Bundesrat: Abschlussbericht zu „Im Dialog zum Kreuz“
Glaubenskonsens zu Tod und Auferstehung Jesu bekräftigt
„Der Tod Jesu Christi bewirkt Heil für uns Menschen.“ Dieser Glaubenskonsens ist durch den BEFG-Gesprächsprozess „Im Dialog zum Kreuz“ erneut bekräftigt worden, wie auf der Bundesratstagung in Kassel in einem Forum und im Plenum berichtet wurde. Das Präsidium des Bundes empfiehlt den Gemeinden, das für den Prozess entwickelte biblisch-theologische Material weiter in Gottesdiensten und Bibelgesprächen zu nutzen, um das gemeinsame Zeugnis zu stärken.
Volker Bohle, Mitglied des Präsidiums und Co-Vorsitzender des Theologischen Ausschusses, berichtete auf dem Bundesrat zunächst über den Beginn des Gesprächsprozesses vor zwei Jahren. Nach der Kontroverse um einzelne Aussagen zu Tod Jesu am Kreuz hatte der Bundesrat 2022 den Auftrag gegeben, ein konstruktives Gespräch darüber anzuregen. Daraufhin wurde ein Arbeitskreis gegründet, dem Vertreterinnen und Vertreter aus Theologischem Ausschuss und somit ChristusForum und Theologischer Hochschule Elstal, Gemeindejugendwerk sowie Geistlicher Gemeindeerneuerung, Akademie Elstal und Landesverband Thüringen angehörten. Unter Leitung von Daniel Mohr und Silke Sommerkamp von der Akademie Elstal wurden dann verschiedene Formate entwickelt: ein Podcast, eine Materialsammlung und regionale Dialogveranstaltungen. Im Austausch sei der Konsens über die Heilsbedeutung des Todes Jesu sehr deutlich geworden, wie Bohle betonte. Dabei seien in den Gesprächen die unterschiedlichen Zugänge innerhalb des Neuen Testamtens zum Thema Kreuz positiv aufgenommen worden. Wie die Wirkung des Kreuzes auf das individuelle Leben beschrieben werde, sei wiederum vielfältig: „Dass bestimmte Zugänge zum Kreuz mit unterschiedlichen Biografien und Prägungen leichter oder schwerer fallen, war immer wieder Thema in den Regionalveranstaltungen. Von daher war und ist es gut, die eigene Lebens- und Glaubensgeschichte zu reflektieren und zugleich verstehen zu lernen, was andere bewegt und geprägt hat.“ Abschließend zitierte Bohle zwei Stellen aus den „Rechenschaft vom Glauben“, in denen der Tod Jesu und seine Auferstehung als heilsentscheidend beschrieben werden. Die Rechenschaft sei, wie in ihr zu lesen ist, „Ausdruck und Zeugnis der Übereinstimmung der Gemeinden im Glauben“.
Akademieleiter Daniel Mohr unterstrich die „sehr große Einheit darüber, dass Jesus für uns mit seinem Tod am Kreuz Heil bewirkt hat und auch, dass das Kreuz, mit der Auferstehung, die herausragende Stellung im Heilsgeschehen hat. Jesus ging diesen Schritt bewusst.“ In den Gesprächen sei oft betont worden, „dass wir persönlich als Zeugnis vom Kreuz reden sollten und auf die Lebensumstände der Menschen achten, denen wir so vom Evangelium erzählen.“ Grundsätzlich sei der theologische Austausch, zumindest von den am Dialog Beteiligten, in großer Breite sehr geschätzt worden, „und immer wieder kam auch die Aussage, dass wir das eigentlich viel öfter als Bund und zu verschiedenen Themen machen sollten“.
In einer ausführlichen Bibelarbeit hatte Prof. Dr. Carsten Claußen von der Theologischen Hochschule Elstal zuvor im Bundesratsforum „Im Dialog zum Kreuz“ anhand zahlreicher Bibelstellen aus dem Neuen wie auch dem Alten Testament Grundlagen der Sühnetheologie beschrieben, die er im Plenum noch einmal zusammenfasste. „Der Sohn Gottes ist als Gottesknecht am Kreuz gestorben, um stellvertretend für die Sünden der Menschen Sühne zu leisten.“ Durch seinen Tod und seine Auferstehung habe Gott in Jesus Christus „in Existenzstellvertretung für die Menschen ein für alle Mal Versöhnung in Kraft gesetzt“, so Claußen. „Auch in der Diskussion im Forum wurde deutlich: Beides, Jesu Kreuz und Auferstehung, sind für unseren Glauben von größter und zentraler Bedeutung.“
Gemeinsam wird zum Ausdruck gebracht, das die Beschäftigung mit dem Kreuz eine Lebensaufgabe bleibt und uns als einzelne sowie als Bund ins Bibelstudium, zum Austausch und vor allem zu unserem auferstandenen Herrn führt.
Ein Artikel von Dr. Michael Gruber