„Mehr Freiraum für inhaltlich-konzeptionelle Arbeit“

Bundesrat: Zwischenfazit zur Neustrukturierung der Arbeitsbereiche des BEFG

2014 hatte Generalsekretär Christoph Stiba auf der Bundesratstagung berichtet, dass der BEFG seine Arbeitsbereiche neu strukturiert. Ein Jahr später zog er auf der Konferenz in Kassel nun ein positives Zwischenfazit. So sei es bereits jetzt gelungen, die unterschiedlichen Arbeitsbereiche des Gemeindebundes in inhaltlichen Fragen besser miteinander zu vernetzen und die Bildungsangebote zu stärken: „Wir sind mit dieser Struktur auf einem guten Weg, um die Arbeit für die Gemeinden solide weiterzuführen und Neues zu entwickeln“, so Stiba. 

Gab es bisher für unterschiedliche Themengebiete jeweils eigene Bildungsinstitute, sind alle Fort- und Weiterbildungsangebote des BEFG nun unter dem Dach der neuen Evangelisch-Freikirchlichen Akademie Elstal gebündelt. Deren Leiter, Dr. Oliver Pilnei, hob hervor, die Akademie verstehe sich als „Bildungspartner“ der Gemeinden: „Seminare zu Gottesdienst und Gemeindepraxis, Theologie und Seelsorge und manches mehr gehören zu unserem Stammprogramm – Seminare, die von den Hauptamtlichen des Bundes verantwortet oder von externen Referenten gestaltet werden.“ Man biete nicht nur Seminare auf dem Campus des Bildungszentrums in Elstal an, sondern auch in Gemeinden vor Ort: „Elstal benennt den ‚Stall‘, nicht den einzigen Veranstaltungsort.“ Die Akademie verstehe sich auch als „Forum für Diskurs, Vernetzung und Begegnung, in dem gearbeitet, diskutiert und bei kontroversen Themen auch gerungen wird“, so der Akademieleiter.

Als zentralen Ort der Vernetzung der Arbeitsbereiche beschrieb Generalsekretär Stiba die neu eingerichtete Bereichsleiterkonferenz (BLK), deren Arbeit Prof. Dr. Michael Kißkalt den Bundesratsdelegierten vorstellte. Der Rektor der Theologischen Hochschule Elstal betonte, mit der BLK sei „mehr Freiraum für inhaltlich-konzeptionelle Arbeit geschaffen“ worden. So arbeite man hier gemeinsam mit den Verantwortlichen aus anderen Bereichen an „relevanten Zukunftsthemen“ wie etwa dem Jahresthema „Bunte Gemeinde“, dem Einsatz für Flüchtlinge oder an Gemeindeleitungskonzepten. Zur Bereichsleiterkonferenz gehören neben Stiba und Kißkalt der kaufmännische Geschäftsführer, die Leiter der Dienstbereiche „Mitarbeiter und Gemeinde“, „Mission“ und „Kinder und Jugend“ sowie die Leiter des Referats für Kommunikation und der neuen Akademie.

Während der Dienstbereich Gemeindeentwicklung aufgelöst wurde, werden alle seine Arbeitszweige weitergeführt: die Bildung in der neuen Akademie, die Gemeindeberatung im Dienstbereich „Mitarbeiter und Gemeinde“, der aus dem Dienstbereich „Ordinierte Mitarbeiter“ hervorgegangen ist. In der Einführungsphase der neuen Struktur hätten sich zwei Dinge ereignet, die nicht vorhersehbar gewesen seien, so Stiba. So habe das Frauenwerk Ende 2014 nach über 80 Jahren seine Selbstständigkeit aufgegeben, und Irmgard Neese habe angekündigt, ihre Tätigkeit als Referentin des GemeindeSeniorenwerks Ende August 2015 aufzugeben. Unter Federführung des Referenten für Theologie, Gemeinde und Gesellschaft, Friedrich Schneider, hat eine Arbeitsgruppe ein Konzept zur Fortführung der Frauen- und der Seniorenarbeit entwickelt, das auch eine strukturierte Zusammenarbeit mit den anderen Dienstbereichen vorsieht. So solle ein Fachbereich „Familie und Generationen“ aufgebaut werden, der „die veränderte Lebenswirklichkeit in Gesellschaft und Gemeinde in den Blick nimmt und dem wachsenden Bedürfnis nach Orientierung und Begleitung Rechnung trägt“, so Schneider: „Die Idee eines dienstbereichsübergreifenden Fachbereichs nimmt das Anliegen des GemeindeSeniorenwerks auf, das Miteinander der Generationen zu fördern.“ Ein Ziel, dem auch das Jahresthema des BEFG „Bunte Gemeinde – Staunen über Christus im Anderen“ verpflichtet ist.

(Fotos: David Vogt)

Ein Artikel von Dr. Michael Gruber