Ukrainische Gemeindegründungsarbeit in Deutschland

Treffen ukrainischer Baptisten mit dem BEFG

An 60 Orten in ganz Deutschland haben ukrainische Baptisten, die vor dem Krieg in ihrem Land geflohen sind, Gemeinden gegründet. Eine ukrainische Delegation traf sich Ende Februar mit Vertreterinnen und Vertretern des BEFG. Im Zentrum dieser ersten offiziellen Begegnung stand das Kennenlernen. Doch auch um die gegenseitige Unterstützung ging es. Beide Seiten wollen in der Gemeindegründung enger zusammenarbeiten.

Hamm, Augsburg, Gummersbach, München und Hof sind nur fünf von 60 Städten, in denen Baptisten und Baptistinnen aus der Ukraine seit dem Beginn der russischen Großoffensive 2022 eine Gemeindearbeit gestartet haben. Sie mieten Räumlichkeiten anderer Gemeinden, treffen sich mit der Community der ukrainischen Geflüchteten, feiern Gottesdienste, bieten Gruppenstunden an, unterstützen ihre Landsleute in Fragen des täglichen Lebens. Pastor Mykola Skopych und Pastor Roman Kalashnikov, die sich als Sprecher um die Vernetzung dieser Gruppen kümmern, waren zusammen mit acht weiteren Gründern und Gründerinnen am 28. und 29. Februar zu Gast beim BEFG. Sie trafen sich mit der Geschäftsführung, den Bereichsleitenden und den für Gemeindegründung und regionale Missionsarbeit Verantwortlichen des deutschen Bundes.

Mykola Skopych berichtete über die Ziele des ukrainischen Verbundes. Die Gemeindegründer sehen sich als missionarische Bewegung, die die vielen Geflüchteten hierzulande mit dem Evangelium erreichen möchte. Skopych brachte auch mögliche Bereiche für eine Zusammenarbeit ein, von einer gemeinsamen Konferenz und einer gemeinsamen Gemeindegründungsinitiative über Unterstützung in administrativen Fragen bis hin zur Nutzung von Räumen Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden für ukrainische Gruppen. Die BEFG-Gemeindegründungsreferenten Sam Mail und Stephan Panter stellten das Konzept der im Bund anerkannten Gemeindegründungsprojekte vor. Man will gemeinsam prüfen, inwieweit das eine Möglichkeit für die Ukrainer sein könnte, innerhalb des BEFG Gemeinde zu bauen.

„Die Begegnung war ermutigend“, wie BEFG-Generalsekretär Christoph Stiba nach dem Treffen hervorhob. „Es war bewegend, die Geschichten unserer ukrainischen Geschwister zu hören, wie sie trotz der schweren Erlebnisse als Geflüchtete mit großem Glauben und Zuversicht hier etwas aufbauen.“ In weiteren Gesprächen werden die Ideen für eine Zusammenarbeit konkretisiert, so Stiba: „Ich bin gespannt und freue mich darauf, was entsteht. Es ist erstaunlich, auf welchen Wegen Gott seine Geschichte mit Menschen schreibt. Und wir dürfen daran beteiligt sein!“

Ein Artikel von Dr. Michael Gruber