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Gestaltungstipps und Best Practice

Hier finden Sie unsere Gestaltungstipps und Best Pracitce für den Bereich der Älteren Erwachsenen

Buchtipps

Anselm Grün „Die hohe Kunst des Älterwerdens“

Die hohe Kunst des Älterwerdens
Dem Leben neue Tiefe verleihen
Anselm Grün - erschienen im Vier-Türme-Verlag 2021 

Die erste Ausgabe dieses Buches schrieb Anselm Grün bereits vor über 10 Jahren, als er sich noch im „Übergangsalter“ der nachberuflichen Phase befand. In der aktuellen Ausgabe hat er nach eigener Aussage einige Themen überarbeitet. Manches von dem, was er zuvor empfohlen hat, hielt der eigenen Entwicklung nicht mehr stand – zum Beispiel das eigene Verhältnis zur Gesundheit. 

Das Buch lädt ein zu geistlichen Übungen, um Einstellungen bewusst neu auszurichten und um neue Schätze im Lebens zu gewinnen. 

So lädt Grün zum Beispiel ein, sich mutig von dem, was einem früher wichtig war, zu verabschieden, um ein neues, gereiftes Verhältnis zu diesen Werten zu gewinnen. Dabei nennt er zum Beispiel den eigenen Besitz, die Gesundheit, die sich verändernden Beziehungen, die Sexualität und immer wieder die Macht und das eigene Ego. 

Sich mit der eigenen Vergangenheit auszusöhnen, die enger werdenden Grenzen zu akzeptieren oder Einsamkeitsgefühle neu zu bewerten führen zu einem neuen Selbst- und Gottesbewusstsein. Keine leichten Aufgaben, doch man spürt dem bekannten Seelsorger ab, wie gewinnbringend solche Veränderungen sein können. 

Immer wieder bezieht sich Grün dabei auf Bibeltexte, die in diesem Licht ganz neue Bedeutung gewinnen.  

Der Autor benennt sechs Tugenden, (Wesens- bzw. Charaktereigenschaften) die im Herbst des Lebens diesen reifenden Entwicklungsprozess unterstützen können: Gelassenheit, Geduld, Sanftmut, Freiheit, Dankbarkeit und Liebe. 

Dabei verschweigt er nicht, dass der Alterungsprozess nicht automatisch eine besonnene Alters-Weisheit mit sich bringt. Diese wächst nur bei jenen, die sich mutig und bewusst auf diesen Reifeprozess einlassen.

Wenn immer mehr Bekannte im eigenen Umfeld sterben, Trauer verdrängt, Angst und Depression auszubreiten drohen, kann das Leben zur Last werden.

Wem es aber gelingt, die Besonderheiten des Alters als Herausforderung und Chance anzunehmen, der/die kann für sich selbst und seine Umgebung Gutes bewirken.

Das  Buch will Lebenshilfe und geistlicher Wegbegleiter sein, diese Kunst des Älterwerdens zu erlernen. Am Schluss räumt der Autor ein, dass auch die richtige Haltung und alle Übungen keine Garantie für gelingendes Altern gibt. 

Auf diesem Weg wird es natürlicherweise Stolperfallen geben. Doch wird der/die Leser:in ermutigt auf diesem Weg zu bleiben und damit auch ein Segen für andere zu werden.

Ein Buch, nicht nur für Anselm-Grün-Fans, sondern für jede:n, der/die diese spannende Lebensphase bewusst aus dem Glauben heraus gestalten möchte.

Eine Möglichkeit Anregungen aus diesem Buch mit anderen zu vertiefen, können strukturierte Gesprächsangebot für ältere Erwachsene in der eigenen Gemeinde, zu den Themen des Buches sein – unter Best Practice (unten auf der Seite) ist eine erprobte, gelungene Gesprächsreihe, die sich an den Themen  dieses Buches orientiert, beschrieben.

(Peter Krusemark)

Werner May, „Näher. Schöner. Weiter. - Wie die Freude am Glauben bleibt“

Werner May, „Näher. Schöner. Weiter. - Wie die Freude am Glauben bleibt"
SCM Verlag

„Ich bin heute nicht mehr der gleiche Christ wie vor dreißig Jahren oder vor zwanzig Jahren, ja nicht einmal wie vor zehn Jahren…Wie? Warum? Weil die Suche, das richtige oder sinnvolle Leben zu leben, nicht irgendwann erfolgreich aufhört, sondern Tag für Tag mit Gott gelebt wird und ihre verändernden Spuren hinterlässt.“

Werner May (Diplom-Psychologe in der nachberuflichen Phase, Jahrgang 1949) geht den Entwicklungen und Veränderungen in seiner Beziehung zu Gott nach, und baut Brücken zu den Glaubensschätzen, die dabei auf Entdeckung warten.
Er führt aus, dass Glaube sich in unterschiedlichen Lebensphasen immer wieder dynamisch verändert. Wer schon viele Jahre Christ ist, erlebt es häufig, dass sich eine gewisse Routine einstellt - Gottesdienste wirken wie Déjà-Vus, auf die Begeisterung jüngerer Menschen reagiert man mit einer Mischung aus Abgeklärtheit und Sehnsucht. Hat der Glaube jetzt noch etwas Neues zu bieten? 
Werner May ist überzeugt: Das hat er! Wer seine alten Glaubensentdeckungen pflegt und sich darüber hinaus immer wieder auf die Suche nach neuen Schätzen begibt, kann auch nach vielen Jahren noch leidenschaftlich und begeistert für Gott leben.
Er schreibt: „Für mich verbindet sich meine tägliche Vorfreude mit der Hoffnung, dass die paar >Brote< und >Fische<, die ich heute bringen kann, von Gott vermehrt werden.“
Im Mittelpunkt des Buches stehen Glaubensschätze, die der Autor in alte und neue Schätze einteilt. Da geht es zum einen um die alten Schätze, also etwa die Gaben des Heiligen Geistes, die Zuwendung zu den Armen oder das Gebet, aber auch die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen, die ihm im Verlaufe seines Glaubenslebens besonders wichtig geworden sind. Als neue Schätze für einen reifen Glauben nennt er die immer tiefere Hinwendung des Glaubenden zur Weisheit, verschiedene Möglichkeiten der Berufung und wie man die Liebe zu Gott in eigenen Leben immer intensiver leben kann. Werner May ermutigt und macht Lust darauf, die geistliche Schatzkiste zu öffnen, um manches wieder zu entdecken oder einfach mal auszuprobieren. Er erinnert daran, dass Glaube nicht in Routine erstarren muss. Dabei vermeidet er Schönfärberei und setzt sich sehr offen und ehrlich auch mit Problemen auseinander, die bei vielen Christen über kurz oder lang zu Frustrationen führen können: Müdigkeit, unbeantwortete Gebete, Enttäuschungen über das Gemeindeleben.

Dieses Buch ist ein erfrischender Haltepunkt für Christen, die schon lange auf dem Weg sind. Es tut gut, nach 30, 40, 50 Jahren Leben mit Jesus Inventur zu machen und sich neu zu orientieren. Das Buch ist sprachlich schön geschrieben. Es stellt eine gute Mischung aus persönlichen Erfahrungen aus Privat- und Gemeindeleben, aber auch aus wissenschaftlichen Studien über den Glauben und psychologische Hintergründe dar. Ergänzt werden die Gedanken mit erhellenden Graphiken.
Die Ausführungen eigenen sich wunderbar für Gesprächstreffs und Ähnliches, denn es lassen sich Themen einzeln herausgreifen und vertiefen.

(Petra Elsäßer)

Wilhelm Faix: „Gemeinde kommt von gemeinsam - Mit Teamarbeit Gemeinde bauen.“

Wilhelm Faix: „Gemeinde kommt von gemeinsam - Mit Teamarbeit Gemeinde bauen.“
Neukirchener Verlag, 2022

Wie verstehen und organisieren wir Gemeinde mit allen Generationen?
Wilhelm Faix (lehrte Gemeindebau, Entwicklungs- und Persönlichkeitspsychologie, war aktiv als Coach; Jahrgang 1940) plädiert im Blick auf Gemeinde für das Bild eines lebendigen, dynamischen Organismus als Leib Christi. Dies, so der Autor, kann uns neue Perspektiven für unser Gemeindeverständnis öffnen und damit auch für die Gemeindeentwicklung.
„Die Gemeinde als Organismus ist so zu verstehen, dass jedes Glied und alle Organe im Leib notwendig sind, damit der Leib funktionieren kann. Darum muss die Gemeinde so organisiert sein, dass auch alle Glieder – von dem Jüngeren bis zum Ältesten – ihren Platz haben und zum Ganzen der Gemeinde beitragen. Es gibt also keine passiven und aktiven Gemeindemitglieder, sondern alle sind in irgendeiner Weise aktiv.“
Der Autor ist überzeugt: Ein umfassendes WIR-Denken führt zu einem tiefgehenden Miteinander, einem vertrauensvollen Füreinander und gegenseitigem Ergänzen und Bereichern. Und dieses gemeinsame unterwegs sein kann koordiniert, eingeübt, begleitet und kommuniziert werden, indem vor allem aufeinander gehört wird. Jedes Gemeindeglied kann und soll dabei seinen Gaben entsprechend mitarbeiten. 

„Jesus lehrte seine Jünger vor allem über das Miteinanderleben.“

Konkret umgesetzt wird es im aktiven zueinander-hin-Denken und sich ergänzenden Handeln (nach Römer 12,16), um einer schleichenden Entfremdung im Miteinander entgegenzuwirken. So können Gemeinden auch gesellschaftlichen Veränderungen der Vereinzelung begegnen.

„Alle Veranstaltungen und Zusammenkünfte sollten so ablaufen, dass man miteinander ins Gespräch kommen kann, einander zuhört und bereit ist Korrektur anzunehmen.“

Dadurch entsteht ein Resonanzraum, der generationenübergreifendes Lernen in beide Richtungen belebt und eine motivierende Begeisterung für die Gemeinde mit sich bringt. Durch aktive Teamarbeit können Gaben entdeckt, erweitert bzw. ausprobiert werden, und es kann sich eine aufmerksame Kommunikationskultur etablieren.

„Ein christlicher Lebensstil erfolgt nicht durch Wissensvermittlung, sondern durch gelebten Glauben im Alltagsstress… Diese Ausführungen machen nur dann Sinn, wenn Menschen miteinander fragen, wie Gottes Wort in ihrem Alltag gelebt werden kann.“

Wilhelm Faix bringt seine reichhaltigen Erfahrungen für das große Ganze der Gemeinde und des Miteinanders von Menschen in seine Ausführungen hinein. Dabei geht er auch auf soziale Abläufe in der Gruppendynamik ein und gibt Hinweise für eine konstruktive Streitkultur in kleineren und größeren Teams.

Das Buch endet mit der Frage: Was ist Ihr Traum?

Mir gefällt der Gedanke, dass Gemeinde und Gesellschaft durch ein Mitmachen und Verzahnen aller Generationen bereichert und gestärkt wird. Dieses gut strukturierte Buch greift dazu jahrelange Beobachtungen auf, bringt sie zusammen und hilft so, eine gut umsetzbare Handlungsweise zu finden. Die im Buch enthaltenen theoretischen Grundlagen und praktischen Erfahrungen sind nach jedem Abschnitt mit Fragen zur Reflexion und zur Vertiefung ergänzt. Außerdem glänzt es mit hilfreichen Bildern und Graphiken zur Veranschaulichung von Teilaspekten und konkreten Hilfsmitteln.

Die Inhalte dieses Buches können als Grundlage für Mitarbeiterschulungen, Seminare und zum Aufbau einer Teamarbeit in der Gemeinde dienen. Und ich hoffe, dass das dargestellte altersübergreifende Miteinander in unseren Gemeinden wächst und gedeiht.

(Petra Elsäßer)

Best Practice

Besuch mit Buch - ev. Familienzentrum Filderstadt-Bernhausen

Die ev. Kirchengemeinde Filderstadt-Bernhausen hat sich als Familienzentrum organisiert und möchte die Menschen im Ort ganz vielfältig zusammenbringen. Dazu gibt es unterschiedliche Initiativen und Treffs. 

In Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek Filderstadt lädt die Gemeinde dazu ein, ehrenamtlicher Bücherbote zu werden. Eingeladen dazu sind alle, die Interesse an Büchern bzw. am Vorlesen haben, gerne Menschen treffen und Neues entdecken wollen. Ergänzt wird das Projekt durch vorbereitende und begleitende Kurse, die die Diakonin des Kirchenbezirks organisiert. Sie koordiniert auch die Kontakte und bringt die Menschen zueinander.

Informationen sind zu finden unter: https://www.kirchenbezirk-bernhausen.de/55plus/ 

Ein Überblick über das Jahr der Seniorengruppe der EFG Ulm/Neu-Ulm

Ja, wir sind „Ältere Erwachsene“ und haben auch überlegt, ob wir diese Bezeichnung für unseren Bereich der Gemeindearbeit übernehmen wollen. Bisher haben wir uns nicht dafür entschieden, sondern sprechen weiterhin von Seniorinnen und Senioren und machen deutlich, diese Bezeichnung ist keineswegs abwertend oder gar diskriminierend. Zu unserer (großen) Gemeinde gehören über 100 Männer und Frauen aus der Altersgruppe 65+. Als Leitungsteam ist uns wichtig, die Gemeinschaft untereinander zu fördern und damit der Einsamkeit entgegenzuwirken. Die Gemeinschaft soll Spaß machen und die einzelnen im Glauben an Jesus Christus stärken und ermutigen. Ist das gelungen?

Ich nehme euch, liebe Leserinnen und Leser, nun mit auf einen Spaziergang  durch unser Jahresprogramm. 

Einmal monatlich heißt es: „Herzlich willkommen zum Seniorennachmittag.“

Und dazu gehören schön gedeckte Tische, die zum Genießen und zur Gemeinschaft einladen. Nach Begrüßung und Gebet ist dann Zeit für Kaffee, Kuchen und Gespräche. Unser Thema im Januar war die Jahreslosung, - „Alles was ihr tut, geschehe in Liebe“. Nach einer kurzen Einführung, einem Impuls zu diesem Vers und einer Meditation wurde an den Tischen über verschiedene Fragen und persönliche Erfahrungen gesprochen. Jede und jeder bekam ein großes, rotes Papierherz mit der Frage: „Was ist dein Herzenswunsch für 2024, was soll in Liebe geschehen?“ 

Im Februar, - es war der Faschings-Dienstag – gab es zum Kaffee „Berliner“, das für diesen Tag typische Gebäck. Danach hieß es: Film ab „The Greatest Showman“. Einen schönen Film zu sehen ist auch ein tolles Gemeinschaftserlebnis, das einmal jährlich auf unserem Programm steht.

Im März bekamen wir eine exklusive Führung durch den Ostergarten, der dazu einlädt, mit allen Sinnen zu entdecken, was in Jerusalem vor 2000 Jahren geschah. Wir durften Jesus begleiten auf seiner letzten und wichtigsten Etappe auf dieser Welt bis hin zum Kreuz und zur Auferstehung. Ein ganz besonderes Erlebnis, das niemanden unberührt lässt.

Soweit lief alles nach Programm. Im April mussten wir dann wegen eines anderen Termins kurzfristig unser Programm ändern ... auch wenn es anders kommt, ... wird es gut. Wir konnten eine Hörgeräteakustikerin als Referentin gewinnen, die uns vermittelte, dass gut hören gute Laune macht. Wir konnten alle einen Hörtest machen und wurden ermutigt, den Weg zum Ohrenarzt und zum Hörgeräte-Fachgeschäft nicht auf die lange Bank zu schieben. Sie hatte auch einen geistlichen Impuls für uns, damit wir hören, wie „Jüngerinnen und Jünger hören“.

Seit einigen Jahren gehört eine dreitägige Seniorenfreizeit in dem wunderschönen Forggenhof im Allgäu zum Programm. in diesem Jahr hatten wir im Mai neben schönem Wanderwetter auch verschiedene Angebote für die, die nicht mehr so gut zu Fuß sind. Unser Freizeitthema hieß „Begegnungen mit Jesus“; dazu gab es morgens nach dem Frühstück einen Impuls für den Tag und am Abend wurde ein anderer Aspekt des Themas etwas ausführlicher aufgegriffen. Angesehen haben wir uns Begegnungen mit Jesus von den Emmausjüngern, Maria und Martha und Petrus, den Abschluss bildete eine Abendmahlsfeier.

Im Juni mussten wir dann noch einmal sehr kurzfristig unser Programm ändern, weil die geplante Referentin krank geworden war ... auch wenn es anders kommt ... wird es gut. Wir hatten viel Zeit zum Kaffeetrinken und lockeren Austausch. Ein thematisches Element sollte unserem Anspruch entsprechend vorkommen. Unsere Gespräche wurden angereichert und belebt mit den „besten Kindersprüchen“. Ein heiteres, lustiges Miteinander tut auch mal gut.

Im Juli waren Seniorinnen und Senioren zu Begegnungen bei einem sommerlichen Frühstück eingeladen. Auch das ein Highlight im Jahreslauf, das mit sehr viel praktischer Vor- und Nachbereitungsarbeit verbunden ist. Dabei erleben wir viel gute Teamarbeit, die Spaß macht. Der Einladung folgen immer mehr. Es spricht sich wohl herum, dass „in der Friedenskirche was los ist“. Dabei ist unser Anliegen nicht, Menschen aus anderen Gemeinden zu uns zu locken; wir möchten sie vielmehr ermutigen, in ihren Gemeinden etwas anzustoßen. Unser Frühstück stand unter dem Thema „Freut euch...“ in Anlehnung an den Philipperbrief.

Der August ist bei uns der Ferienmonat. Als Seniorinnen und Senioren treffen wir uns ganz zwanglos und ohne Programm in einem hübschen Café.

Im September musste – schon wieder – das Programm wegen Krankheit sehr kurzfristig geändert werden. ... auch wenn es anders kommt ..., erleben wir Gottes Gegenwart und seinen Segen in unserer Gemeinschaft. Dafür sind wir sehr dankbar, besonders für unsere super gute Zusammenarbeit als Team. Bisher mussten wir keinen Termin absagen.
Im September hatten wir noch einen weiteren Termin, - ein Treffen mit jungen Eltern und ihren Kleinkindern, ein „Generationen-Frühstück“ mit Begegnungen, die Verständnis und Empathie für so ganz unterschiedliche Lebensphasen ermöglichen. 

Im Oktober war Quiztime, am Seniorennachmittag wurde „Der große Preis“ gespielt. Ganz konservativ und analog. 5 x 5 Fragen, 5 Rubriken, 5 Schwierigkeitsgrade. Ein Nachmittag mit Wissen, Zusammenhalt und viel Spaß. Und Preise gab's auch!

Auf den Seniorennachmittag im November freuen wir uns sehr. Als Referenten erwarten wir einen vielseitig begabten Holzkünstler, der gleichzeitig Theologe und Trauerredner ist. Zu dem Thema „Herr, ... unsere Tage zu zählen lehre uns“ wird er uns seine Kunststücke aus Holz in Verbindung mit spirituellen Gedanken nahebringen.

Im Dezember werden wir – selbstverständlich – Advent und Weihnachten feiern. Wie genau, und welchen Gedanken wir in diesem Jahr betonen wollen, das besprechen wir demnächst. Und dann planen wir auch unser Programm für 2025.

Ich möchte gern noch ein weiteres, mir persönlich sehr wichtiges Angebot für Seniorinnen und Senioren erwähnen, den Treffpunkt Bibel und Gebet, wöchentlich, Mittwoch, 10 Uhr 
Als ich vor sechs Jahren durch Umzug in die Friedenskirche Neu-Ulm kam, war ich erfreut und begeistert, - wie schön, - eine Bibelstunde am Vormittag. Viele ältere Menschen gehen nicht mehr so gern am Abend zu einer Gemeindeveranstaltung. Deshalb bin ich unserer Pastorin Ruth Greiner sehr dankbar, dass sie die Bibelstunde am Vormittag in unserer Gemeinde etabliert hat. Hier werden Bibeltexte gelesen und lebhaft diskutiert, und es wird gebetet für die Anliegen der Gemeinde und für „Stadt, Land und Welt“. 
Dieses traditionelle Angebot, das vielleicht wenig modern erscheint, hat seit vielen Jahren einen festen Platz in unserer Gemeinde und wird von 20 – 25 Personen besucht, geschätzt und geliebt. Und es fordert heraus, die biblischen Texte einzuordnen und in der Gegenwart zu leben. Auch die Gemeinschaft kommt nicht zu kurz, wenn sich einige im Anschluss noch am Kaffeeautomaten im Foyer treffen und sich austauschen. Anteil nehmen, Anteil geben – ein wichtiger Aspekt unter den Seniorinnen und Senioren. 

Brigitte Tobehn
EFG Friedenskirche Ulm/Neu-Ulm im Oktober 2024

    Hessen-Siegerland: Ü-60 Gemeinsam unterwegs: Oh wie schön

    Hessen-Siegerland: Ü-60 Gemeinsam unterwegs: Oh wie schön 

    „Oh wie schön, sich nach Jahrzehnten wieder zu sehen. Damals hatte man sich als Jugendkreise besucht und dann aus den Augen verloren.“ Warum die alte Tradition nicht wiederaufleben lassen und sich als Ü-60 Gruppe in Gemeinden gegenseitig besuchen? 

    Wir veranstalteten einen besonderen Nachmittag mit Jörg Swoboda bei einem unserer Ü-60 Monatstreffen in meiner Gemeinde, der EFG Siegen-Weststraße. Der Raum war groß und so entstand die Idee eine andere EFG dazu einzuladen. Für leckeren Kuchen war gesorgt und es war ein fröhlicher Nachmittag. Bald folgte die Gegeneinladung, die gerne angenommen wurde. 

    Daran anknüpfend entstand der erste Bezirks-Ü-60 Tag (EFG-Bezirks-Seniorentreffen Siegerland) im Jahr 2018 gemeinsam mit allen EFG Gemeinden die im Landesverband Hessen-Siegerland zum Bezirk Siegerland gehörten. Mitarbeitende der verschiedenen Gemeinden gestalteten diesen mit Freude und es war ein tolles Fest. Die Resonanz war positiv und so folgten zwei weitere Ü-60 Bezirkssommerfeste. Wir sind zusammengewachsen und das Mitarbeitendenteam tauscht sich nun 1-2 mal im Jahr über die Arbeit vor Ort aus und gemeinsame Schulungen werden geplant. Durch das Miteinander von sieben Gemeinden die sich an dem Ü-60 Tag beteiligen haben wir die Möglichkeit bekannte und inspirierende Referenten einzuladen und die anfallenden Kosten auf alle umzulegen. Sogar eine EFG-Gemeinde, die zu einem anderen Landesverband gehört ist von Anfang an dabei. Nun hat sich ein 2-Jahresrythmus für den Ü-60 Tag etabliert. In den Zwischenzeiten ermutigen wir, dass sich einzelne Kreise aus den beteiligten Gemeinden treffen. Wie das Zitat am Anfang sagte wurden teilweise alte Freundschaften aus der Jugendzeit neu belebt oder ganz neue Freundschaften geschlossen. Traut euch, seid mutig und ladet andere Gemeinden einmal zu euch ein. Was sich daraus entwickelt, wird sich zeigen.  

    Johannes Daub

    Netzwerktreffen „Ältere Erwachsene“ im Oktober 2024

    Kreative Köpfe erzählten von ihren Erfahrungen aus Gemeinden, Landesverbänden, von Arbeitskreisen in Gemeinden, die sich zum Beispiel Grau und Bunt nennen und auch von sehr persönlichen Erfahrungen nach jahrelanger Verbundenheit zur Heimatgemeinde, trotz Umzug und räumlicher Entfernung. Im Austausch ging es zum Beispiel um Veränderungen nach dem Ausstieg aus dem aktiven Berufsleben, ebenso wie um Veränderungen im Glauben und um Berufungen für die neue Lebensphase. Während die einen sich in der nachberuflichen Phase an größer gewordener Freiheit und Mobilität erfreuen, wurde von Seelsorgenden vom Alltag von Hochbetagten auch von Einschränkungen und Verengungen berichtet, die zu intensiven Einsamkeitserfahrungen führen.

    Ebenso bunt sind da Angebote in den Gemeinden. Da gibt es einerseits noch den gewachsenen, sich gut entwickelten klassischen Seniorenkreise (siehe Best Practice Bericht aus der EFG Ulm/Neu-Ulm), in anderen Gemeinden neue generationsübergreifende Projekte. So wurde zum Beispiel aus einer Gemeinde berichtet, in der ein emeritierter Biologie-Professor seine persönliche Leidenschaft zum Thema Schöpfung und Evolution in einer Veranstaltungsreihe für Schüler und Abiturienten nahebrachte, bis hin zu erfahrenen Mitarbeitern, die ein „Reverse Mentoring“ (alt lehrt jung / jung lehrt alt) Projekt entwickelten und darin ihre Berufung zu einer geistlichen Elternschaft für junge Christen entdecken. In einer Großstadt feiern zwei Gemeinden, die sich in der Vergangenheit trennten nun aus aktuell unterschiedlichen Notwendigkeiten ihre Gottesdienste wieder in einem Gemeindezentrum. Noch sind generationsübergreifende, gemeinsame Gottesdienste rar, aber erste Schritte im Vertrauen aufeinander zu sind gemacht.

    Bei mehreren Teilnehmenden tauchte die Frage nach dem Weg zu neuen Berufungen auf. Im Hören auf Gottes Stimme und aufeinander wurde so manche Berufung erfahren. Wo komme ich her und wo sind meine Kompetenzen gefragt? Wie kann ich weitergeben, was mir anvertraut ist? Wo ist Zuhören und Vertrauen entwickeln gefragt und in welchen Kontexten können wir im Glauben und Vertrauen miteinander Gottes-Erfahrungen machen? Auf diesen Feldern wollen wir im Netzwerk unter dem Dach des `Arbeitskreis Ältere Erwachsene` mit den Betreffenden weiter unterwegs bleiben und uns mindestens zwei Mal jährlich zum Austausch, zu Schulung, zu kollegialer Beratung und zu gemeinsamer Inspiration treffen. Dabei kann unter einem der vielfältigen Themen, jeweils ein inhaltlicher Impuls verbunden mit Best Practice Erfahrungen miteinander diskutiert werden. In manchen Fällen könnte eine kleine Exkursion in einer Region angeboten werden, um vor Ort Projekte zu sehen und hautnah zu erleben, wie sich dort Gutes entwickelt hat. So wollen wir, in Gottes Weite, gemeinsam unterwegs bleiben und um seine Begleitung bitten. 

    Das nächste Netzwerktreffen des `Arbeitskreis Ältere Erwachsene` wird im Frühjahr 2025 stattfinden. Der Termin wird rechtzeitig bekannt gemacht.
    Wer daran Interesse hat, kann sich per E-Mail an akademie(at)baptisten.de melden.

      Let’s Go – Namibia

      Als ich 2017 nach 11 Jahren Schulministerium pensioniert wurde, hatte ich viele Pläne für meine nachberufliche Zeit. Doch jede einzelne Idee erfüllte sich nicht. Stattdessen kam etwas Unerwartetes, das mich seitdem regelmäßig in den Süden Afrikas führt.

      Ein Bekannter fragte mich, ob ich einen Schüleraustausch begleiten würde, der nach Windhoek ginge. Er machte das schon seit 15 Jahren. Schnell war ich bereit, diese Einladung anzunehmen. 

      Faszinierend fand ich dabei, wie unsere deutschen Schüler*innen reagierten, mit einer neuen Kultur konfrontiert wurden – und vermutlich zum ersten Mal mit Armut. Denn die Schule, in der wir für 3 Wochen lebten, lag mitten in Katutura, dem Armutsviertel in Windhoek. Ich initiierte Projekte mit den Peers über die Nachhaltigkeitsziele der UN. Unter anderem mit dem Ziel (no.1), Armut zu reduzieren.

      Zwei Jahre später gründete ich mit anderen einen Verein, um Förderung für soziale Projekte zu erhalten. Das erste Großprojekt war dann der Bau einer Suppenküche (30x15 Meter) an einer Primary School in Khomasdal. Ein Vertreter des Governments hatte uns darum gebeten – und seine Aussage „Hungry Children Cannot Learn“ konnten wir nur beipflichten. So begannen wir im Jahr 2020 – kurz vor Corona – die Bauarbeiten mit einer Gruppe freiwilliger Handwerksauszubildenden aus dem Münsterland und 10 Auszubildenden aus einer Berufsschule in Windhoek mit den Arbeiten am Fundament. Nach drei Wochen schweißtreibender Arbeit hatten wir das Fundament fertig, so dass in der Coronazeit die Namibianer mit den weiteren Bauarbeiten fortfahren konnten. Das dafür notwendige Geld (ca. 60.000,00 €) bekamen wir von der Staatskanzlei NRW, der Stiftung „Ein Herz für Kinder“ und privaten Spendern.

      Im Mai 2024 konnte ich an der Eröffnungszeremonie teilnehmen, an der die Gouverneurin der Khomas Region, die Ministerin für Education und andere Würdenträger teilnahmen. Das war für mich ein sehr emotionaler Moment, mitzuerleben, dass das, was wir 2020 begonnen hatten, nun zu einem positiven Ende und zur Hilfe bei der täglichen Versorgung von 1200 Schüler*innen führte. Die Kurzpredigt – so in Namibia üblich – hielt eine Pastorin über die Speisung der 5000!

      Seit 2021 haben wir weitreichendere Pläne. Wir möchten zur Versöhnung der Deutschen und Namibianer beitragen, in dem wir etwas für die Jugend beider Länder tun. Aufgrund unserer etlichen Kontakte konnten wir eine leerstehende Berufsschule mieten – als Gegenleistung renovieren wir die Gebäude mit neuen Handwerkergruppen und einheimischen  Auszubildenden. Wir nannten das Zentrum: „German Namibian Center of Friendship“. 

      Zu den Tätigkeiten der deutschen Handwerker*innen gehört auch immer die Unterstützung einer Deutschen und ihres Sohnes, die seit Jahren viele Kindergärten im Township von Swakopmund erstellt haben und betreuen. Hier werden unsere Auszubildenden mit tiefster Armut konfrontiert- und sie freuen sich, ein wenig helfen zu können. Ein Dach flicken, die Container zu entrosten, ein Gewächshaus bauen – oder wie im Februar 2024 einen Raum für einen Kindergarten bauen.

      In den letzten Monaten ist die Idee gereift, daraus erneut eine Berufsschule entstehen zu lassen. Sie soll ab Januar 2025 jungen Namibianern eine international anerkannte Ausbildung als Schweißer geben.
      Schweißer werden in der Zukunft in großem Maße insbesondere im Süden Namibias benötigt, wo das „Green Energy Project“ von Deutschland und der EU vorangetrieben wird. Problem dabei ist, dass zum jetzigen Zeitpunkt die Ausbildung der Namibianer vor Ort nicht gut genug ist, um bei diesem Riesenprojekt eine Anstellung zu finden – und das bei 40% Jugendarbeitslosigkeit. Zur Umsetzung diese Idee benötigen wir deutsche Firmen, die den 20 besten Auszubildenden nach ihrer Ausbildung in unserer Schule eine Weiterbildung für ein oder zwei Jahre anbieten. Daraus könnte eine Win-Win-Situation entstehen. (Gerne Hilfe erwünscht).
      Die Gouverneurin der Kharas Region hat uns sogar gebeten, vorab eine Grundausbildung für Jugendliche durchzuführen, die keinen Abschluss an einem Berufskolleg erreicht haben, um ihnen zumindest eine Berufsmöglichkeit zu eröffnen. Die finanziellen Verhandlungen stehen kurz vor dem Abschluss.

      So hat mich Gott vom Pensionär über einen Bauleiter bei der Suppenküche zum Schulleiter einer Berufsschule geführt. „Die Wege des Herrn sind unergründlich“ – machen aber Freude und bringen Zufriedenheit!

      Joachim Keferstein
      Weitere Informationen zu dem Bericht auf der  Website des gegründeten Vereins INTERCULTURAL RELATIONS: http://www.interculturalrelations.de 

        Neue Idee für die Stadt Esslingen

        Neue Idee für die Stadt Esslingen

        Ortsgemeinden aus unterschiedlichen Kirchen und Freikirchen sind in vergleichbaren Bereichen engagiert, das heißt viele tun Ähnliches isoliert voneinander. Es ist festzustellen, dass Gemeinden zwar unterschiedlich organisiert sind, dennoch gibt es in allen Gemeinden dieselben Bereiche und mehrere Generationen. Wie wäre es hier Verbindungen zu schaffen und Synergieeffekte zu nutzen?

        Bei den regelmäßigen Treffen von Personen aus unterschiedlichen Gemeinden im Rahmen der örtlichen ev. Allianz in Esslingen haben die Teilnehmenden festgestellt, dass ihre guten Verbindungen sehr ermutigend für größere missionarische Projekte und das gemeinsame Gebet sind. Aber wie sieht es darüber hinaus aus? Auf Initiative eines Jugendpfarrers gibt es inzwischen eine Jugendallianz, die ansprechende Jugendgottesdienste und Gebetsevents mit jungen Leuten in der Stadt organisiert. Aktuelle Überlegungen gehen nun in Richtung Ältere Erwachsene. Bei der Situationsanalyse dazu wurde festgestellt, dass einige Gemeinden eine rückläufige Teilnehmendenbeteiligung an speziellen Seniorenangeboten verzeichnen und wenig Interesses an Seniorennachmittagen bei denen besteht, die neu in der nachberuflichen Phase sind. Einzelne Gemeinden hatten schon überlegt, wie sie diesen Herausforderungen des Älterwerdens besser begegnen wollen und Dinge ausprobiert. So besteht der zweite Schritt darin, die Überlegungen, Angebote und Programme für ältere Erwachsene zu sammeln. Dazu gibt es einige Fragestellungen:

        • Was ist die Zielrichtung dieser Angebote?
        • Was würdet ihr euch für ältere Menschen als Angebote wünschen, die man miteinander oder reihum anbieten könnte?
        • Welche Themen bewegen die Menschen im fortgeschrittenen Alter?
        • Wie begegnen wir als Gemeinden den typischen Herausforderungen des Älterwerdens?
        • Inwiefern sind die älteren Erwachsenen in Planung, Überlegungen, Gestaltung, Durchführung usw. von Programmen mit einbezogen, und sind selbstverantwortlich engagiert?
        • Welche Ressourcen, die in den älteren Erwachsenen stecken, liegen in den Gemeinden brach. Wie kann damit eine Verbindung der Generationen untereinander gefördert und gepflegt werden?!
        • Wo gibt es schon gemeindeübergreifende Begegnungsmöglichkeiten von älteren Erwachsenen?

        Aus dieser Sammlung, die in der Erstellung ist, ergibt sich das Ausloten von Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit älteren Erwachsenen und von hilfreichen Synergieeffekten, auch über Gemeindemitglieder hinaus. Dabei stehen Ideen im Raum, wie Mitarbeitendenabende zu Generationen im Alter oder Glaubensentwicklungen in der Lebensbiographie, Aktions- und Kulturangebote, Schaffung eines Themenpools, auf den für Seniorentreffs zugegriffen werden kann, gemeinsame Gesprächtreffs oder offene Angebote uvm. Es ist noch offen, wohin diese Überlegungen führen, aber einiges ist schon angestoßen.

        (Petra Elsäßer)

        Praxistipp - Gesprächsangebote zur persönlichen Vertiefung

        Zum Buch von Anselm Grün „Die hohe Kunst des Älterwerdens“ (siehe Buchtipp)

        Vier Stundenentwürfe

        Je nach Termin-Möglichkeiten der Teilnehmenden können 4-5 Nachmittage oder Abende anberaumt werden. Es ist hilfreich die Themen der Einheiten (mit Angabe der Buchseiten) zur Vorbereitung im Gemeindebrief, auf der Website der Gemeinde oder an der Info-Tafel in der Gemeinde anzugeben. Zudem sind Angaben zum Format des Angebotes sowie Rhythmus (wöchentlich/14-täglich/monatlich), Termine, Ort, Ansprechpartner:innen und Anmeldeschluss rechtzeitig bekannt zu machen.

        Zum einen hat sich herausgestellt, dass bei vier Terminen die einzelnen Einheiten sehr dicht werden, wenn man versucht alle Themen des Buches zu berücksichtigen. Es hat sich bewährt sich nur auf eine Auswahl zu konzentrieren. Vier Angebote in einer Reihe sind überschaubar, eine längere Dauer scheint eher abzuschrecken. Möglich wäre auch, zwei Reihen, jeweils eine im Halbjahr, anzubieten. 

        In Kassel (abends) haben sich in der 2. Jahreshälfte, sowohl Berufstätige, als auch Personen im Ruhestand angemeldet. Gerade diese Spanne machte den Austausch intensiv.

        Zur Grund-Struktur der einzelnen Einheiten

        Gesprächsregeln klären: – eigene Erfahrungen mutig einbringen – grundsätzliche Haltung ansprechen –gewinnbringend ist der Austausch, wenn sich jede:r in einer Haltung teilnimmt, die darum weiß, dass nicht alle eigene Beiträge immer auch für andere Teilnehmer:innen hilfreich und richtig sein müssen. Jede:r ist eingeladen eigene Anregungen und Erfahrungen weiter zu geben, zugleich aber auch auf andere Beiträge zu hören, nachzufragen und gemeinsam NEUES zu vertiefen.

        Alter der TN

        Wahrnehmen – ansprechen – ermutigen laut und deutlich zu sprechen. Manche Teilnehmende sind noch intensiv in den Berufsalltag eingebunden und sehnen sich danach, die noch vor ihnen stehende Lebensphase des Ruhestandes bald zu erreichen. Andere blicken schon auf etliche Jahre des Älter-geworden-seins zurück. Wieder andere fürchten sich vor dem, was mit dem Älter-werden auf sie zukommt.

        Ziele

        Eigene Überzeugungen, Erfahrungen, Befürchtungen reflektieren, voneinander lernen, Persönliches wertschätzen, andere Überzeugungen stehen lassen. Stille Gesprächsphasen zulassen – können heilsam wirken. Darauf achten, dass Teilnehmende, die persönlich von Erfahrungen berichten auf Verschwiegenheit der Gruppe rechnen können müssen. Themen mit einander und vor Gott behandeln! Hilfreich sind auch Phasen, in denen man in still oder laut, füreinander betet. 

        Kernthese des Buches: 

        Seite 9: „Der Mensch wird von allein alt. Aber ob sein Altern gelingt, hängt von ihm ab.“ 

        Jede:r muss ihren/seinen Weg durch das eigene Leben und die eigene Zeit finden und gehen. Es gibt keine „Rezepte“, die für jede:n, in jeder Situation gültig sind. 

        Jede:r ist die/der eigene Lebens-Künstler:in /-Gestalter:in.

        Die entspechenden Stundenentwürfe gibt’s hier als Download

        Interessante Links

        Digitalpakt Alter

        Ein großes Netzwerk aus Bundesländern, Bildungsträgern und Initiativen will unter www.digitalpakt-alter.de Unterstützung bieten, einen Erfahrungsaustausch ermöglichen und digitale Kompetenzen auszubauen.

        Bei den Informationen geht es um ein gutes Leben im Alter, mit den gegebenen Herausforderungen. Dabei gibt es eine Vielzahl an Hinweisen, Initiativen vor Ort, die Darstellung spannender Projekte und konkrete Möglichkeiten mit der veränderten Mobilität umzugehen, einen Themenpool und Material zum Runterladen. Wunderbar, ums ich selbst zu informieren oder auch lebenspraktische Tipps weiterzugeben.

        Seniorenakademie der Telekom

        Die Telekom hat unter www.telekom.de/senioren eine umfassende Seniorenakademie aufgebaut. Hier gibt es Informationen, Videos und online Seminare rund um das Thema Digitalisierung und Umgang damit. Das Angebot ist informativ und inspirierend.

        „Unser Ziel ist es, Menschen der Generation 60+ grundlegendes Wissen für den souveränen und sicheren Umgang mit dem Internet, Tablet und Smartphone zu vermitteln. Wir möchten Ihnen dabei helfen, sich sicher und selbstbewusst in der digitalen Welt zu bewegen und die Vorteile der modernen Technologie für sich zu nutzen.
        Dafür bieten wir allen interessierten Seniorinnen und Senioren ein breitgefächertes Bildungsangebot zur Nutzung moderner Medien an. Wir möchten Sie inspirieren, die vielfältigen Chancen der digitalen Welt für sich zu entdecken und zu nutzen.
        Auf Basis eigener Konzepte bieten wir spannende Onlinekurse und Vor-Ort Seminare in ausgewählten Telekom Shops für Einsteiger an.“
        (Quelle: https://www.telekom.de/senioren/angebote-fuer-senioren#stundenplan

        Silver Tipps

        Unter www.silver-tipps.de sind viele unterschiedliche und sehr hilfreiche Informationen und Themen zusammengestellt, die Freude daran machen, digital unterwegs zu sein. Hier gibt es ganz praktische Tipps, Zum Beispiel für einen digitalen Museumsbesuch, wie Bluetooth aktiviert werden kann, wie man mit mehreren digitalen Geräten gut klarkommt oder sich gut schützen kann, wenn man im Internet unterwegs ist. Alles ist gut strukturiert und verständlich, außerdem werden Fachwörter extra erklärt.

        Vorstand der EAFA (EKD)

        So stehen auf der entsprechenden Internetseite der EKD (s. u.) zum Beispiel zum Jahresthema 2023/2024 „(Gem-) einsam“, verschiedene Materialien wie z. B. Filme, Projektideen zu Begegnung und Gemeinschaft aus einer Ideenschmiede, Postkartenvorlagen, ein Heft Horizonte zum Thema, sowie Vorschläge für die Gestaltung von Gottesdiensten oder Andachten zum Thema zur Verfügung.
        Für das Jahr 2024/2025 lautet das Jahresthema: „Alles kuddelmuddelig ... Menschen mit Demenz in unserer Mitte“ und wieder gibt es hilfreiche und spannende Materialien dazu auf folgender Internetseite:
        https://www.ekd.de/internationaler-tag-der-alteren-generationen-78457.htm
         

        Input

        Newsletter Oktober 2024 | Petra Elsäßer

        Was gibt Ihnen Energie für ihre Tage? Die Gewohnheit, die Pflicht, die Freude auf einen neuen Tag, die Begegnung mit anderen?
        In der nachberuflichen Phase ist ja Leistung kein Antrieb mehr.
        Aber nur rumsitzen und entspannen ist auch nicht belebend.

        Wovon lasse ich mich bewegen? Wofür setze ich mich ein?
        Hier ein paar bewegende Initiativen:

        • Da macht eine fast 70-Jähringe Einzel-Schulkindbetreuung und freut sich über die Fortschritte und das Vertrauen der Grundschüler, die wöchentlich zu ihr zum Lernen kommen.
        • Da engagiert sich ein ehemaliger Lehrer für eine gute Bildung und Versöhnung zwischen Deutschland und Namibia. So kann er in Deutschland Bereitschaft zur Hilfe wecken und für Menschen in Namibia sehr viel bewegen.
        • Johanna Quaas aus Thüringen turnt und turnt weiter auch mit 98 Jahren und steht schon 10 Jahre dafür im Guinnessbuch der Weltrekorde. Ihr Motto: „Immer aktiv sein.“
        • Immer mehr Senioren gehen nochmal an die Uni und studieren ein Fach, das sie schon immer interessiert hat. Sie sind im Kontakt mit jungen Menschen und denken über Entwicklungen unserer Zeit nach.
        • Eine 78-Jährige bringt sich das Sprayen von Graffiti selbst bei und verschönert graue Glasfaserkästen und ähnliche Objekte in der Öffentlichkeit.
        • Die 90-Jährige lädt die Jugend ihrer Gemeinde zum Pizzaessen und ausführlichen Schnacken ein. Sie hört zu und gibt ihre Geschichten weiter.

        Die Altersforscherin und Professorin Adelheid Kuhlmey (69) spricht von einer historisch neuen Situation und Dimension. Die Veränderung der demographischen Pyramide hin zu einem Pilz – mehr Ältere oben, weniger Jüngere unten – ist eine ganz schöne Herausforderung. Wobei das nicht unbedingt als Bedrohung gesehen werden muss. Es kann auch als riesige Chance entdeckt und gestaltet werden, die neue Verbundenheit, Ideen und Initiativen freisetzt. 
        Wie trainieren wir uns nun selbst und andere für eine gute Gestaltung der nachberuflichen Phase (die immer länger wird)? 
        Was bewegt uns, wenn wir an die Zeit nach der Erwerbstätigkeit denken?
        Welche Dinge wollen wir anpacken?
        Was erfrischt uns jeden Tag neu?
        Was wollen wir ändern, weil wir es unseren Kindern so nicht zumuten wollen?
        Wo könnte für uns ein Bereich zum Engagement liegen?

        Und wie verändert sich der Glaube, wenn er älter wird?
        Wird er geklärter, reifer, tiefer oder auch intensiver?
        Auf welche Aspekte wandert unser Fokus in der Beziehung zu Gott?
        Hier ein Gebet mit auf den Weg, das Energie geben kann:
        (nach Eph 3, 16-21) „Ich bete, dass Gott mir aus seinem großen Reichtum die Kraft gibt, durch seinen Geist innerlich stark zu werden. Und ich bete, dass Christus durch den Glauben immer mehr in meinem Herzen wohnt und ich in der Liebe Gottes fest verwurzelt und gegründet bin. So kann ich ihr Ausmaß erfassen, die Breite, Länge, Höhe und Tiefe. Und ich kann auch die Liebe erkennen, die Christus zu uns Menschen hat; eine Liebe, die größer ist, als wir je begreifen werden. Durch die mächtige Kraft, die in uns wirkt, kann Gott unendlich viel mehr tun, als wir je bitten oder auch nur hoffen würden. Ihm gehört alle Ehre in der Gemeinde und durch Christus Jesus für alle Zeit und Ewigkeit. Amen.“

        Ich wünsche Ihnen viel Freude am Überlegen, eigenen Wahrnehmungen nachspüren und am Entdecken von ungeahnten Perspektiven.

        Petra Elsäßer
        (Sprecherin AK Ältere Erwachsene)