Vorwort Bund aktuell Nr. 11 | 2. November 2023

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich möchte Euch mit hineinnehmen in den Prozess „Unser Bund 2025 – Zukunft gestalten“. „UB25“ ist ein Erneuerungsprozess für die Strukturen unseres Bundes. Wir wollen, dass alles, was wir übergemeindlich machen, den einzelnen Gemeinden vor Ort besser und direkter dienen kann und in Einklang mit den Ressourcen steht, die wir zur Verfügung haben. Für dieses Ziel soll die gesamte bestehende Organisation und Struktur des BEFG auf Zweckmäßigkeit hinterfragt werden. Besonders wichtig ist dabei, dass sich viele Menschen aus dem BEFG, aus den Gemeinden und den Landesverbänden und den GJWs aktiv beteiligen. In den letzten Monaten haben wir eine erfreuliche Beteiligung an Umfragen und offenen Online-Workshops erlebt. Und am 14. Oktober kamen über 100 Menschen in Göttingen zum Plenum zusammen. Hier ein paar Eindrücke:

Zurzeit arbeiten verschiedene Arbeitsgruppen an konkreten Vorschlägen, und wir gehen davon aus, dass wir Euch beim Bundesrat im nächsten Jahr Anfang Mai in Kassel konkrete Vorschläge machen können. Manch einer fragt: „Muss das wirklich sein?“ Für die meisten sind Strukturen ja nicht besonders anziehend. Für mich im Übrigen auch nicht. Und so ist der vielleicht am häufigsten genannte Kritikpunkt an diesem Prozess: Wir sollten eher über inhaltliche Fragen reden und dann, wenn’s denn sein muss, auch über die Strukturen. Aber bitte erst die Inhalte! Ja, das verstehe ich. Ohne eine Einigkeit über die grundlegenden inhaltlichen Linien finden wir auch keine angemessene Struktur. Wenn zum Beispiel einige Gemeinden sagen würden, die Aufgabe des Bundes soll es in Zukunft nicht mehr sein, die Gemeinden darin zu unterstützen, dass sie das Evangelium von Jesus Christus an ihrem jeweiligen Ort leben und verkündigen, dann hätten wir in der Tat ein Problem. Denn dann müssten wir den Dienstbereich Mission abschaffen und die theologische Ausbildung, die Akademie, die GJWs, die Landesverbände. Denn all diese Arbeitsbereiche dienen genau diesem einen Ziel: Gemeinden darin zu unterstützen, dass sie relevant das Evangelium von Jesus Christus an ihrem Ort leben und verkündigen, dass die Botschaft von der Versöhnung mit Gott durch Jesus Christus hörbar und erfahrbar wird. Das ist und bleibt unser gemeinsames Ziel. Dazu haben wir uns als Gemeinden in unserem Bund verbunden. Und die Frage, die uns gerade bewegt, lautet deshalb: Welche Strukturen sind dafür unter den gegenwärtigen und zukünftig absehbaren Rahmenbedingungen für unseren Gemeindebund die richtigen?

Die geistliche Basis für diesen Prozess ist der bestehende theologische Konsens unseres Bundes, wie er beispielsweise in der „Rechenschaft vom Glauben“ formuliert ist. Schaut mal auf der Homepage des BEFG. Dort findet Ihr unser gemeinsames Glaubensbekenntnis und was als Leitlinien für unsere Bundesarbeit formuliert ist. Das ist tragfähig!

Ich danke allen, die intensiv an diesem Prozess mitarbeiten und Herzblut, Gehirnschmalz und ihre geistlichen Gaben einbringen. Denn auch bei der Arbeit an den Strukturen hören wir auf den Geist Gottes und lassen uns durch ihn inspirieren. Ohne ihn können wir nicht nur nichts tun, ohne ihn wollen wir auch nichts tun. Deshalb lade ich Euch ein, für UB25 zu beten, damit sein Wille geschehe.

Und vergesst in diesen Gebeten natürlich auch nicht all die Krisen auf dieser Welt, in denen Menschen leiden. Wir wollen das alles vor Augen behalten und gemeinsam in unseren Gemeinden beten: Kyrie eleison! Herr, erbarme Dich!

Christoph Stiba
Generalsekretär