Foto: Wolfgang de Vries

Der lange Weg von Namibia nach Hagen

Erste afrikanisch-stämmige Pastorin im BEFG angestellt

Jessica Festus ist die erste afrikanisch-stämmige Pastorin im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG). Christel und Ronald Hentschel freuen sich, dass sie in der EFG Hagen, Kirche am Widey, als Pastorin angestellt wurde und berichten.

Es war ein sehr langer Weg für die Gemeinde Hagen und für Theresa Jessica Festus, bis es endlich soweit war und sie unsere Pastorin werden konnte. Viele Hindernisse und Schwierigkeiten lagen auf diesem Weg: langwierige Anträge um Fördergelder, aber auch Vorurteile, Skepsis und Rassismus.

Theresa Jessica Festus stammt aus Namibia, 1996 kam sie nach Deutschland. Sie nahm hier am dreijährigen Pastoralen Integrations- und Ausbildungsprogramm (PIAP) unseres Bundes teil, lebte einige Jahre in Schwerte und besuchte in Bochum die afrikanische MIRS Gemeinde unseres Bundes und kam schließlich nach Hagen.

Schon einige Jahre arbeitet sie ehrenamtlich als ordinierte Pastorin in der Gemeinde Hagen. Nun aber hat sich ihr Status geändert: Seit April ist sie angestellte Pastorin der „Kirche am Widey“ und damit die erste afrikanisch-stämmige Pastorin unseres Bundes. Die „Aktion Mensch“, der Dienstbereich Mission im BEFG und der Landesverband NRW unterstützen ihre Anstellung finanziell.

Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Integration von jugendlichen Migrantinnen und Migranten in Hagen und Umgebung. „Willkommen – Ankommen – Weiterkommen“, so fasst sie selbst ihre Arbeit unter den jungen Menschen zusammen. Sie möchte ihnen helfen, hier eine neue Heimat zu finden und die Kultur der Region und des Landes kennenzulernen.

Jessica Festus

Foto: Wolfgang de Vries

EFG Hagen, Kirche am Widey

Foto: Wolfgang de Vries

Thomas Klammt

Foto: Wolfgang de Vries

Schon Anfang April startete sie voll durch – der Festgottesdienst fand coronabedingt allerdings erst am 13. September statt. Und auch jetzt noch schränkt die Pandemie vieles in unseren Gottesdiensten ein. So hätten wir gerne mit vielen Gäste aus afrikanischen Gemeinden in Deutschland und Belgien gemeinsam im Festgottesdienst gesungen. Leider ist das momentan nicht möglich. Aber wir hatten eine Idee: Wer nicht singen kann, der tanzt halt! Mit „Worship Dance“ wurde die gesamte Festgemeinde motiviert und alle merkten schnell, dass Anbetung nicht nur mit Gesang, sondern auch mit anderen Sinnen und Bewegung möglich ist.  

„Lass euch nicht entmutigen von dem, was alles nicht geht. Entdeckt immer wieder neu das, was Gott uns alles möglich macht. Glaube und Christsein ist möglich, auch unter den Einschränkungen einer Pandemie. Nutzt die Gelegenheiten!“, so machte Pastor Thomas Klammt, BEFG-Referent für Integration und Fortbildung, der Gemeinde Mut. In seiner Festpredigt über Zachäus aus Lukas 19 legte er die Geschichte als eine Aneinanderreihung von Mobbing, Unterdrückung und gegenseitigem Blockieren aus, die erst durch das Eingreifen von Jesus beendet werden kann, der sich in die Konfliktlinie begibt. Die Geschichte zeigt: Veränderung ist möglich. Ausbeutung und Hass müssen nicht immer gewinnen. Wenn Jesus kommt, dann passiert etwas. Was passiert, wenn Jesus nach Hagen kommt? Er will Veränderung, Heil und Rettung bringen für die Menschen unserer Stadt. Auch durch uns, seine Nachfolger, wenn wir uns in die Begegnung mit den Menschen wagen.

Zum Abschluss des Gottesdienstes wurde Theresa Jessica Festus unter den Segen Gottes gestellt. Es beteten die Gemeinde-Ältesten und Pastoren für sie, für ihren Dienst und für ihre Familie. Da die Teilnehmerzahl begrenzt war, wurde der Festgottesdienst als Livestream gesendet und kann auch jetzt noch angeschaut werden.

Ein Artikel von Christel und Ronald Hentschel