60 Jahre „I have a dream“-Rede

Ein Traum, der bis heute die Welt bewegt

Vor genau 60 Jahren erzählte der Bürgerrechtler und Baptistenpastor Martin Luther King von seinem Traum einer Welt, in der alle Menschen – unabhängig von ihrer Hautfarbe – gleichberechtigt und in Freiheit zusammenleben.

Am 28. August 1963 hielt der Baptistenpastor Dr. Martin Luther King jr. seine berühmte „I have a dream“-Rede. „Erzähl ihnen von dem Traum, Martin“, soll die Gospelsängerin Mahalia Jackson damals King während seiner Rede zugeraunt haben. Daraufhin löste er sich von seinem Manuskript und teilte seinen Traum von einer gerechteren Welt: „Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der man sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilen wird.“ Über 200.00 Männer und Frauen – darunter auch Weiße –waren vor 60 Jahren beim „Marsch auf Washington für Jobs und Freiheit“ dabei. Sie demonstrierten für die Gleichberechtigung Schwarzer und gegen Rassendiskriminierung: ein Höhepunkt der Bürgerrechtsbewegung in den USA. Gewaltlos marschierten sie vom Washington Monument zum Lincoln Memorial. Der amerikanische Präsident Abraham Lincoln hatte bereits 100 Jahre zuvor die sogenannte Emanzipationsproklamation unterzeichnet, mit der die Sklaverei in den Südstaaten der USA rechtlich abgeschafft wurde. Die Realität sah jedoch anders aus. Es war für King immer noch ein Traum, dass „eines Tages auf den roten Hügeln von Georgia die Söhne früherer Sklaven und die Söhne früherer Sklavenhalter miteinander am Tisch der Brüderlichkeit sitzen können.“

Martin Luther King hat sein Glaube inspiriert und bewegt, zu träumen und sich dafür einzusetzen, dass das Reich Gottes bereits hier auf Erden Gestalt gewinnt. Denn er war überzeugt, dass alle Menschen gleich erschaffen sind. „Auch heute noch werden Menschen aufgrund bestimmter Merkmale oder Einstellungen aus der Gemeinschaft ausgeschlossen, und Kings Traum ist heute so aktuell und kraftvoll wie damals“, so der Baptist und BEFG-Generalsekretär Christoph Stiba. „Kings Traum einer ‚Beloved Community‘, einer gerechten, liebevollen versöhnten Gemeinschaft, kann uns heute noch motivieren, uns für die Rechte Unterdrückter und für gleiche Chancen und Möglichkeiten aller einzusetzen. Sein Traum hat die Welt verändert und kann das auch heute – 60 Jahre später – noch tun.“

Ein Artikel von Jasmin Jäger