Neue Initiativen in der Flüchtlingshilfe

Wie German Baptist Aid und Katastrophenhilfe aktuell aktiv sind

In den ersten beiden Maiwochen haben sich das Komitee von German Baptist Aid (GBAid) und die Katastrophenhilfe getroffen. Die unterschiedlichen Projekte für Menschen auf der Flucht haben beide Gremien intensiv bewegt: Laut den Zahlen der Vereinten Nationen*, steigt die Anzahl der Vertriebenen seit zwölf Jahren stetig. Im Sommer 2024 hat sie mit über 120 Millionen einen neuen Höchststand erreicht. Der größte Anteil sind sogenannte Binnenvertriebene – Menschen, die innerhalb des eigenen Landes auf der Flucht sind.

Im Libanon leistet GBAid mit der Partnerorganisation Thimar seit vielen Jahren eine beständige Hilfe für Menschen, die aus Syrien geflohen sind. Im letzten Jahr hat sich die Situation noch einmal verschärft: Durch die bewaffneten Auseinandersetzungen sind viele Menschen aus dem Süden Libanons in die Vororte der Hauptstadt Beirut geflohen. Das Bildungsministerium geht davon aus, dass bis zu einer Millionen Menschen in dem Land ihre Heimat verlassen mussten und nun in schwierigen Verhältnissen unterkommen. Der Pastor einer Flüchtlingsarbeit macht die Motivation, Menschen zu helfen, deutlich: „Jedes Flüchtlingskind hat ein Recht auf einen angemessenen Lebensunterhalt und eine angemessene Ausbildung, um auf diese Weise zu erfahren, dass es in Gottes Augen etwas Besonderes ist.“

Selbst in Beiruts Vorort Hay El Gharbeh mussten Menschen ihre Häuser verlassen und sich in Sicherheit bringen. Genau hier engagiert sich Thimar seit vielen Jahren in der Bildungsarbeit und gibt Kindern und Frauen dadurch eine nachhaltige Perspektive. Vertriebene Familien wurden besucht, um Hilfsbedarfe zu entdecken: Tausende Decken, Kissen und Heizer, aber auch Bücher und Nahrungsmittel wurden verteilt.

Mit der gemeinnützigen Organisation All4Aid konnte GBAid einen neuen Partner gewinnen, der seit vielen Jahren Hilfe für Vertriebene auf der griechischen Insel Lesbos leistet. Frauen finden in der Einrichtung außerhalb des Flüchtlingslagers eine sichere Oase, um neue Kräfte zu sammeln, sicher und in Ruhe zu duschen oder Wäsche zu waschen. Außerdem können sie hier wichtige Gegenstände für den täglichen Bedarf erhalten und treffen Menschen, die ihnen zuhören. All4Aid ist gut in der baptistischen Welt vernetzt und entstand im Umfeld der internationalen Baptistengemeinde in Frankfurt am Main.

Ein Effekt wird in all diesen Krisen viel zu oft vergessen: Wer kümmert sich um die Helferinnen und Helfer? Aus dem Libanon wurde dazu berichtet, dass gesonderte Nothilfen, wie von der Katastrophenhilfe im letzten Jahr dazu führten, dass man sich besser um die Mitarbeitenden kümmern kann. Manche sind selbst betroffen und haben Hab und Gut verloren. Neben direkter finanzieller Unterstützung konnte psychologische Hilfe für mehrere Teammitglieder organisiert werden.

Projekt 45909: Hilfe für Vertriebene

Für die oben genannten Projekte brauchen wir insgesamt 65.000 Euro in diesem Jahr und bitten um Spenden, um diese wichtigen Hilfen in der Flüchtlingskrise aufrechtzuerhalten. German Baptist Aid hat dazu auch einen Zuschuss aus der Katastrophenhilfe von 20.000 Euro beantragt. Die unkomplizierte enge Zusammenarbeit ist an dieser Stelle sehr fruchtbar und kommt Notleidenden zugute.

Projekt 45004: Katastrophenhilfe

Wir bitten deshalb auch um weitere freie Spenden für die allgemeine Katastrophenhilfe, um in den aktuell großen Herausforderungen handlungsfähig zu sein: In Kooperation mit dem Baptistischen Weltbund (Baptist World Alliance, BWA) soll weitere Hilfe in Myanmar möglich werden: Je nach Spendeneingang wird längerfristig mit Hygieneartikeln, Decken und Moskitonetzen geholfen, um weiter Krankheiten wie Malaria vorzubeugen. In der Westbank und auch in Gaza soll schnell geholfen werden: Durch den Fonds der Katastrophenhilfe können wir uns über die Europäische Baptistische Föderation (EBF) an dem Antrag eines Pastors aus der Westbank beteiligen, der Möglichkeiten hat, Hilfsgüter in die Regionen zu bringen. Mit der EBF kooperieren wir auch bei den Ukrainehilfen.

Wir werden durch diese Unterstützung vieler Spenderinnen und Spender als Gemeindebund zur lebendigen Hoffnung für Menschen, die in der Gefahr stehen, im Angesicht der Krisen jegliche Hoffnung zu verlieren.

* https://www.uno-fluechtlingshilfe.de/informieren/fluechtlingszahlen

Ein Artikel von Matthias Dichristin