Dem apostolischen Erbe verpflichtet und nah bei den Menschen

Eröffnungsgottesdienst und Einführung von Carsten Claußen zum Wintersemester 2014/15

Zu Beginn des Wintersemesters wurde Prof. Dr. Carsten Claußen feierlich in seine Aufgabe als Professor für Neues Testament am Theologischen Seminar Elstal eingeführt. Die Festpredigt hielt der neue Rektor Prof. Dr. Michael Kißkalt zu Hebräer 13,7-13 und betonte, dass die Theologie am Theologischen Seminar Elstal dem „apostolischen Erbe verpflichtet“ sei. Kißkalt sagte: „Alle Methoden, die wir lernen und anwenden, alle Auslegungskniffe, die wir uns aneignen, haben zum Ziel, dass dieses Wort, Jesus Christus, deutlich zu hören ist und hell und klar vor unseren Augen steht“. Die Verkündigung von Jesus Christus soll „als Wort für unsere Zeit, als Wort für unser Leben, als Wort für unsere Gemeinden und für unsere Gesellschaft“ weitergegeben werden. Gerade aufgrund dieser Aufgabe, gab Rektor Kißkalt seiner Freude Ausdruck, dass Carsten Claußen mit seiner Kompetenz und seinen internationalen Erfahrungen als neutestamentlicher Lehrer seine „Kenntnisse und Erfahrungen mit diesem apostolischen Wort in unsere Lerngemeinschaft“ einbringen werde. Dankbarkeit drückte Kißkalt aus für Menschen der Kirchengeschichte und persönliche Väter und Mütter im Glauben, die prägend für die eigene Glaubensentwicklung waren. Als ein großes Ziel des Theologiestudiums nannte Kißkalt „mündigen Glauben“ und besonders an die insgesamt 14 neuen Studierenden gerichtet die Aufgabe der theologischen Lehrer: „Wir wollen Euch so unterrichten, dass jede und jeder den Glauben so denken und zur Sprache bringen kann, dass es ihm entspricht und dass dieser Glaube sich wirklich an dem Lebendigen orientiert, an Jesus: Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit.“ Jede Generation habe die Aufgabe, neu Gottes Wort zu hören und nach Antworten für ihre Zeit zu suchen.

Den „Platz der Theologie“ sieht Kißkalt nicht in der Komfortzone einer christlichen Gemeinschaft, sondern meinte: „Der Platz unserer Theologie ist die Welt in ihrer Schönheit und in ihrem Gebrochensein. Unser Platz ist bei den Menschen, bei ihren Hoffnungen und Fragen, in ihrem Glück und Unglück.“ In diesem Zusammenhang sprach der Missionswissenschaftler von einer „prophetischen Aufgabe als Theologen“, nämlich auf die „Welt vor den Toren der Stadt aufmerksam zu machen“ und Gemeinden zu ermutigen, in der Nachfolge Jesu auf diesem Weg hinaus aufzubrechen.


Von Renate Girlich-Bubeck, der Stellvertreterin des Präsidenten des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden wurde Claußen dankbar und herzlich willkommen geheißen: Claußen habe sich sowohl in der neutestamentlichen akademischen Arbeit als auch im Gemeindedienst in Frankfurt hervorragend bewährt und werde das Theologische Seminar und den BEFG sehr bereichern. In einem pfiffigen Grußwort erzählte die Studierendensprecherin Natalie Georgi, von drei Begegnungen mit Carsten Claußen, die seine „Leidenschaft und seinen Mut“ bereits unter Beweis stellten und die Studierenden mit großer Vorfreude auf die Lerngemeinschaft mit ihm erfüllen.

Ein Artikel von Michael Rohde