Wildlife Sandheide
Pfadfinderarbeit im sozialen Brennpunkt
Mit dem Sonderkonto „Gemeinden helfen Flüchtlingen“ unterstützt der BEFG Gemeinden, die sich in der Arbeit mit Geflüchteten engagieren. Ein gefördertes Projekt ist der Pfadfinderstamm, den die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Erkrath gemeinsam mit einem Verein vor Ort gegründet hat.
„Wildlife Sandheide“ – unter diesem Motto treffen sich seit fast einem Jahr jeden Donnerstag von 17:00 bis 19:00 Uhr circa 20 Kinder in der Sandheide, um gemeinsam Abenteuer zu erleben. Der Stadtteil Sandheide in Erkrath ist ein Viertel, das hauptsächlich von Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund bewohnt wird. Entsprechend bunt ist die Zusammensetzung des Treffens: Luan aus Albanien, Sinan aus der Türkei, Michelle aus Deutschland, Hamad aus Pakistan, Fayed aus Afghanistan und Kinder aus einigen anderen Ländern spielen gemeinsam, lernen die Natur in ihrer Umgebung kennen und schätzen, und hören und erleben christliche Werte.
Begonnen hat alles mit einer Pilotphase von zehn Wochen vor den Sommerferien 2018: Der Verein füreinander e.V., der schon seit einigen Jahren eine erfolgreiche sozial-karitative Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in der Sandheide betreibt, und die Royal Rangers der EFG Erkrath Treffpunkt Leben haben sich zusammengetan, um gemeinsam ein naturnahes, erlebnispädagogisches Angebot auf Basis der Pfadfinderpädagogik zu schaffen. Das Ziel: Kinder mit der bestehenden Pfadfinderarbeit der EFG Erkrath zu vernetzen und ihnen und ihren Familien den Schritt in die Gemeinde zu erleichtern.
Als Treffpunkt steht dazu ein Spielplatz mit angrenzendem Wald zur Verfügung. Alles nötige Material wird in einem Imbissanhänger gelagert. Jeden Donnerstag wird dieser an den Waldrand gefahren, die Türen und die Seitenklappe geöffnet und schon kann's losgehen. Die Anschaffung von Material und Anhänger wurde durch großzügige Unterstützung der Flüchtlingshilfe des BEFG ermöglicht.
Die Kinder der Anwohner, die ansonsten nicht in den Wald gehen, werden mit dem Projekt „Wildlife Sandheide“ von der Straße geholt, mit erlebnispädagogischen Ansätzen in ihrer Persönlichkeit gefördert und durch Andachten wird ihnen Gottes gute Botschaft näher gebracht. Die Kinder sind dazu in Gruppen von sechs bis acht Teilnehmern aufgeteilt. Gemeinsam gilt es, in diesen Teams dann diverse Abenteuer zu bewältigen: Der Umgang mit Messer, Säge und Beil wurde erlernt, die Kinder haben sich im Dunkeln in den Wald getraut – auch ohne Taschenlampe –, haben Schätze gefunden, Pizza im Feuer gebacken, einen Staudamm im Bachbett gebaut und viele andere unvergessliche Momente erlebt.
In den zentralen Inputs wurden Werte, wie Ehrlichkeit oder Treue vermittelt, der Wert des Einzelnen hochgehalten und Gottes Liebe in Wort und Tat erlebbar gemacht. Die Betreuung erfolgt dabei durch pädagogische Fachkräfte und durch ehrenamtliche Mitarbeiter. Besonders erfreulich ist die Reaktion der Anwohner: Ein anerkennendes Wort einer vorbeifahrenden Anwohnerin, die Kuchenspende der Ranger-Mütter oder ein junger Mann aus der Sandheide, der selbst als Mitarbeiter aktiv wird - all das zeigt, dass die Menschen in der Sandheide der Arbeit positiv gegenüberstehen und diese oft genug auch mit Wort und Tat unterstützen.
Aus dem Pilotprojekt ist ein neuer Pfadfinderstamm entstanden – lebendig, laut und bunt – wie die Kinder in der Sandheide.
Spenden für die Flüchtlingsarbeit von German Baptist Aid (P 45909) sowie für „Gemeinden helfen Flüchtlingen“ (P 41503) sind auch weiterhin nötig und willkommen (Konto des BEFG, IBAN: DE14 5009 2100 0000 0333 08).
Ein Artikel von Johannes Schubert