Erlebnispfad in Oldenburg

„Dich schickt der Himmel!“ – Einladung zum Engagement

Vor der Kreuzkirche in Oldenburg ist ein kleiner Weg aufgebaut. Fünf Holzinstallationen stehen dort und laden zum Innehalten ein. Dazu gibt es Fragen unter der Überschrift des BEFG-Jahresthemas „Dich schickt der Himmel!“, um über das Leben nachzudenken und sich herausfordern zu lassen.

Entstanden ist der Erlebnispfad eigentlich aus einer Notsituation heraus. Die ursprünglich geplante Ausstellung zur Passionszeit in den Räumen der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde musste wegen steigender Inzidenzzahlen der Corona-Pandemie abgebrochen werden. Die Gemeinde wollte trotzdem mit der Nachbarschaft in Kontakt kommen und hat dabei entdeckt, wie gut sich dazu der sonst eher stiefmütterlich behandelte Gemeindevorplatz eignet. Eine Litfaßsäule vor der Gemeinde als Kommunikationsplattform mit den Menschen in der Umgebung wurde von der Stadtverwaltung nicht genehmigt. So kam man schließlich auf die Idee des Erlebnispfads.

„Runde Sache“, „Zerbrochenes“, „Stufen des Erfolgs“, „schiefe Bahn“ und „mit am Tisch“ heißen die Stationen dieses Entdeckerwegs, an denen Einzelne Impulse bekommen, „Himmelsbote oder Himmelsbotin“ zu werden. Die Gemeinde hat Informationen aus dem ganzen Stadtgebiet gesammelt, wo man sich ehrenamtlich für eine gute Sache einbringen kann. Am Ende des Pilgerweges stehen zwei große Tafeln. Hier kann man Bitten um Unterstützung veröffentlichen oder sich über Möglichkeiten zur Beteiligung informieren. Das Ganze wurde in digitaler Form auch im Internet veröffentlicht: www.dichschicktderHimmelOL.de

In Oldenburg hat man gute Erfahrungen damit gemacht, die Schwellen zum eigenen Grundstück oder den Räumen zu senken. So entstand im letzten Sommer ein Spielplatz und es wurden Fußballtore auf dem Rasen aufgestellt. All das, sowie auch die neue Büchertauschbörse vor der Kirche, erfreut sich regen Zuspruchs. Der Kirchenparkplatz kann von den Lehrkräften der benachbarten Schule oder den Besucherinnen und Besuchern der Apotheke genutzt werden.

„Wir haben zu Beginn der Corona-Situation gemerkt, wie sehr wir um uns selber kreisen und uns wünschen, dass alles wieder wird wie früher. Irgendwann haben wir gemerkt, dass wir damit nicht weiterkommen und diese Sichtweise nur zu Stillstand führt. Deswegen haben wir uns überlegt, wie man stattdessen aktiv werden kann. Und dazu wollten wir auch die Nachbarschaft mit einladen“, sagt Martin Seydlitz aus dem dreiköpfigen Pastorenteam.

Hausmeister Willi Folz, der für die praktische Umsetzung verantwortlich war, freut sich, dass der Erlebnispfad so gut angenommen wird: „Durch die viel befahrene Straße und die Apotheke nebenan, haben wir auch ‚Laufkundschaft‘: Menschen, die zufällig vorbeikommen, neugierig werden und die Stationen erkunden.“ Und über die beiden neuen Computerexperten, die man via Aushang für das Repair-Café gesucht hatte, freut er sich auch.

Ein Artikel von Julia Grundmann