Eine exzellente Erfahrung

Haiti Kooperation startet nach erfolgreicher Auswertung in die zweite Phase

Sieben Tage Deutschland im Januar 2014, das waren sieben Tage voller neuer Eindrücke für die haitianische Delegation, die vom von 20.-27. Januar zu Besuch war. Anlass der Reise von Emmanuel Pierre, Generalsekretär der Convention Baptiste d‘Haiti (CBH), Joel Dorsinville, Koordinator der Hilfsarbeit, Pastor und Professor an der Université Chrétienne du Nord d’Haïti (UCNH), Kihomi Ngwemi, Koordinatorin des Frauenwerkes der CBH sowie Jules Monel, Dekan der Theologischen Fakultät der UCNH war die Auswertung der bisherigen Kooperation zwischen dem BEFG und der Convention Baptiste de Haiti, die seit dem verheerenden Erdbeben im Januar 2010 besteht.

Der Zeitplan war eng getaktet, die Temperatur lag 30 Grad unter der gewohnten haitianischen Wärme,  aber vor allem die Gastfreundschaft der deutschen Partner ließ den Besuch zu einer „exzellente Erfahrung“ werden, wie die haitianische Delegation es zusammenfasste.

In gemeinsamen Sitzungen des deutschen Haiti-Komitees mit der haitianischen Delegation wurde die bisherige Zusammenarbeit ausgewertet und die weitere Kooperation geplant. Beide Seiten hatten mit dieser Art der Entwicklungshilfezusammenarbeit Neuland betreten. Besonders positiv wurde die Zusammenarbeit im Bildungsbereich bewertet, es wurde aber auch über die Bereiche gesprochen, in denen man noch besser kooperieren und miteinander kommunizieren könnte. Nachdem sich nun beide Seiten der Partnerschaft intensiver kennengelernt haben und Beziehungen vertieft wurden, sehen alle der zweiten Kooperationsphase mit großem Optimismus entgegen. Beide Komitees konnten sich bei der Arbeit beobachten und damit ein größeres Verständnis für die Herangehensweise des jeweils anderen entwickeln. So waren am Ende alle einhellig der Meinung, dass diese Verbindung auch über die finanzielle Unterstützung von Projekten hinaus weiter bestehen bleiben soll. Einen wichtigen Teil der gesamten Auswertung stellte das vom Theologischen Seminar Elstal verantwortete Symposium „Partizipation und Entwicklung – Nachhaltige Entwicklungshilfe durch die Einbindung lokaler Gruppen“ dar. Darin gelang der Perspektivwechsel von den konkreten lokalen Projekten, wie sie in den Komiteesitzungen besprochen wurden, hin zum Gesamtblick auf Haiti in seinen Herausforderungen und Entwicklungen.

Außerdem lernten die Besucher diakonische Gemeindeprojekte im Raum Kassel und Berlin kennen, bekamen bei einem Besuch der Wartburg und der Lutherstadt Wittenberg einen Einblick in die deutsche protestantische Geschichte und erlebten bei einer Sightseeing-Tour in klirrender Kälte die kulturellen Höhepunkte Berlins. Sonntags waren die Haitianer in Berliner Baptistengemeinden unterwegs, die sich für Haiti besonders engagiert hatten. Bei ihren Predigten nahmen sie die Gottesdienstteilnehmer in ihre Perspektive der Erfahrungen von Katastrophen und Armut mit hinein.

Am Ende der Reise wurde deutlich, wie bedeutsam es ist und welche Freude es bereitet, dass wir als ein Teil des weltweiten Leibes Christi zusammen arbeiten und uns gegenseitig helfen. Diese Partnerschaft zeigt, dass wir nicht alleine sind. Die letzten Abstimmungen über die weitere und neue Förderung von Projekten laufen derzeit noch. Vor Beginn der zweiten Kooperationsphase im Sommer 2014 wird darüber berichtet.

Stefanie Fischer / Michael Kißkalt
06.02.2014