zur musikalischen Umsetzung bei.
Während der Corona-Pandemie mussten geplante Aufführungen verschoben oder abgesagt werden, Die monatelange Unsicherheit stellte sowohl für die Organisatoren als auch für die zahlreichen Mitwirkenden eine große Belastung dar. Doch trotz dieser Widrigkeiten gelang es, das Projekt weiterzuführen und mit voller Kraft auf die Bühnen zurückzukehren.
„Als Sängerin war es eine tief begeisternde Gänsehautmomentaufnahme in meinem Leben, dabei zu sein und für Rechte und Gleichheit einzutreten“, sagte eine Mitwirkende aus Flensburg. Dort beteiligte sich die Baptistengemeinde vor Ort mit einem Chor von 25 Sängerinnen und Sängern unter der Leitung von Wolfgang Günter. Insgesamt sangen 1.500 Sängerinnen und Sänger bei den beiden Aufführungen in der GP Joule Arena für mehr als 6.000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Am Sonntag nach der Aufführung fand in der Nikolaikirche in Flensburg ein ökumenischer Gottesdienst statt. Die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde St. Nikolai, die Gemeinschaft in der Landeskirche sowie die Baptisten Flensburg feierten diesen gemeinsam. Als Gastprediger war der Autor des Musicals Andreas Malessa anwesend. „Es war eine besondere Gelegenheit, die Botschaft des Musicals in einem geistlichen Rahmen weiterzuführen“, so Pastorin Svenja Erlach von der Baptistengemeinde Flensburg.
Auch in der Kulturhauptstadt Chemnitz hinterließ das Stück großen Eindruck. Hier sangen insgesamt rund 1.500 Menschen in zwei Aufführungen vor mehr als 8.000 Zuschauerinnen und Zuschauern. „Das Stück ist so berührend, dass es manchmal schwierig ist, weiter zu singen, weil man einen Kloß im Hals hat. Ich hoffe, dass wir viele Menschen mit dieser Botschaft erreichen können“, berichtete einer der Sänger. Und ein weiterer Sänger aus der Messehalle in Chemnitz fand es „gigantisch und beeindruckend, wenn alle Stimmen miteinander erklingen.“ „Spätestens zur Zugabe, als alle mitklatschten und die Handytaschenlampen leuchteten, wurde deutlich: Hier ging es um Gemeinschaft, Glaube und das Überwinden von trennenden Grenzen“, heißt es in einem Bericht der Kulturkirche Chemnitz.
„Martin Luther Kings Botschaft ist ein Aufruf an jeden und jede von uns, Verantwortung zu übernehmen, wachsam gegenüber Ungerechtigkeiten zu bleiben und aktiv für eine Welt einzutreten, die von Einheit, Frieden und Menschlichkeit geprägt ist. Und das hat seinen Grund in der Botschaft des Evangeliums“, so Christoph Stiba, der in Berlin als einer von 5.000 Zuschauern beim Musical dabei war. Der Chor in der Berliner Uber Arena fasste 2.500 Sängerinnen und Sänger, von denen etliche auch aus anderen Teilen der Bundesrepublik und sogar aus der Schweiz angereist waren.
Um die Botschaft von gleichen Rechten für alle auch aktiv zu unterstützen, spendeten Chorsängerinnen und -sänger sowie das Publikum an allen drei Aufführungsorten für ein Wasserhilfsprojekt von Brot für die Welt in Kenia.
Mit dem Ende der Tournee kann ein positives Fazit gezogen werden: Für viele war dieses Musical nicht nur ein kulturelles Ereignis, sondern eine emotionale und bewegende Erfahrung. Etliche der Mitwirkenden empfanden das Projekt als bereicherndes Gemeinschaftserlebnis und die Reaktion des Publikums machte deutlich: Die Botschaft von Martin Luther King bleibt weiterhin präsent.
Wer bei so einem Großereignis mitwirken möchte, hat bei den anderen Chormusicals der Creativen Kirche dazu Gelegenheit: Aktuell laufen das Chormusical „Bethlehem“ vom Hamburger Erfolgsautor Michael Kunze und Musik-Produzent Dieter Falk und das Chormusical zur Passionszeit „7 Worte vom Kreuz“ mit Musik von Albert Frey. Das neue Chormusical der Stiftung Creative Kirche „Das Wunder der Schöpfung“ von Michael Herberger und Kevin Schroeder feiert im Februar 2026 Premiere in der Westfalenhalle Dortmund.
Ein Artikel von Julia Grundmann