„Dich schickt der Himmel – Versöhnung erleben“, das war das Thema der Bundesratstagung 2023. Versöhnung mit Gott, mit Menschen, mit sich selbst, mit der Schöpfung – bei der Konferenz ging es um verschiedene Facetten. Im Vorwort-Video gibt es Stimmen von Gästen und Delegierten der Konferenz, wie sie Versöhnung erleben.
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Vier neue Präsidiumsmitglieder, Michael Noss wiedergewählt
Corinna Zeschky als Stellvertreterin des Präsidenten bestätigt
Foto: David Vogt
„Wenn wir dem Evangelium folgend allen Menschen mit kompromissloser Achtung begegnen, können wir als Christinnen und Christen viel bewirken!“ Das hat Michael Noss nach seiner Wiederwahl als BEFG-Präsident gesagt. Er wurde bei der Bundesratstagung mit 85,7 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt. Corinna Zeschky wurde durch das Präsidium als Stellvertreterin des Präsidenten bestätigt. Die Delegierten wählten Veronika Richter, Henrike Ochterbeck, Dr. Christiane Kaden und Dr. Michael Rohde neu in das Präsidium. Wiedergewählt wurden Dorothee Oesemann und Volker Bohle.
Fünf Gemeinden wurden vom Bundesrat neu in den Bund aufgenommen: die EFG Barth (Windflüchter – Gemeinschaft die stark macht!), die EFG Eich (Herzfabrik – Kirche fürs Vogtland), die EFG Fehmarn, die Er-lebt Gemeinde Landau und die EFG Potsdam (erlebt – Kirche für Potsdam). „Das Evangelium verkündigen und Gemeinde bauen: Das stärkt unsere Gemeinschaft“, freute sich Christoph Stiba bei der Aufnahme. Alle Gemeinden bekamen als Zeichen der Verbundenheit ein Abendmahlsgeschirr überreicht.
Mit Erlangung des Status' der Bekenntnisgemeinschaft ist es auch missionarisch oder diakonisch tätigen Einrichtungen möglich, sich dem Bund anzuschließen. Auf der Bundesratstagung wurden drei Einrichtungen in den Status der Bekenntnisgemeinschaft mit dem Bund aufgenommen: das Evangelisch-Freikirchliche Diakoniewerk Mühlheim an der Ruhr, das Leben teilen – Bildungs- und Sozialwerk der Kirche im Hof Kassel und die Stiftung Christliches Altenheim Lützeln.
Heute schon versöhnt?
Der Gottesdienst am Himmelfahrtstag
Foto: David Vogt
Die Theologische Hochschule Elstal gestaltete den Himmelfahrtsgottesdienst. Im Zentrum stand der Bibeltext aus 2. Korinther 5,18-20: „… so bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott.“ Die einzelnen Elemente des Gottesdienstes waren auf dieses Thema ausgerichtet, angefangen von den Liedern bis hin zur Wechsellesung, für die Psalm 103 ausgewählt worden war, der von der Barmherzigkeit Gottes spricht. In ihrer Predigt entfaltete Rektorin Prof. Dr. Andrea Klimt das Thema in mehreren Dimensionen. Es folgten Erfahrungsberichte, wie versöhnte Verschiedenheit im Alltag aussehen kann.
Mit Christus in der Mitte – versöhnt beieinanderbleiben
Bericht des Präsidenten und des Generalsekretärs
Foto: David Vogt
In ihrem Bericht bei der Bundesratstagung des BEFG haben Präsident Michael Noss (l.) und Generalsekretär Christoph Stiba (r.) dazu ermutigt, mit Christus in der Mitte versöhnt und versöhnlich beieinanderzubleiben und das Evangelium nicht nur zu predigen, sondern auch zu leben. „Zunächst sind wir dankbar und hoffnungsfroh im Blick auf so vieles, was in unseren Gemeinden geschieht“, so Christoph Stiba zu Beginn des Berichts. „Viele Menschen engagieren sich ehrenamtlich und hauptamtlich dafür, dass die Menschenfreundlichkeit Gottes und das Evangelium von Jesus Christus sichtbar, erlebbar und erfahrbar werden. Das ist eine wahre Freude.“
Ausgeglichener Haushalt 2022 und Investitionen in die Zukunft
Foto: David Vogt
Der kaufmännische Geschäftsführer des Bundes, Volker Springer, dankte auf der Bundesratstagung allen Gemeinden sowie Spenderinnen und Spendern für die Unterstützung und unterstrich in seinem ausführlichen Finanzbericht die Notwendigkeit von Konsolidierungsmaßnahmen. Im aktuellen Haushaltsjahr wird es zu Rücklagenauflösungen in Höhe von 741.000 Euro kommen, wobei Dreiviertel davon für wichtige Investitionen in die Zukunft bestimmt sind: die Ausbildungsförderung, das Projekt:Revitalisierung, Gemeindegründungen und den Strukturprozess „Unser Bund 2025“.
Der Strukturprozess „Unser Bund 2025 – Zukunft gestalten“ schreitet weiter voran. In den vergangenen Wochen fanden wichtige Treffen statt, bei denen die Prozessthemen vertieft wurden. Nach der Sitzung der erweiterten Projektgruppe war die Bundesratstagung ein großer Meilenstein. Der Prozess wurde dort ausführlich präsentiert, woraufhin vielfältige Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz eingingen. „Die vielfältigen Reaktionen des Bundesrats sind äußerst wertvoll und werden im weiteren Prozessverlauf berücksichtigt“, so Projektkoordinator Christoph Bartels (l.). Am 6. Juni sind alle Interessierten herzlich zu einem Online-Workshop eingeladen.
Berufung entfalten und in Beziehung zu anderen wachsen
21 neue Ordinierte Mitarbeitende, neue Ordnung verabschiedet
Foto: David Vogt
Welche bewährten Wege in den pastoralen und diakonischen Dienst es bereits gibt und welche neuen Wege hinzugekommen sind, ist auf der Bundesratstagung am mehreren Stellen deutlich geworden. Betont wurde, dass die Ausbildung an der Theologischen Hochschule Elstal die beste Möglichkeit sei, für angehende Pastorinnen und Pastoren sowie Diakoninnen und Diakone im BEFG eine solide Grundlage für ihren Dienst gemäß ihrer Berufung zu legen. 21 neue Ordinierte Mitarbeitende wurden auf der Ratstagung vorgestellt und der Bundesrat hat erstmals eine Ordnung für Gemeindereferentinnen und Gemeindereferenten verabschiedet.
„‚Ich versöhne Dich‘, diese Worte sprach Jesus für mich“, heißt es in dem Slam von Josephine Dietz, der Gewinnerin des Preacher Slams, der am 17. Mai den Auftakt zur Bundesratstagung bildete. Dietz‘ Thema war die Versöhnung des Ichs mit dem und durch den dreieinigen Gott. Mit den Worten „Du hast mich versöhnt, mit Dir selbst und mit mir. Vater, genau dafür danke ich heute und hier. Amen“, endete ihr Slam wie ein Gebet. Insgesamt sieben Wortkünstlerinnen und Wortkünstler brachten selbstgeschriebene Texte zum Thema „Versöhnung“ zu Gehör.
Schöpfungsverantwortung: „Versöhnung – so kann’s gehen“
Vortrag und Workshop über die Bewahrung der Schöpfung
Foto: David Vogt
„Ich kann Gott nicht lieben und dabei seine Schöpfung missachten oder sie auf ein Stück Materie reduzieren!“ Mit diesen Worten appellierte Pastor i.R. und Autor Dr. Heinrich Christian Rust an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Bundesratstagung, sich für die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen. Es sei allerdings nicht mit der Gründung eines Umwelt-Arbeitskreises, mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach oder mit Fairtrade-Kaffee getan, sondern ein „neues Ausrichten unserer Theologie und der daraus folgenden Ethik und Spiritualität“ sei nötig. Die „Versöhnung mit der Schöpfung“ wurde danach in einem Workshop vertieft.
Von unvollkommener Versöhnung und situativer Einsicht
Impulsvorträge und Podiumsdiskussion zum Thema „Versöhnung erleben“
Foto: David Vogt
„Wie kann Versöhnung funktionieren und wie vielleicht auch nicht?“ Unter dieser Fragestellung stand der Abend mit inspirierenden Gästen am Himmelfahrtstag auf der Bundesratstagung 2023 in Kassel. Eberhard Jung, Birgit Kersten-Regenstein, Magloire Kadijo und Dr. Judson Pothuraju nahmen die Zuhörerinnen und Zuhörer durch Vorträge und Gespräche mit hinein in ihre Gedanken und Überlegungen zum Thema „Versöhnung“.
Igor Bandura spricht zu Delegierten und Gästen der Bundesratstagung
Igor Bandura, Vizepräsident der ukrainischen Baptisten, war beim Bundesrat für ein Grußwort zugeschaltet. Er nahm die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit hinein in die aktuelle Situation in der Ukraine. Er schilderte die schweren Nöte, mit denen die Ukrainerinnen und Ukrainer am 449. Tag des Angriffskriegs durch Russland zu ringen haben. Auch im Namen des Präsidenten des ukrainischen Baptistenbundes, Valery Antoniuk, dankte er den BEFG-Gemeinden für Unterstützung und Freundschaft: „Eure Gedanken, Gebete und praktische Hilfe sind eine unglaubliche Unterstützung für uns.“ Im Bundesgottesdienst wurde eine Kollekte für die Ukraine-Hilfe des BEFG gesammelt.
BEFG-Statistik 2022: weniger Mitglieder, mehr Taufen
Zunahme bei den Zugängen aber auch bei Abgängen
Foto: David Vogt
Der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden hat auf der Bundesratstagung in Kassel seine Mitgliederstatistik für 2022 vorgestellt. Demnach verzeichnet der BEFG einen Mitgliederrückgang um 2,49 Prozent. Vor allem die Austritte aus Gemeinden waren erneut auf einem hohen Niveau. Gleichzeitig stieg die Zahl der Zugänge. Die größte Zunahme lässt sich hier bei den Taufen beobachten.
Ein Angebot für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Foto: David Vogt
Vier verschiedene Workshops wurden am Himmelfahrtstag für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Bundesratstagung angeboten. Um den Blick nachfolgender Generationen auf die frühen Täufer und die Relevanz des Täufertums für die Gegenwart ging es beim Workshop Täufergedenken. Der BEFG-Fachkreis Christen und Muslime brachte mit seinem Workshop christliche und muslimische Perspektiven in den Dialog. Mit Taufbegleitung und Mentoring beschäftigten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des gleichnamigen Workshops, der von der Geistlichen Gemeinde-Erneuerung (GGE) im BEFG veranstaltet wurde. Ein Bericht über den Workshop des Beirats „Evangelium und gesellschaftliche Verantwortung“ ist Teil der Meldung „Schöpfungsverantwortung: ‚Versöhnung – so kann’s gehen‘“.
„Gegenseitiges Verständnis und Einheit“
Delegation aus Namibia zu Gast beim Bundesrat
Foto: David Vogt
Der BEFG hatte drei Vertreter der National Baptist Convention of Namibia (NBCN) zur Bundesratstagung eingeladen, um die gemeinsame Partnerschaft voranzubringen. Gemeinsam wollen der deutsche und der namibische Bund sich mit Themen wie theologischer Ausbildung, der Arbeit mit jungen Menschen und auch der Kolonialgeschichte beider Länder befassen. Zudem soll ein Austausch zwischen Pastoren und zwischen Gemeinden aufgebaut werden. „Ich sehe in der Partnerschaft eine große Chance, gemeinsam im Glauben zu wachsen und von den Erfahrungen der Anderen zu lernen. Gemeinden und Geschwister aus unserem Bund lade ich herzlich ein, sich hier zu engagieren“, sagte BEFG-Generalsekretär Christoph Stiba.
130 Menschen feierten auf dem Bundesrat eine „Kirche Kunterbunt“ zum Thema der Jahreslosung „Du bist ein Gott, der mich sieht“. Es ging also mit Hagar in die Wüste. „Kirche Kunterbunt“ gehört zu den „fresh expressions of church“, also den neuen Ausdrucksformen von Gemeinde. Sie hat Kinder und ihre Bezugspersonen gemeinsam im Blick. Junge Familien oder auch Großeltern können hier Gemeinde erleben, auch wenn sie bisher wenig Bezug zu Glauben und Kirche hatten. Viele Menschen strömten schon vor dem Beginn in den Veranstaltungssaal. Das Interesse und die Neugier waren groß.
Rote Hosenträger, rote Gürtel, rote Krawatten, rote Fliegen und Schals und sonst alles in Schwarz: An der einheitlichen Farbgebung mancher Menschen, die sich am Freitagabend im Kongressgebäude tummelten, konnte man schon ahnen, dass bei der Bundesratstagung ein besonderes Ereignis bevorstand. Zum Schluss der letzten Arbeitssitzung des Tages strömten die etwa einhundert Sängerinnen und Sänger in Schwarz und Rot gekleidet überraschend in den Saal und gaben mit einem Gospelsong schon einmal einen Vorgeschmack auf das Konzert, das knapp zwei Stunden später in der großen Kongresshalle stattfinden sollte – und sehr gut besucht war.
Bundesgottesdienst zum Jahresthema „Versöhnung erleben“
Foto: Corinna Mentel
Um Versöhnung muss man ringen. Das wurde bei der Predigt im Bundesgottesdienst deutlich, der am 21. Mai aus der EFG Kassel-Möncheberg live gestreamt wurde. Viele Gemeinden übertrugen den Gottesdienst, und auch von zu Hause schalteten zahlreiche Menschen aus ganz Deutschland ein. Pastorin Elisabeth Seydlitz (r.) und Pastor Sören Brünninghaus (l.) aus Oldenburg predigten über die Herausforderung der Versöhnung und nahmen dabei verschiedene Aspekte in den Blick. Moderiert wurde der Gottesdienst von Christina Otte aus der EFG Kassel-Möncheberg und Benjamin Tegtmeyer, Student der Theologischen Hochschule Elstal. Die Kollekte des Gottesdienstes ist für die Ukraine-Hilfe des BEFG bestimmt. Es kann auch im Nachhinein noch gespendet werden.
Unter dem Thema „Jeder hat etwas zu geben – lasst und Salz und Licht für die Welt sein!“ kamen vom 10. bis 14. Mai etwa 90 Delegierte und Gäste aus 23 Nationen zum Missionsrat in der Baptistengemeinde in Izmir zusammen. Bereits vor vier Jahren lud der örtliche baptistische Gemeindebund unter der Leitung von Pastor Ertan Cevik ein, den Missionsrat in der Türkei durchzuführen. Das Zusammenkommen war geprägt von großer Herzlichkeit der Gastgeber und dem Wunsch nach intensiverer internationaler Zusammenarbeit.