Jede Menge Möglichkeiten

Erstes bundesweites Winterspielplatztreffen

Jede Menge Möglichkeiten bietet das Konzept des Winterspielplatzes. Zu diesem Resumée kamen die über 50 Teilnehmenden aus ca. 25 Gemeinden, die zum ersten bundesweiten Winterspielplatztreffen nach Berlin gekommen waren. Dieses erste Winterspielplatztreffen – veranstaltet von der Arbeitsgemeinschaft Missionarischer Dienste (AMD), der Berliner Stadtmission (SM), dem Dienstbereich Mission und dem Gemeindejugendwerk im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) – fand am 13. April 2013 in der Berliner Stadtmission Gemeinde Kreuzberg statt. Volkmar Hamp, Referent für Arbeit mit Kindern im BEFG, und Gabriele Löding, Referentin für Diakonie im BEFG, machten deutlich, dass sie an einer Vernetzung der Arbeit interessiert sind, um den Austausch und die Weiterentwicklung zu fördern. Ihren Bericht von der Verantstaltung lesen Sie hier.

Der Veranstaltungsort des ersten Winterspielplatztreffens, die Berliner Stadtmission Gemeinde Kreuzberg, ist gewissermaßen auch Geburtsort des Winterspielplatzes: Dort entstand im Oktober 1994 die Idee, einen Indoor-Spielplatz zu gründen. Pastor Andreas Berthold, damals Vater eines kleinen Kinds und Stadtmissionar in dieser Gemeinde, berichtete davon, dass er gerne Menschen ins Gemeindehaus einladen wollte und dabei im Spätherbst das „Spielplatzfeeling“ vermisste: Die Kinder spielen und die Eltern kommen ungezwungen miteinander ins Gespräch. Er sammelte Spielzeug, räumte einen Gemeinderaum aus und verteilte Handzettel (u.a. an Autos mit Kleinkindersitzen). So wuchs langsam eine Winterspielplatzgruppe. Gemeinsam mit den Eltern entwickelte er das Konzept weiter, und die anfänglich kleine Gruppe wuchs im Laufe der ersten zehn Jahre, so dass zum Schluss jährlich ca. 11.000 kleine und große Besucher und Besucherinnen gezählt wurden.

Peter Jörgensen, Pastor der Baptistenkirche Wedding – mit Winterspielplatz und Kletterturm im Gottesdienstraum – machte in seinem Referat zum Thema „Winterspielplatz – eine Möglichkeit der sozialen Arbeit unter Familien im gemeindlichen Kontext“ deutlich, dass zum Beispiel das Klettern auf den Kletterturm weit mehr Aspekte hat als nur den spielerischen Fun-Charakter: Beim Klettern muss man sich mit einem Seil absichern, man erfährt Sicherheit und kann Sicherheit geben, und es geht um Vertrauen. Jörgensen betonte auch, dass die Winterspielplatzarbeit kein Gemeindeaufbau-Programm ist, sondern dass es darum geht, den Besuchern und Besucherinnen dienend zu begegnen und ohne Eigeninteresse das Gemeinwohl zu suchen. Auch Christus habe selbstlos unter den Menschen gelebt und sei uns hierin Vorbild und Maßstab. In der anschließenden regen Diskussion ging es um das Spannungsverhältnis und den Zusammenhang von Diakonie und Evangelisation.

In seinem geistlichen Impuls brachte Pfarrer Ulrich Laepple, (Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste), anknüpfend an den Wochenspruch „Werdet wie die Kinder“ zum Ausdruck, dass es dabei nicht ums „kindisch werden“ gehe, sondern darum, im Vertrauen und in der Abhängigkeit zu Gott zu leben.

Martin Zwick von der Berliner Stadtmission erläuterte, dass der Begriff „Winterspielplatz“ rechtlich geschützt ist, um ihn vor kommerziellem Missbrauch zu bewahren. Bisher muss jede Gemeinde, die diesen Begriff nutzen will, darum einen Lizenzvertrag mit der Berliner Stadtmission abschließen. Bis zur nächsten Winterspielplatzsaison sollen jedoch Rahmenverträge mit einzelnen Kirchen(bünden) geschlossen werden, um hier größere Rechtssicherheit, weniger Bürokratie und einige grundsätzliche Qualitässtandards zu etablieren.

Ein reger Austausch fand am Nachmittag in unterschiedlichen Workshops statt. Dabei ging es um Fragen der inhaltlichen Ausrichtung von Winterspielplätzen, der Mitarbeiterfindung und -begleitung und der Suche nach geeignetem Equipment und hilfreichen Finanzierungsmöglichkeiten.

Für eine gute Atmosphäre und ein abwechslungsreiches, sehr schmackhaft zubereitetes Essen sorgte die gastgebende Gemeinde von Stefan Seidel, Pfarrer der Berliner Stadtmission, mit seinem Team vom Winterspielplatz.

Mit vielen Anregungen und dem Wunsch solche Treffen auf regionaler und bundesweiter Ebene fortzuführen fuhren die Teilnehmenden nach Hause. Die Informationen und Arbeitsergebnisse des Tages werden nun aufbereitet und allen Teilnehmenden und weiteren Interessierten zur Verfügung gestellt. Wer in den entsprechenden E-Mail-Verteiler aufgenommen werden möchte, schreibe bitte eine E-Mail an .

Ein Artikel von Volkmar Hamp und Gabriele Löding