Miteinander für das Gute einstehen

Fachkreis Christen und Muslime sucht Begegnung und Dialog

Der BEFG-Fachkreis Christen und Muslime war zu Gast bei der Deutschen Islam Akademie in Berlin.

„Ein Ziel des Fachkreises Christen und Muslime ist es, interreligiöse Begegnungen zu fördern und mit Muslimen in den Dialog zu treten“, so Fachkreiskoordinator Thomas Klammt. Am 13. Juni bot sich den Mitgliedern des Fachkreises die Gelegenheit dazu. Sie waren zu Gast bei der Deutschen Islam Akademie in Berlin. Die Akademie gehört keiner Moschee oder lokalen Gemeinde an, Menschen aus unterschiedlichen religiösen und nichtreligiösen Kreisen kommen hierher, berichtete Imam Ender Cetin, der den Fachkreis herzlich in den Räumen der Akademie in Berlin begrüßte.

Gemeinsam mit Sümeyye Khan und Levent Yükcü, die in Projekten der Akademie mitarbeiten, stellten sich alle gegenseitig vor. Dabei zeigte sich, dass die Vertreterin und die Vertreter der Deutschen Islam Akademie bisher wenig Berührungspunkte mit Freikirchen und Baptisten hatten. BEFG-Präsidiumsmitglied Volker Bohle erläuterte die Struktur des freikirchlichen Bundes, für den beispielsweise typisch ist, dass Gemeinden selbstständig über ihre Gemeindearbeit vor Ort entscheiden und sich zudem auch selbst finanzieren. Auch in muslimischen Gemeinden sei so ein selbstbestimmtes Handeln üblich, so Ender Cetin „Uns ist es ein Anliegen, miteinander für die demokratischen Werte und das Gute in unserer Gesellschaft einzustehen und sich dafür zu engagieren“, betonte Bohle. Dafür sei es notwendig, dass Christen und Muslime miteinander sprechen.

Begegnung und Dialog ständen bei der Deutschen Islam Akademie im Mittelpunkt, so Ender Cetin. Er arbeitet als Seelsorger in Gefängnissen und ist in dem Schulprojekt „Meet2Respect“ aktiv, wo er zusammen mit einem Rabbiner in Schulen für gegenseitiges Verständnis und Respekt wirbt. Darüber hinaus biete die Akademie regelmäßige Veranstaltungen zu Themen wie Antisemitismus oder Rassismus und Workshops, in denen Interessierte muslimisches Leben kennenlernen können („Islam Ouside The Box“) an, so Sümeyye Khan. Ein Weg und eine Chance für den Dialog sei es, sich auf Gemeinsamkeiten zu berufen und persönliche Begegnungen in den Vordergrund zu stellen. Denn die religiöse Überzeugung sei, so Fachkreismitglied Schirin Wiesand, ein Merkmal, das einen Menschen ausmache. „Wir wollen Menschen muslimischen oder christlichen Glaubens nicht allein auf dieses Merkmal festlegen, sondern darüber hinaus Gemeinsamkeiten finden und Kooperationen ermöglichen.“ Gemeinsam waren sich alle einig: Sie wollen weiterhin das Gespräch suchen und ein demokratisches Miteinander fördern – gemäß Martin Luther Kings Traum, dass alle Menschen in gegenseitigem Respekt, Würde, Gerechtigkeit und Frieden zusammenleben.

Ein Artikel von Jasmin Jäger