Libanon: BEFG hilft mit weiteren 60.000 US-Dollar

Anstieg der Corona-Fälle nach Explosionskatastrophe von Beirut

Das Komitee der Katastrophenhilfe des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) hat beschlossen, über German Baptist Aid weitere Hilfsgelder in Höhe von 60.000 US-Dollar (rund 50.000 Euro) in den Libanon zu überweisen.

Mit dem Geld kann die baptistische Partner-Organisation des Bundes, die Lebanese Society for Educational and Social Development (LSESD), mit der German Baptist Aid seit Jahren zusammenarbeitet, 2.000 Hygienekits verteilen, um die Einwohnerinnen und Einwohner Beiruts vor einer Ansteckung mit Covid-19 zu schützen. Hintergrund ist, dass die Zahl der Corona-Fälle im Libanon infolge der verheerenden Explosion im Hafen von Beirut stark gestiegen ist, wie tagesschau.de am 19. August berichtet hat. Demnach registrierte die Regierung in den letzten sieben Tagen 2.600 Neuinfektionen, während zuvor in den ersten sechs Monaten der Pandemie insgesamt „nur“ 5.000 Fälle aufgetreten waren. Nach der Detonation hätten sich zahlreiche Menschen infiziert, weil viele Verwundete ohne Schutzmaßnahmen transportiert wurden. Zudem seien Corona-Patientinnen und -Patienten verwundet worden und im Chaos mit anderen Personen in Kontakt gekommen, wie es unter Berufung auf das libanesische Gesundheitsministerium heißt.

Wegen der angespannten Situation im Libanon hatte der BEFG bereits kurz vor der Katastrophe Hilfsgelder in Höhe von 40.000 Euro an LSESD überwiesen, die nach der Explosion durch die Katastrophenhilfe um 20.000 Euro erhöht wurden. Auch nach den Hilfspaketen des Bundes und trotz der großen internationalen Solidarität ist der Bedarf nach wie vor sehr groß. In einem gerade veröffentlichten Video auf YouTube stellt LSESD den aktuellen Stand der Hilfsarbeit vor. Mit einer Spende an die Katastrophenhilfe des Bundes ist es weiterhin möglich, Unterstützung zu leisten.

In welchem Maße die Unterstützung Mut macht, wird im Bericht von Elie Haddad (Englisch) deutlich. Der Präsident des Arabischen Baptistischen Theologischen Seminars wirft darin zunächst die Frage auf, wo Gott in all dem Leid sei, um dann zu zeigen, in welchen Zeichen er Gottes Handeln entdeckt. Er sehe Gott in den unzähligen Libanesinnen und Libanesen, die in dieser Situation Hilfe leisteten, so Haddad. Er sehe Gott im Engagement der Kirchen ihres Landes, deren Handeln „einen wundervollen Ausdruck der Liebe Gottes für die Menschen“ darstellten. Und er sehe Gott in der Unterstützung der Partner aus aller Welt: „Das Ausmaß an Zuwendung, Betroffenheit und Gebet ist bewegend und erbauend.“ Man habe nicht einmal um etwas bitten müssen: „Unaufgefordert geben uns unsere Partner auf großzügige Weise in finanzieller Form Gottes Liebe weiter und statten uns mit dem aus, was wir jetzt brauchen.“

Ein Artikel von Dr. Michael Gruber