Beim Hingehen erlebt

"Gottes geliebte Menschen"

Seit vier Jahren findet „Gottes geliebte Menschen“ in den Gemeinden des BEFG statt. Fast jedes Mal erleben die Mitarbeiter dabei Dinge, die zu Herzen gehen...

In der vergangenen Adventszeit hatte eine Gemeinde das Fotostudio von „Gottes geliebte Menschen“ auf einem Weihnachtsmarkt aufgebaut. Im Laufe einer Woche stellten sich hunderte von Menschen vor die Kamera und ließen sich für die Ausstellung fotografieren.

An einem der Tage, ich war nach ein paar Stunden Fotografieren und vielen kurzen Gesprächen mit den Gästen schon etwas müde, stellte sich eine Mutter mit ihrer erwachsenen Tochter vor die Kamera. Ich blickte auf, sah die Beiden an und merkte sofort, dass sie gut gestimmt waren. Im Rahmen von Weihnachtsmärkten kann man sich dabei nicht ganz sicher sein, ob es einfach eine  Stimmungssache oder aber der Einfluss von etwas zu viel Glühwein ist. Aber nein, diese Beiden schienen mir sehr glücklich zu sein. „Sie sehen aber glücklich aus! Von ihnen Beiden mache ich gerne ein Foto!“, war bei Begrüßungssatz.  Mutter und Tochter fingen beide aus dem Stand an zu weinen. Was hatte ich da gesagt? Was hatte ich falsch gemacht? Nein, es war richtig, dass die Beiden sehr glücklich waren. „Sie haben Recht“, sagte die Mutter, „wir sind sehr sehr glücklich! Wir haben und nach neun Jahren wieder versöhnt und sind heute zum ersten Mal als Mutter und Tochter wieder unterwegs!“ Da kamen auch mir leichte Tränen... Die Fotoaufnahme haben wir dann verschoben. Ich empfahl den Beiden, noch einmal zu kommen. „Wenn die Tränen getrocknet sind!“

Mutter und Tochter kamen wieder, ließen sich fotografieren und wurden in der Ausstellung in der Gemeinde gezeigt.

Hinter jedem der Bilder in den Ausstellungen von „Gottes geliebte Menschen“ steht eine Geschichte. Manche Geschichten kenne ich. Dafür bin ich sehr dankbar. Mutter und Tochter haben mir übrigens erlaubt ihre Geschichte zu erzählen. Dass Versöhnung nicht einfach ist, Liebe, Zeit und Geduld bedarf, das haben sie mir auch gesagt. Beide sind dankbar, dass sie den Glauben an Gott haben, der ihnen im Alltag hilft.

Ich habe in meinen Evangelisationsunterlagen das Bild von Mutter und Tochter immer dabei.

Carsten Hokema
02.03.2015