Wie Gemeinden auf gesellschaftliche Entwicklungen reagieren
Fünf regionale Konferenzen an diesem Wochenende
Nach dem Auftakt der jährlichen regionalen Konferenzen am vergangenen Wochenende führen an diesem Samstag vier BEFG-Landesverbände ihre Ratstagungen durch. Bereits am Freitagnachmittag beginnt die zweitägige Jahreskonferenz des ChristusForums Deutschland (AGB). Das Themenspektrum reicht vom Umgang mit Fake News und gesellschaftlicher Polarisierung über Konzepte für eine „vitale Gemeinde“ und gute Leitungsarbeit bis hin zur Stärkung zwischenmenschlicher Beziehungen.
„Gemeinde leiten und Gemeinde leiten – das ist nicht immer dasselbe.“ So schreibt es der Landesverband Bayern in der Einladung zu seiner Ratstagung im mittelfränkischen Gunzenhausen: „Die Herausforderungen für Leiterinnen und Leiter sind je nach Gemeindegröße recht unterschiedlich. Eine Gemeinschaft von 40 Menschen ‚funktioniert‘ anders als eine Gemeinde mit 220 Mitgliedern – und braucht eine anders akzentuierte Führung.“ Und so steht die Konferenz unter der Überschrift: „40, 100, 220 – Gemeinden in unterschiedlichen Größen leiten“, denn: „Kommunikation, Strukturen, Leitungsstil folgen nicht einfach einem bestimmten Ideal. Sie müssen sich an vielen Faktoren ausrichten und auch an der Größe der Gemeinde orientieren.“ Als Referent haben die bayerischen Baptisten Dr. Oliver Pilnei eingeladen, den Leiter der Evangelisch-Freikirchlichen Akademie Elstal. BEFG-Präsident Michael Noss wird ebenso dabei sein wie Referentin Jasmin Jäger.
„Unser Land ist materiell reich, aber unglaublich arm an Beziehungen.“ So schreibt es das ChristusForum Deutschland (AGB) in der Einladung zu seiner Jahrestagung, die unter der Überschrift „Generation beziehungs(un)fähig?!“ steht. Passend zum Untertitel der Konferenz „Beziehungen fördern, heilen, stärken“ werden in Referaten Antworten auf Fragen wie diese gegeben: „Wie kann Gemeinde Menschen in ihrer Beziehungsnot helfen? Was braucht sie selbst, um beziehungsfähig zu sein? Wie wird sie angesichts der gefühlten Bedürfnisse zur ‚Suppenküche gegen das Magenknurren der Seele?‘“ Markus und Antje Schäller werden als Referenten „die gesellschaftliche Not vor Augen führen und Mut machen, ihr entgegenzutreten.“ Als Vertreter des BEFG wird Bundesgeschäftsführungsmitglied Udo Hermann bei der Tagung in Wiedenest mit dabei sein.
Der Landesverband Hessen-Siegerland wird sich bei seiner Ratstagung in Hohenahr-Erda damit beschäftigen, wie Kirchengemeinden der gesellschaftlichen Polarisierung etwas entgegensetzen können. „Gesellschaft in der Zerreißprobe – Herausforderungen an die Gemeinde Jesu“, zu diesem Thema wird Dr. Michael Rohde, leitender Pastor der EFG Hannover-Walderseestraße sprechen. In ihrem Grußwort verweisen die Landesverbandsleitungsmitglieder Rainer Chrupala und Thorsten Lehr auf Julius Köbner und Martin Luther King als Baptisten, die sich politisch engagierten und damit etwas bewirkten. Und sie stellen die Frage: „Gilt nicht auch uns das Wort aus Jeremia 29,7: ‚Suchet der Stadt Bestes!‘?“ Nicht nur Präsidiumsmitglied Jürgen Tibusek und Regionalreferent Christopher Rinke, die als Vertreter des Bundes an der Ratstagung teilnehmen, sind auf die Impulse hierzu sicher gespannt.
Im Januar fand ein Klausurtag des Landesverbandes Thüringen zum Thema „Gemeinde als Zuhause“ statt. Wie Landesverbandsleiter Roger Hofeditz berichtet, wurde dort wieder einmal deutlich, wie wichtig es für Gemeinden ist, ermutigende Impulse für ihre Arbeit zu erhalten. Und genau solche Impulse möchte Benno Braatz bei der Ratstagung in Ilmenau geben. Der Regionalreferent für Ostdeutschland im Dienstbereich Mission wird über „Vitale Gemeinde“ sprechen. Dahinter steckt ein von der Anglikanischen Kirche entwickeltes Programm zur Gemeindeentwicklung, so Braatz: „Der Gemeinde wird darin geholfen, ihren eigenen Weg hin zur Christusebenbildlichkeit zu finden, passend zu unserem Jahresthema ‚INSPIRIERT LEBEN … dass Christus Gestalt gewinnt‘. Sieben Merkmale vitaler Gemeinden werden dabei vorgestellt, die dem Charakter Jesu entsprechen.“ Bei der Konferenz mit dabei sein wird auch Präsidiumsmitglied Michael Lefherz.
Auch bei der Tagung des Landesverbands Sachsen in Schneeberg wird es Impulse zum Jahresthema des Bundes geben, wenn auch mit einer anderen Stoßrichtung: „Inspiriert Leben – im Spannungsfeld zwischen Fake News und der Guten Nachricht“. Dazu schreibt Landesverbandsleiter Peter Fugmann: „Das digitale Zeitalter hat uns eine Medien- und somit auch Informationsflut beschert, die uns schlicht überfordert. Wer berichtet Tatsachen und Fakten? Wer versucht, manipulativ die Stimmung zu beeinflussen? Was ist wahr und was nicht?“ Fake News sei zu einem festen Begriff unserer Tage geworden, so Fugmann: „Was macht diese Entwicklung mit uns und unserem Glauben? In der Predigt zu unserem Thema wollen wir hören, wie wir als Christen und Gemeinden die Herausforderungen unserer Zeit persönlich und gemeinsam meistern können.“ Präsidiumsmitglied Dirk Zimmer wird als Bundesvertreter mit dabei sein.
BEFG-Generalsekretär Christoph Stiba wünscht den vier Landesverbänden und dem ChristusForum Deutschland im Namen des Bundes „Gottes reichen Segen und konstruktive Beratungen bei ihren Tagungen.“
Ein Artikel von Dr. Michael Gruber