Gemeindehäuser vermieten

Mit Menschen in Kontakt kommen

Am 19. August fand das erste „Bund im Gespräch“ rund um das Thema Gemeindehäuser und ihre Potentiale statt.

Wie ist es überhaupt zu diesem Treffen gekommen? Das Entwicklungsteam des Bundes wurde vom Präsidium beauftragt, Veränderungen im Bund Schritt für Schritt voranzubringen. Ohne langfristige Planungen wurden so neue Ideen einfach ausprobiert. Eine dieser Ideen war es, Gemeindehäuser als Ressource neu in den Blick zu nehmen.

Gemeindehäuser bieten oft ungenutzte Potentiale. Durch Vermietung können die regelmäßigen Einnahmen der Gemeinde gesteigert werden, und eine Öffnung für Außenstehende kann auch missionarisch wirken. Davon berichteten Dagmar Wend, Bernd Siodlaczek und Charlotta Frings den etwa 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Videokonferenz „Bund im Gespräch“.

„Wir vermieten unsere Räume sowohl an Privatfeiern als auch an kommerzielle Kunden“, berichtete Dagmar Wend von den Baptisten Schöneberg. „Bei uns in der Gemeinde kann es vorkommen, dass Führungskräfte von einem Leitungsseminar neben Müttern und Kindern vom Winterspielplatz oder Obdachlosen beim Essen zusammensitzen. Das ist Leben pur!“ Dagmar Wend ist fasziniert davon, dass Menschen durch die Vermietung zusammenkommen und auch Außenstehende erkennen: „Gemeinde lebt!“

Die EFG Ober-Ramstadt habe mit 70 Mitgliedern als einen Glaubensschritt ein Grundstück gekauft, erzählte Bernd Siodlaczek: „Es war nicht vorauszuahnen, dass jetzt in der Nachbarschaft beispielsweise ein Ärztehaus und eine Parkanlage entstehen.“ Die Gemeinde finanziere 20 Prozent ihres Haushaltes aus der Vermietung.

Auch die Baptistenkirche Wedding vermietet ihre Räume an unterschiedliche, auch religiöse Gruppen. „Wir wollen mitten in der Welt sein und im Kiez ankommen“, beschreibt Charlotta Frings das Anliegen der Gemeinde. „Den Weg der Vermietung gehen wir als Gemeinde gemeinsam. In der Gemeindeversammlung diskutieren wir dann auch schon mal, ob eine Beschneidungsfeier in unseren Räumen stattfinden darf.“ Es gäbe manchmal auch Probleme, wie die Räume beispielsweise hinterlassen werden. Das sei wie in einer Wohngemeinschaft. Es brauche eine Balance zwischen Regeln und Flexibilität. Mittlerweile habe sich herumgesprochen, dass die Gemeinde verschiedene Gruppen willkommen heiße.

„Die Vermietung kann ein Willkommenssignal in die Stadt senden, und wir wollen euch ermutigen, diesen Schritt zu wagen“, so Stefan ter Haseborg, der durch die Konferenz leitete. Er stehe auch für weitere Fragen zu dem Thema zur Verfügung.

Ein Artikel von Jasmin Jäger