Dr. Michael Gruber bei der Präsentation der Statistik

Foto: David Vogt

BEFG-Mitgliederstatistik 2024: Höchste Zahl an Taufen seit 2019

„Lücke zwischen Austritten und Taufen wird kleiner“

2024 wurden in den Gemeinden des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) so viele Menschen getauft wie zuletzt vor fünf Jahren. Das stetige Wachstum bei dieser wichtigsten Zugangsart konnte einen Mitgliederrückgang zwar nicht verhindern. Dieser fällt jedoch deutlich niedriger aus als in den Jahren der Pandemie. „Die Corona-Talsohle ist überwunden“, so BEFG-Kommunikationsleiter Dr. Michael Gruber.

Zum 31. Dezember 2024 hatte der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden 71.956 Mitglieder. Dies berichtete Gruber, der das Referat für Kommunikation leitet, bei der Vorstellung der Mitgliederstatistik auf der Bundesratstagung der Freikirche in Kassel. „Im vergangenen Jahr hatten wir 1.629 Taufen. Das waren 14,4 Prozent mehr als im Vorjahr und so viele wie zuletzt 2019.“ Zwar habe es dennoch einen Mitgliederrückgang von 1.073 Personen oder 1,47 Prozent gegeben. Dieser sei geringfügig höher ausgefallen als 2023, wo er bei 1,15 Prozent gelegen hatte. Er liege aber deutlich unter den Jahren 2020 bis 2022, in denen die Mitgliederzahl jeweils zwischen 2,5 und 3,1 Prozent zurückgegangen sei. „Die stetig steigenden Taufzahlen machen deutlich, dass wir die Talsohle der Pandemie überwunden haben“, hob Gruber hervor. Dies zeige sich auch, wenn man die zahlenmäßig jeweils größte Zu- und Abgangsart miteinander vergleicht, die Taufen und Austritte: „Hier schließt sich die Lücke weiter: Die Taufen haben stärker zugenommen als die Austritte.“

Zur gleichzeitigen Zunahme bei den Abgängen erläuterte Gruber: „Die Austritts- und Streichungsgründe sind sehr individuell und hängen mit der jeweiligen Gemeindesituation zusammen. 2024 ist keine Gemeinde aus dem Bund ausgetreten – der Rückgang bei den Gemeinden ist ausschließlich auf Auflösungen zurückzuführen.“ Die gesamte Mitgliederzahl der im Jahr 2024 aufgelösten Gemeinden habe bei 280 gelegen: „Von allen 4.177 Abgängen durch Tod, Austritt, Streichung, Ausschluss oder Entlassung sind somit nur 6,7 Prozent auf aufgelöste Gemeinden zurückzuführen.“

Auch auf die Mitgliederstärke von Gemeinden ging Gruber ein. „Die durchschnittliche Mitgliederzahl ist in den letzten sieben Jahren um knapp neun Prozent von 103 auf 94 gesunken.“ Insgesamt gebe es auch viele kleine Gemeinden. „Wir haben 302 Gemeinden mit weniger als 50 Mitgliedern, was 39,4 Prozent aller 767 Bundesgemeinden entspricht.“ Gruber ermutigte dazu, dies nicht nur als Bürde zu sehen: „Auch, wenn kleinere Gemeinden häufiger ‚Personalprobleme‘ haben, gibt es in ihnen oft ein starkes Gefühl von Gemeinschaft, das eine missionarische Strahlkraft hat.“

So seien mit jeder Gemeindegröße spezifische Herausforderungen wie auch Chancen verbunden. Ein Ziel des Strukturerneuerungsprozesses „Unser Bund 2025 – Segen bewegt“, der im Mittelpunkt des aktuellen Bundesrats steht, sei es, Gemeinden in ihrer missionarischen Ausrichtung zu stärken. „Als Bundesgemeinschaft sind wir gemeinsam unterwegs, um uns gegenseitig zu unterstützen – damit keine Gemeinde alleine auf sich selbst gestellt ist.“

Ein Artikel von Referat für Kommunikation