Angebote für Frauen

Eine Mitteilung aus dem ehemaligen Forum Frauen

Mit der Entstehung des Fachbereichs Familie und Generationen 2015 sind drei Foren an den Start gegangen: das Forum Älter werden, das Forum Familie und das Forum Frauen.

Die Idee hinter dem Forum Frauen war, dass sich hier Frauen zusammenfinden, austauschen und gegenseitig ermutigen ihre Gaben und Fähigkeiten einzubringen. Es sollte ein Raum sein zur Weiterentwicklung und um Themen auf „den Tisch zu bringen“ und weiterzuverfolgen, die für Frauen relevant und interessant sind.

Mit unterschiedlichen Angeboten in den zurückliegenden Jahren ist dies gut gelungen. Auf Impulstagen mit bestimmten Themenschwerpunkten folgten Veranstaltungen für Frauen z.B. im Landesverband NRW. Die Seelsorgetage, die 2022 (ursprünglich 2021) letztmalig stattfinden, haben Frauen ermutigt, auf ihr Leben und ihren Glauben zu schauen und haben ihnen geholfen neue Weg zu gehen.

Wir haben wahrgenommen, dass sich die Arbeit in den Gemeinden von und für Frauen stark verändert hat. Es entstehen neue Konzepte und Ideen werden auf den Weg gebracht, die von Frauen in den Ortsgemeinden entwickelt werden. Es sind Angebote, die in die jeweilige Lebenssituation der Frauen hineinwirken und die vorhandenen Ressourcen nutzen. Sie sind angetrieben von dem Wunsch, Frauen im Umfeld der Gemeinde zu erreichen. Wir sind der Überzeugung, dass es ein guter und richtiger Weg ist um unseren Auftrag, den wir von Gott bekommen haben, zu erfüllen.

Diese Aspekte, haben im Team des Forums Frauen den Entschluss reifen lassen, die Arbeit in dieser Form zum Ende des Jahres 2020 beenden.

Mit Mona Kuntze (Komitee des Ökumenischen Weltgebetstag / Christinnenrat), Elisabeth Malessa (AK Frauen der Ev. Allianz) und Annette Grabosch (Ansprechpartnerin für Frauen im BEFG / Beiratsmitglied Body Spirit Soul) gibt es Frauen, die in ihren Aufgabenbereichen aktiv bleiben.


Leitsätze Angebote für Frauen

Wir möchten mit den folgenden Leitsätzen weiterhin mitgeben, was uns wichtig ist in der Arbeit von und für Frauen.

1. Staunen über die Gnade Gottes

Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht das Staunen über die unverdiente Gnade Gottes, die ganz unterschiedliche  Menschen beruft, begleitet, segnet und zum Segen setzt.

Wir lesen in der Heiligen Schrift, wie Frauen (und auch Männer) von Gott mit Würde beschenkt, berufen und gesegnet werden. Dabei ist auffällig, dass Gottes Zuwendung nicht nur denen gilt, die sich vorbildlich verhalten. Menschen in sehr unterschiedlichen Lebenssituationen, Beziehungen und Familienkonstellationen erfahren, dass Gott sie anspricht, beruft, segnet und zum Segen setzt.
Eine solche Vielfalt von Lebenssituationen, in die Gott hineinspricht, erleben wir heute auch unter uns. Immer wieder staunen Frauen über die Menschenfreundlichkeit und Liebe Gottes, die hilft, Beziehungen zu knüpfen, Verletzungen zu heilen und Lebensperspektiven neu zu entwickeln.

2. Begabung und Berufung

Jede Frau soll ihre Begabung und Berufung entdecken und einen entsprechend passenden Lebensentwurf leben können.
Wir lehnen die Konkurrenz und Bewertung unterschiedlicher Lebensentwürfe ab. Jede Frau soll ihre von Gott geschenkten Möglichkeiten entfalten können und nicht von geschlechtsspezifischen Rollenerwartungen eingeschränkt werden. Dabei gehen wir davon aus, dass Gott begabt und beruft, um nicht nur das eigene Leben reich zu machen, sondern auch um anderen am Segen Gottes Anteil zu geben.

3. Vielfalt der Lebensentwürfe

Wir setzten uns für eine Vielfalt der Lebensentwürfe, Rollenbilder und persönlichen Ziele für Frauen ein.
Durch Veränderungen in der Gesellschaft bietet sich auch und gerade für Frauen eine große Vielfalt an Lebensentwürfen, Rollenbildern und persönlichen Zielen. Zusätzlich eröffnen sich im Laufe des Lebens immer wieder auch Möglichkeiten der Neuorientierung und Veränderung.
Wir lösen uns von festen Bildern über Frauen (und auch über Männer und Familien). Die Bibel beschreibt das Handeln Gottes in einer Vielfalt von Lebenssituationen und Persönlichkeiten. Wir erleben auch heute ein belebendes und kreatives Handeln des Heiligen Geistes an und durch ganz unterschiedliche Menschen.

4. Theologie und Spiritualität

Mittelpunkt aller Schriftauslegung und Theologie ist für uns Jesus Christus. Jesus begegnet Frauen auf Augenhöhe und mit Wertschätzung.
Jesu Worte und Taten bis hin zu seinem Leiden am Kreuz sind Ausdruck der Liebe Gottes zu allen Menschen – unabhängig von ihrer Herkunft, Person und Geschlecht. Aus dieser unterschiedslosen Zuwendung Gottes leiten wir ab, dass Frauen die gleiche Würde und Wertschätzung, Berufung und Begabung haben wie Männern, jedoch gleichzeitig eine frauenspezifische Spiritualität entwickeln.

5. Seelsorge und Ermutigung

Ermutigung und Begleitung sind nötig, damit Verletzungen heilen und Frauen  ihre von Gott geschenkten Möglichkeiten leben können.
Das seelsorgerliche Gespräch schafft einen vertraulichen Rahmen, Verletzungen anzusprechen und neue Lebensperspektiven zu entwickeln. Darum sind uns seelsorgerliche Angebote für Frauen besonders wichtig.
Wir fördern in unseren Gemeinden den Austausch über Generationen hinweg zu unterschiedliche Lebensmodellen und Rollenverständnissen. Männer und Frauen begegnen einander heute in unterschiedlichen Rollen und verabreden unterschiedliche Aufgabenverteilung und Lebenskonzepte. Wir achten die persönliche Entscheidung Einzelner und begleiten sie im Vertrauen auf Gottes Zusagen.

6. Gemeindliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen

Wir setzen uns für Rahmenbedingungen ein, die die Gleichstellung von Mann und Frau konkret erfahrbar machen – sowohl in der Gesellschaft als auch in unseren Gemeinden.
Wir beklagen, dass Frauen häufig auf bestimmte Aufgaben beschränkt und immer noch durch wirtschaftliche, gesellschaftliche oder andere Bedingungen daran gehindert werden, sich ihren Gaben gemäß einzubringen und Verantwortung zu übernehmen. Jede Frau soll ihren Platz finden und ihre persönliche Berufung leben können und damit ein Zeugnis für die Liebe Gottes sein. Wir unterstützen Frauen in Leitungspositionen und fordern den Abbau von geschlechtsspezifischen Begrenzungen.

7. Lebensfördernde und kreative Projekte

Angebote von Frauen für Frauen müssen die Vielfalt der Lebensentwürfe widerspiegeln und auf zeitgemäße Weise die Gestaltung des Lebens fördern.
Wir unterstützen Frauengruppen, die mit ihrem Angebot schon viele Jahre eine feste Einrichtung in ihrer Gemeinde sind. Sie bieten Frauen eine zuverlässige Gemeinschaft und geistliche Heimat. Genauso begrüßen und fördern wir innovative Formen von Veranstaltungen und Projekten von Frauen für Frauen, die einladend, informativ, bildend und inspirierend sind. Wir wünschen uns eine große Vielfalt, die den Frauen in unseren Gemeinden gerecht wird. Über konfessionelle und nationale Grenzen hinweg pflegen wir das Miteinander mit anderen Christinnen und bezeugen gemeinsam unseren Glauben.

Die Leitsätze wurden ursprünglich in einem Arbeitskreis für das Forum Frauen 2016 erstellt.
Mitwirkende waren: Ursula Abel, Annette Grabosch, Dagmar Lohan, Friedrich Schneider, Elisabeth Seydlitz, Katrin Laug, Heimke Hitzblech

Das ehemalige Forum Frauen im BEFG verstand sich als Netzwerk für unterschiedliche Angebote von Frauen für Frauen in Gemeinden des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG).