Alte mit den Jungen sollen loben den Namen des Herrn...
... und einander das Herz zu Füßen legen ...
“Alte mit den Jungen
sollen loben den Namen des Herrn...”
... und einander das Herz zu Füßen legen ...
Dreiteilige Gottesdienstreihe
Inhalt:
1. Was ist das Besondere eines Generationen-Gottesdienstes?
2. Zur Gottesdienst-Reihe
3. Die Gottesdienste
3.1 Generationen-Gottesdienst I: “Wenn Herzen schmelzen ...”
3.2 Generationen-Gottesdienst II: Miteinander - Füreinander
3.3 Generationen-Gottesdienst III: Vor-bilder
4. Schlussbemerkung
Ein Generationen-Gottesdienst will alle Generationen im Blick haben und sie auch am
Gottesdienstgeschehen teilhaben lassen. Alle - das bedeutet heute: Vier bis fünf Generationen,
die in einer Gemeinde leben - von den Krabbelkindern bis zu den Hochbetagten.
Gemeinsam vor Gott zu stehen - das geschieht in jedem Gottesdienst; und in vielen Gemeinden
übernehmen dabei Menschen unterschiedlichen Alters Gestaltungselemente. In diesem Projekt
„Generationen-Gottesdienste“ geht es um mehr.
Das Motto
“Alte mit den Jungen sollen loben den Namen des Herrn
- und einander das Herz zu Füßen legen”
zeigt: Es geht um die biblische Botschaft vom Miteinander der Generationen. Gott will das
Miteinander der Generationen; er fördert und schützt es. Und er stärkt die Seinen für die daraus
erwachsenen Aufgaben im Alltag, damit Leben als Mehrgenerationengemeinschaft gelingt.
Von einem Generationen-Gottesdienst können und sollen Impulse ausgehen, die die
Generationengemeinschaft stärken und bereichern, die Anteilnehmen und -geben fördern und
auch dazu herausfordern, einander zu ertragen.
[Zur Frage „Was unterscheidet Generationen- und Familien-Gottesdienste?“,
siehe auch unter www.generationengottesdienste.de]
Das Miteinander der Generationen spielt in vielen biblischen Texten eine Rolle, auch wenn das
nicht immer die zentrale Aussage der Texte ist.
Für diese Gottesdienstreihe wurden drei thematische Schwerpunkte gewählt, die aufeinander
aufbauen und die durch die beiden Metaphern ‚Herz‘ und ‚Fuß/Schuh’ verbunden und
veranschaulicht werden. (Erläuterungen dazu, s. www.generationengottesdienste.de)
Einzelne Gestaltungselemente innerhalb der Gottesdienste können modulartig als Bausteine
eingesetzt oder variiert werden.
1. Was ist das Besondere eines Generationen-Gottesdienstes?
2. Zur Gottesdienst-Reihe
Im ersten Gottesdienst geht es um Grundlegendes. Inhaltlicher Ausgangspunkt ist der ‘Bußruf’
aus dem Buch des Propheten Maleachi:
“Er wird das Herz der Eltern den Kindern zuwenden und das Herz der
Kinder den Eltern. Er wird beide miteinander versöhnen, damit ich nicht
das ganze Volk vernichten muss, wenn ich komme.” (Maleachi 3,24
GN).
Mit einem Anspiel wird veranschaulicht, dass verhärtete und
unterkühlte Herzen nicht nur ein Problem des Volkes Israel waren. Die Diagnose trifft auch uns
heute.
In der Bibel ist Mahnung immer zugleich auch Ermutigung. Darum will die Predigt mit der
Fragestellung “Wie wird sich die Lage verändern, wenn Umkehr geschieht” wegweisende Denk-
und Handlungsanstöße eröffnen. Sie möchte anregen, geistlich zu reifen und glaubens- und
lebensbegierig zu bleiben, in jedem Alter.
In einem anschließenden Kreativteil zur persönlichen Auseinandersetzung können Eisherzen in
warmem Wasser zum Schmelzen gebracht werden. So kann deutlich werden: Wenn Herzen
wärmer und weicher werden, ‘fließen sie aufeinander zu’, verbinden sich miteinander. Etwas
Neues entsteht.
Um Neues, das wachsen und reifen kann, geht es auch im Teil für die
Jüngsten. Während des Verkündigungsteils können die Kinder im Alter
bis ca. 10 Jahre abgelegte Erwachsenenschuhe mit Blumenerde und
Kressesamen füllen. Diese erlebnisorientierte Aktion veranschaulicht:
Aus Altem kann Neues wachsen, Neues kann im geschützten Raum des
Alten gedeihen, Altes und Neues kann gemeinsam eine veränderte
Einheit bilden. Am Ende des Gottesdienstes stellen die Kinder ihre Ergebnisse vor. Sie werden
motiviert, das Wachsen zu beobachten und später davon zu berichten.
Für die älteren Kinder und Teenies ist der Gottesdienst durch die verständliche und
abwechslungsreiche Gestaltung auch ohne ‘Extra-Angebot’ ansprechend. Dazu kann auch die
Raumgestaltung beitragen, wie z.B. ein Regal voller Schuhe mit Baby-Lauflern-Schuhen,
Gummistiefeln, Pumps, Trekking-, Comfort-, Anti-Stress-Schuhen, Ballerinas, Clogs, Docksidern,
Pantoffeln u.v.a.. Die Schuhe zeigen, wie bunt und vielfältig das Leben ist - quer durch die
Generationen.
Außerdem kann so darauf hingewiesen werden, dass es nicht um Vereinheitlichung geht im
Generationenmiteinander, sondern darum, dass einzelne Menschen sich authentisch aufeinander
zu bewegen und miteinander Neues wagen.
Wenn sich nach dem Gottesdienst ein Kaffeetrinken anschließt, so können dabei Herzen aus
Weingummi oder Gebäck in Herzform o.ä verzehrt werden.
3. Die Gottesdienste
3.1 Generationen-Gottesdienst I: “Wenn Herzen schmelzen ...”
Der zweite Gottesdienst thematisiert das Zusammenleben der Generationen, spart Probleme
nicht aus und weist Ältere und Jüngere gleichermaßen auf Voraussetzungen und
Rahmenbedingungen für eine gelingende Generationengemeinschaft hin.
Dabei werden die Schwierigkeiten exemplarisch durch einen Sketch vor Augen geführt.
Die bekannte biblische Geschichte von der Arche Noah, unter dem Gesichtspunkt der
Generationengemeinschaft erzählt, lässt erahnen, wie notwendig die Verständigung
unterschiedlicher Generationen auf begrenztem Raum und auch wie schwierig das
Zusammenleben sein kann – und sie zeigt, wie Gott gesegnet hat:
“Gott segnete Noah und seine Söhne” (1.Mose 9,1).
Die Erzählung dient als Hinführung zur Predigt, die alle Generationen - wenn auch mit
unterschiedlichen Impulsen - herausfordert, mit Achtung und Würde miteinander umzugehen.
Dabei werden
- die Älteren anhand des “Höre, Israel, ..” (5.Mose 6,4ff) daran erinnert “und lehrt eure
Kinder das eine, dass über Gott keiner mehr steht” (Feiern und Loben Nr. 423,5)
- und die Jüngeren, “Vater und Mutter zu ehren” (5.Mose 5,16), ohne Unterwürfigkeit oder gar Kadavergehorsam, sondern durch Anerkennung der Bedeutung, die die anderen für das eigene Leben haben.
“Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob” (Römer 15,7) darf
anschließend als Ermutigung verstanden werden, sich einander ernsthaft zuzuwenden, dabei
auch die Auseinandersetzung zu suchen - mit Interesse und Respekt.
Im einem Kreativteil während der Predigt zeichnen die jüngeren Kinder ihre Füße auf Karton,
schneiden sie aus, versehen sie, wenn nötig mit Hilfe, mit ihrem Namen und verzieren sie.
Diese Aktion wird im Gebets- und Sendungsteil aufgegriffen, so dass jede/r individuell beteiligt
sein kann.
3.2 Generationen-Gottesdienst II: Miteinander - Füreinander
Um Vorbildliches, das prägende Spuren im Leben hinterlassen kann, geht es im dritten
Gottesdienst.
Dabei bilden die Symbole ‚Herz‘ und ‚Fuß/ Schuh‘ wieder das Bindeglied.
Wenn Leben gelingt, hat mit ‚Herz haben‘ zu tun. Das bringt zunächst eine Phase der
gegenseitigen Wertschätzung zum Ausdruck, in der sich verschiedene Generationen Gutes
wünschen.
Dass Eindrücke auch mit Bildern zusammenhängen, die wir von einander haben, zeigt eine
Multimediapräsentation, die herausfordert, Vor-bilder, Ab-bilder, Idole zu unterscheiden.
Daran schließt sich die Predigt für alle Teenies und Erwachsenen an; den Kindern wird dazu eine
auf sie ausgerichtete Verkündigung mit kreativen Anteilen angeboten.
In beiden Verkündigungsteilen geht es um den Einen, der als Einziger als absolutes Vorbild gelten:
Jesus Christus. Und es geht darum, auf Spuren aufmerksam zu werden, die als hilfreiches Beispiel
für das eigene Leben dienen können. Die Predigt, die auf Apostelgeschichte 20, 7–12 zurückgreift,
stellt dabei als vorbildlich heraus, wie sich Paulus dem jungen Eutychus gegenüber verhält und
schließt den Impuls an: Zuwendung und Schutz fördern Erstarken und Lebendigkeit.
Voraussetzung dafür ist, einander Bedeutung zu geben. So können Spuren bleiben über die
Generationsgrenzen hinaus.
Ein sich anschließender Gebetsweg lädt ein,
- für Spuren zu danken, die für das eigene Leben hilfreich waren,
- und Gott darum zu bitten, Spuren zu hinterlassen, die dazu beitragen, dass Leben gelingt. Während dieser Teil eher meditativ still und darauf bezogen ist, was wir Vorbildliches aneinander wahrnehmen können, bringt die anschließende Rückkehr der Kinder wieder Belebung und auch die Fokussierung auf das einzig wahre Vorbild.
Im abschließenden Sendungsteil dienen „Beispiele vorbildlichen Vertrauens aus der Geschichte
des Gottesvolkes“ aus Hebräer 11 als Ermutigung.
3.3 Generationen-Gottesdienst III: Vor-bilder
Dieses Gottesdienst-Projekt
"Alte mit den Jungen sollen loben den Namen des Herrn
... und einander das Herz zu Füßen legen"
will zum kreativen Umgang und auch gern zur Weiterentwicklung anregen.
Auch wenn für Gestaltung und Durchführung eines Generationen-Gottesdienstes mehr Aufwand
erforderlich ist als für einen ‘üblichen‘ Sonntagsgottesdienst, so ist schon die Vorbereitung
lohnend für die Generationengemeinschaft.
Es ist jedoch auch zu berücksichtigen, dass auf die Impulse der Gottesdienste weitere Schritte zur
Gestaltung der Generationengemeinschaft im (Gemeinde)Alltag folgen sollten.
Insofern kann die Gottesdienstreihe als eine Art Doppelpunkt verstanden werden für andere
generationenübergreifende Projekte und/oder auch weitere Generationen-Gottesdienste mit
anderen Texten und Symbolen.
Diese Gottesdienstreihe wurde 2011 konzipiert und erprobt von Jutta Teubert mit Dobrinka
Dadder und Mona Kuntze.
4.Schlussbemerkung