Theologie studieren, damit Gemeinden Orte der Hoffnung sind

Bewährte Tradition: Ihre Osterspende für die Theologische Hochschule Elstal

„Wer in Elstal Theologie studiert, gewinnt Einsichten, die in dieser Art in anderen Studiengängen so nicht gelehrt werden“, weiß Ralf Dziewas, Professor für Diakoniewissenschaft und Sozialtheologie an der TH Elstal. Er war zudem zwölf Jahre lang Klinikseelsorger und Gemeindepastor in Bernau bei Berlin und verfügt über langjährige praktische Erfahrung, die er an die Studierenden weitergibt.

Theologie heißt nach seinen Worten „nicht nur, die Bibel gut zu kennen und das Evangelium predigen zu können. Im Theologiestudium werden auch Kompetenzen erworben, um unsere vielfältiger gewordene Gesellschaft theologisch zu deuten und gemeinsam mit einer Gemeinde missionarisch oder diakonisch zu verändern.“

Die TH Elstal bietet eine solche breite, fundierte und zugleich praktische Ausbildung jenen Interessierten an, die sich für einen hauptamtlichen Dienst in sehr unterschiedlichen Gemeinden, Werken und Einrichtungen qualifizieren wollen. „Um viele für diese berufliche Perspektive zu begeistern, erweitert die TH Elstal ihr Studienangebot und ermöglicht auch Personen aus anderen Berufen den Weg in die Theologie“, sagt Dziewas, Er weist darauf hin, dass „die Studiengänge verstärkt so gestaltet werden, damit sie berufsbegleitend studiert werden können“.

Gemeinden an Ausbildung beteiligen

Dafür schlägt die TH Elstal neue Wege ein, zum Beispiel durch Formen des dualen Studierens. „Das verbindet akademisches Wissen mit praxisnaher Erfahrung und setzt von Anfang an auf die Zusammenarbeit mit den Ortsgemeinden“, begründet Pastor Christoph Stiba, Generalsekretär des Bundes Evangelischer Freikirchen (BEFG), die Neuerung.

Konkret: „Die Studierenden erhalten eine Anstellung in einer Gemeinde, und die Gemeindepraxis wird als Teil des Studiums angerechnet. Gemeinden und Hochschule bilden also gemeinsam die Mitarbeitenden für die Zukunft aus“, ist Stiba überzeugt.

Doch moderne Wege im Studium kosten auch Geld. Die Ausgaben für Technik steigen: Denn es wird zudem jenen Studierenden, die sich neben ihrem Berufsleben für gemeindliche Aufgaben qualifizieren wollen, eine aktive vollwertige Online-Teilnahme an den hybriden Lehrveranstaltungen der TH Elstal ermöglicht. Dafür wurde bereits in die digitale Ausstattung der Hochschule investiert. Diese bedarf jedoch eines weiteren Ausbaus.

„Mittlerweile nehmen auch Gasthörerinnen und Gasthörer aus Gemeinden über das Internet an verschiedenen Lehrveranstaltungen teil“, berichtet Stiba weiter. „Dabei erfahren sie eine hochwertige Weiterbildung zu aktuellen theologischen Themen. Gleichzeitig können sie den Studierenden in den Diskussionsrunden praktische Problemstellungen und Erfahrungen aus dem Gemeindealltag vermitteln.“

Immer mehr Online

Damit nicht genug: Die TH Elstal öffnet sich einer noch viel größeren Zielgruppe und bietet sogenannte Webinare an, also Seminare über das Internet. Zum Beispiel zu aktuellen Themen wie „Assistierter Suizid“, der festgestellten „Neuen Unverbindlichkeit in der Gemeindearbeit“ und dazu, was „Sühnetheologie“ bedeutet.

In eine ähnliche Richtung führt der Podcast der Hochschule mit dem Titel: „glauben – denken – handeln“. Ralf Dziewas: „Hier geht es ebenfalls um aktuelle Themen, wie etwa einer der Titel ‚Waffen oder Gebet? Krieg in der Ukraine‘ deutlich macht.“ Mit ihren bisher 13 Podcast-Folgen haben die Dozierenden der Hochschule bereits mehr als 3.000 Personen erreicht. Alle Folgen stehen auf den üblichen Plattformen wie Spotify und auf der Homepage der Hochschule dauerhaft für interessierte Hörerinnen und Hörer zur Verfügung.

Um jedoch nicht alles aus der Ferne via Internet zu erfahren, haben Gemeinden und Landesverbände schon immer die Professorinnen und Professoren der TH Elstal zu Vorträgen und Seminaren zu sich eingeladen. Ein Angebot der TH Elstal, das gerne weiterhin in Anspruch genommen werden darf.

Karl Flentje, Pastor in der EFG Jena, weiß etwa zu berichten: „Im vergangenen Jahr haben wir uns mit Fragen auseinandergesetzt, die mit unserer baptistischen Identität zu tun haben. Die Professoren Oliver Pilnei und Ralf Dziewas haben mit Vorträgen bei uns genau auf diese Fragen eingehen können.“

„Wir beschäftigen uns seit etwa zwei Jahren mit Formen des Zusammenlebens“, ist von der EFG Bad Schwartau zu erfahren. Zu diesem Thema referierte Prof. Dziewas und sorgte für eine Horizonterweiterung der Gemeinde. „Darüber hinaus nutzen wir die Kompetenz der TH Elstal zur Schulung ehrenamtlicher Predigerinnen und Prediger“, erzählt Pastor Thorsten May.

Osterspende schon in der DDR

„Bereits seit der Einrichtung des ‚Theologischen Seminars Buckow‘ als Ausbildungsstätte der Gemeinden des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in der DDR von 1959 bis 1991 ist es Brauch, an Ostern besonders für die theologische Ausbildung zu spenden“, erinnert Stiba.

„Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie diese Tradition mit uns gemeinsam fortsetzen würden und bitten Sie, die Theologische Hochschule Elstal als Nachfolgerin des Buckower Seminars zu Ostern mit einer besonderen Spende zu unterstützen“, wendet sich der Generalsekretär des Bundes an die Leserinnen und Leser.

Stiba ist fest davon überzeugt: „Theologie zu studieren lohnt sich. Die Theologische Hochschule Elstal ist für unsere Gemeinden da, vielfältiger und breiter aufgestellt, als je zuvor.“

Ein Artikel von Tom Goeller

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