Foto: Michaela Molthagen

Zur Freiheit hat uns Christus befreit!

Erster zentraler Gottesdienst zum Gedenken an 500 Jahre Täuferbewegung

Am 2. Februar fand der erste zentrale Gottesdienst 2025 zum 500-jährigen Täufergedenken in der Evangelisch-Freikirchlichen Bethelkirche Stuttgart statt. Ruben Fellmann aus der Mennonitengemeinde Bad Friedrichshall-Kochendorf war dabei und berichtet in der täuferisch-mennonitischen Gemeindezeitschrift „Die Brücke“ von dem gemeinsamen Ereignis. Auf YouTube kann der Gottesdienst auch im Nachhinein noch angesehen werden.

Zum Auftakt in das Festjahr „500 Jahre Täufer“ feierten wir gemeinsam im Gemeindehaus der Baptistengemeinde Bethelkirche Stuttgart am 2. Februar einen lebendigen Gottesdienst. Aus gegebenem Anlass kamen viele Gottesdienstbesucher aus verschiedenen Gemeinden der Baptisten, Mennoniten und anderen Denominationen zusammen. Ebenso vielfältig war das Team der Gottesdienstleitung. Astrid von Schlachta von der Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland (AMG), Verena Hammes vom der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) und Andreas Liese vom Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland (BEFG) führten mit interessanten Impulsen und geschichtlichen Hintergründen zur Entstehung der Täuferbewegung durch den Gottesdienst. So konnten wir zuhören, wie sie von dem Schicksal der Märtyrerin Anna Jansz erzählten, welche 1539 aufgrund ihrer Täuferzugehörigkeit hingerichtet wurde und das Posaunenlied verfasste.

Die beiden Pastorinnen Anne Hansen von der Mennonitengemeinde Stuttgart und Meredith Forssman von der Bethelkirche Stuttgart sprachen in einem Dialog über den Predigttext aus Galater 5,1-6.13-14 und 1. Petrus 3,15. Im Fokus standen dabei die „Freiheit“ und die „Sprachfähigkeit“. Sowohl die Baptisten, als auch Mennoniten, sehen die Freiheit als zentrales Element in ihren Wurzeln, seit der Entstehung bis heute. Paulus beschreibt es so: „Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen!“. Diesem Aufruf sind die Täufer vor 500 Jahren gefolgt und haben sich von den damals herrschenden kirchlichen Zwängen befreit. Gemeinsam wollen wir zum Jubiläum nicht nur in Erinnerung schwelgen, sondern auch unseren Glauben an Jesus Christus bezeugen und sprachfähig in der Gesellschaft sein.

Mit einem abschließenden Grußwort von Erzpriester Constantin Miron im Namen der ACK konnte der musikalisch modern untermalte Gottesdienst zum gemeinsamen Stehempfang übergehen. Bestärkt durch das Bewusstsein zu unseren täuferischen Wurzeln dürfen wir in unserem Jubiläumsjahr hoffentlich noch weitere solche Gottesdienste feiern.

Ein Artikel von Ruben Fellmann