v. li. n. re: Kerstin Vachek, Holger Gohla, Antje Silja Schwegler, Urs Bruhn

Foto: Jochen Enderle, Karlsruhe

Diakoniewerk startet mit neuem Vorstand in die Zukunft

„Diakonie ist eine Sprache, die jeder versteht“

In den nächsten beiden Jahren möchte das Diakoniewerk der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden in Baden-Württemberg wichtige Schritte in die Zukunft machen. Dazu gehören die energetische Sanierung des Seniorenwohnhauses in Welzheim und die Weiterentwicklung der Diakonie in und für Gemeinden. Das kündigte die neue kommissarische Vorsitzende Kerstin Vachek (Stuttgart) bei der Jahresmitgliederversammlung am vergangenen Samstag (02.03.2024) in Neu-Ulm an. Die Gemeindediakonin lud alle Mitglieder ein, in den nächsten zwei Jahren an dem bereits im November 2023 begonnenen Prozess mitzuarbeiten.

Kerstin Vachek löst Holger Gohla (Karlsruhe) ab, der nach 20 Jahren aus der ehrenamtlichen Vorstandsarbeit ausschied. Er leitete das Werk 18 Jahre lang. Neu in den Vorstand gewählt wurden Urs Bruhn (Schatzmeister) und Lukas Basner (Beisitzer). Urs Bruhn (Überlingen) ist bereits seit dem 1. Februar 2024 zugleich als neuer Geschäftsführer tätig. Zuletzt leitete er die Diakonischen Dienste in Singen mit ihren verschiedenen Angeboten in der Alten- und Sozialhilfe. Bruhn bringt vielfältige Erfahrungen in unterschiedlichen diakonischen Einrichtungen mit.

Zum Abschied äußerste Holger Gohla seine „feste Überzeugung, dass wir alle lernen müssen, diakonischer zu denken und zu leben.“ Das Diakoniewerk könne Gemeinden „Impulse und Unterstützung für ihr Engagement vor Ort bieten“. Wichtig sei es, „Weiter zu denken als gewöhnlich, mehr zu wagen als nötig, die ‚Zeichen der Zeit‘ zu lesen, statt über widrige Umstände zu jammern“. Der scheidende Vorsitzende dankte dem Vorstand und den Gemeinden für die jahrelange gute Zusammenarbeit. Persönlich gehe für ihn „eine gute und erfüllte Zeit zu Ende“.

„Diakonie ist die Sprache, die jede und jeder versteht, ohne große Worte“, sagte Jo Gnep, Leiter des Bereichs Mission und Diakonie im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland (BEFG) während der offiziellen Verabschiedung in der Friedenskirche in Neu-Ulm. Hier werde das Wesen Gottes erkennbar. Er dankte Holger Gohla für sein diakonisches wie auch streitbares Engagement, ebenso per Videobotschaft der Präsident des BEFG Michael Noss der ihm einen dankbaren Blick zurück wünschte.

Ebenso würdigten im Auftrag des Landesverbands Lars Heinrich (Tübingen) leitende Vertreter der befreundeten Diakoniewerke Gohlas Engagement. Schriftliche Grüße kamen vom Hilfsverein der Baptisten in Österreich für die Partnerschaft in den vergangenen 20 Jahren. Die Saat sei aufgegangen, dankte die langjährige Wegbegleiterin Andrea Klimt (Wien).

Der amtierende Vorstand blickte auf entscheidende Weichenstellungen zurück wie die Gründung von „Beratung und Seelsorge“ (BuS) im Mai 2010, die Übernahme des Seniorenwohnhauses Welzheim in Eigenregie 2013 oder die Einrichtung der zeitlich befristeten Fachstelle für Migration und Integration 2017 zurück. Das Diakoniewerk sei heute wesentlich professioneller aufgestellt. „Dein Abschied ermöglicht Raum für andere“, sagte zum Abschluss die Assistentin der Geschäftsführung, Antje Silja Schwegler.

Das Diakoniewerk der EFG in Baden-Württemberg betreibt ein Seniorenwohnhaus in Welzheim sowie drei psychologische Beratungsstellen in Böblingen, Ludwigsburg und Stuttgart-West. Zudem unterstützt es Gemeinden beim Aufbau einer diakonischen Arbeit und führt verschiedene Bildungsveranstaltungen durch. Das Diakoniewerk wurde 1969 gegründet und ist Mitglied in den Diakonischen Werken Baden und Württemberg.

Ein Artikel von Holger Gohla