Bericht über den Konsultationstag „deutsch-persische Gemeindeentwicklung“ am 10. Juni 2017 in Magdeburg
„Wir wollen eine deutsch-persische Gemeindeentwicklung!“ Darin waren sich die 35 Teilnehmer/-innen einig: deutsche Gemeinden werden belebt, wenn sie sich bei der Aufnahme und Begleitung neuer Mitglieder aus dem Iran und Afghanistan engagieren. Dass es dabei viel zu tun gibt, nicht nur sprachliche Barrieren zu überwinden, sondern auch Enttäuschungen zu verkraften sind – das war in den Berichten aus den zehn vertretenen Gemeinden zu hören. Während man sich in Brandenburg/Havel noch ganz am Anfang des Weges sieht, konnten die Gemeinden in Magdeburg, Gifhorn und Braunschweig bereits langjährige Erfahrungen mitteilen. In Hannover-Süd wird eine persische Gemeinde langsam integriert, in Halberstadt pflegen die ehrenamtlich Mitarbeitenden Kontakte zu hunderten von Asylbewerbern, die dort nur kurze Zeit verbringen, bis sie von der Erstaufnahmestelle weiter im Land verteilt werden.
Thomas Klammt, Referent für Integration und Migration, gab Einblicke in den größeren Rahmen dieser Bewegung, die in über 100 Gemeinden des BEFG angekommen ist. Er empfahl das Wort zur „Integration von persischsprachigen Christen in unseren Gemeinden“, das vom Präsidium des BEFG ausgesandt wurde, ebenso wie den Materialpool, der unter www.baptisten.de/dpg zu finden ist.
Amir Paryari aus Mainz erzählte von seinem Ankommen in Deutschland vor 15 Jahren, seinen Erfahrungen mit einer persischen Gemeinde dort, und seiner Dankbarkeit für die deutsch-persische Zusammenarbeit jetzt.
In Arbeitsgruppen wurden am Nachmittag die Themen „Glaubenskurse“, „Veränderungen in der Gemeinde“, „Asylverfahren“ und „Ausbildung“ vertieft.
Mehr als einmal kam zum Ausdruck, dass es jetzt gilt Leiter/innen auszubilden, die vielleicht schon in naher Zukunft wieder im Iran und Afghanistan dienen können, wenn die Freiheit des Glaubens dort anbricht.
Bei aller Begeisterung über das Wirken Gottes klang auch immer wieder die Sorge an, dass uns die Herausforderungen zu groß sein könnten. „Gott möchte, dass wir überfordert sind – damit am Ende ER die Ehre bekommt!“ – so fasste es Andreas Raschke aus Halberstadt zusammen. Am Ende eines intensiven Arbeitstages stand eine Gebetszeit für unsere Gemeinden, unser Land und die Welt, und das Ermutigungswort aus 2. Timotheus 1,7: „Gott hat uns nicht einen Geist der Furcht gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“
Die Scala-Gemeinde in Magdeburg war eine hervorragende Gastgeberin dieses Regionaltreffens; die nächsten finden am 1. Juli in Bamberg und am 7. Oktober in Mainz statt; Anmeldungen bitte an mission(at)baptisten.de senden!
Thomas Klammt