Uns schickt der Himmel

48 Stunden anpacken – das Diakonische Mitmachprojekt in Hagen

(Hagen) Es ist Samstagvormittag. Ein 12 Jähriger spielt mit einem 80 Jährigen, den er gerade kennen gelernt hat, Mensch-Ärger Dich nicht. Beide haben viel Spaß miteinander. Aus der Küche im Demenzbereich eines anderen Seniorenzentrums hört man fröhlich geschmettert: „Das Wandern ist des Müllers Lust." Die jüngere Frau, die dabei sitzt, freut sich ebenso wie die älteren über die alten Volksweisen. Andere schieben in der Hagener Innenstadt Rollstühle und ermöglichen so den Bewohnern der Seniorenzentren neue Einblicke. Sie genießen das herrliche Frühlingswetter.
Die Ehrenamtlichen tragen T-shirts mit der Aufschrift „Uns schickt der Himmel“.
Daran wird deutlich, sie machen mit bei der Diakonischen Initiative der "Kirche am Widey", der Baptistengemeinde Hagen. 40 Personen haben sich einladen lassen aus der Gemeinde und einige durch Presseberichte, aus der Stadt, um an einem Wochenende Bewohnern von drei Seniorenzentren Zeit, Aufmerksamkeit und Freude zu schenken.

Das Projekt "48 Stunden anpacken" startete am Freitag, den 07.03.2014 um 18:00 Uhr mit einem gemeinsamen Essen in der Baptistengemeinde Hagen. Ulrike Voigt, die seit vielen Jahren den Arbeitskreis Diakonie leitet und das Projekt mit entwickelt hat, begrüßte die Teilnehmer/innen und leitete durch den Abend. Gaby Löding, Referentin für Diakonie, die die Projektidee hatte, gab eine kurze Einführung in die demographische Entwicklung und ihre Herausforderungen für die Gesellschaft und Gemeinde. Die Heimleitungen stellten ihre Einrichtungen vor und die Möglichkeiten dort im Rahmen des 48-Stunden-Projekts tätig zu werden. Danach konnten die Teilnehmer/innen wählen, in welchem Haus zu welcher Zeit, sie was anbieten wollten.

Am Sonntagabend trafen sich alle, die am Projekt teilgenommen hatten zur Auswertung und es zeigte sich, dass es eine bereichernde Erfahrung war, Zeit zu investieren, mitzuerleben, wie sich die alten Menschen beim Spielen, Singen, der Stadterkundung oder dem Unterhalten freuten. Aber die Freude erfüllte auch die Teilnehmenden.

Die Mitarbeiter/innen der Seniorenzentren waren begeistert und meinten, es wäre mehr Freude, aber nicht mehr Arbeit gewesen, ein „Einsatz mit großer Wirkung“. Durch den Einsatz der Ehrenamtlichen hatten sie viel mehr Zeit, um auf die Bedürfnisse einzelner Bewohner an diesem Wochenende einzugehen. Durch das Engagement einiger Pflegefachkräfte aus der Gemeinde, die Einzelbetreuungen anboten, erfuhren sie besondere Entlastung.

Das Projekt muss wiederholt werden, darin waren sich alle einig, denn jede/r wurde beschenkt und erlebte ein Stück vom Himmel auf Erden.

Gaby Löding
12.03.2014