Christen setzen sich für Menschenrechte ein

Menschenrechtstagung in Elstal

Vom 12. bis 15. November kamen 25 Multiplikatoren aus vielen Ländern Europas im Bildungszentrum Elstal des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) zusammen, um über die Lage der Menschenrechte in Europa zu diskutieren. Frank Fornaçon berichtet über seine persönlichen Eindrücke. 

Menschenrechte sind nicht selbstverständlich. Das wurde bei einer Werkstatttagung deutlich. So befassten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit der Frage, wie auch kleine Kirchen wie die Baptisten und Methodisten in Ländern wie Albanien, Mazedonien, der Türkei oder auch in Zentralasien für die Menschenrechte eintreten können. Durch ihren Workshopcharakter bot die Tagung sehr praktische Übungen, wie man zum Beispiel Friedensstifter schulen kann.

Besonders gefährdet ist in vielen Ländern die Religionsfreiheit. Denn immer wieder stellen religiöse oder politische Kreise die individuelle Freiheit zur Wahl einer Religion infrage. In der säkularisierten Gesellschaft wird mehr und mehr vergessen, dass die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ von 1948 nur zu verstehen ist, wenn man ihren religiösen Hintergrund kennt. Generalsekretär Christoph Stiba betonte in seiner Begrüßungsrede, dass die Baptisten zuerst in England, später im 19. Jahrhundert auch in Deutschland Religionsfreiheit nicht nur für sich selbst, sondern ebenso für Juden und Muslime gefordert hätten.

Berichte über die Menschrechtssituation und die Diskussion mit interessanten Gesprächspartnern rundeten das Programm der Tagung ab. So waren der Bundestagsabgeordnete Frank Heinrich (Chemnitz)  und die Ombudsfrau der Opfer des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU), Barbara John (Berlin), in Elstal dabei. Veranstaltet wurde die Tagung gemeinsam von der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK), der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF) und dem BEFG.

Einen Bericht in englischer Sprache können Sie auf der Seite der Konferenz Europäischer Kirchen nachlesen (Link siehe unten).

Ein Artikel von Frank Fornaçon