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„Dient einander!“

Ratstagung des Landesverbands NOSA

 Am 13. April 2024 war es mal wieder so weit: 113 Abgeordnete aus dem drei Bundesländer umspannenden Landesverband NOSA (Niedersachsen, Ostwestfalen, Sachsen-Anhalt) hatten sich zu ihrer jährlichen Ratstagung getroffen. Ein Bericht von Regina Bauer aus Northeim.

Bei schönstem Frühlingswetter waren sie gekommen und wurden durch die Gemeinde Minden mit Brötchen, Kaffee und Kuchen willkommen geheißen. Es gab ein herzliches Begrüßen: „wie schön, du bist auch da…“, „ach, wo kommst du denn her?“, „wie lange seid ihr denn heute schon unterwegs…?“ Der Landesverband erstreckt sich immerhin von Bielefeld bis Wittenberg und von Göttingen bis Walsrode. Da mussten einige schon sehr früh aufstehen!

Dirk Zobel als Mitglied der Landesverbandsleitung begrüßte die Abgeordneten und stimmte in das Thema des diesjährigen Treffens ein: „Dient einander!“ Dazu betrat Stefan Panter, Referent für Gemeindegründung im BEFG, eindrucksvoll mit Gehhilfe und Seil ausgerüstet, die Bühne. Er sprach zu dem Bibelwort aus 1. Korinther 1: „Gott ist treu, durch den ihr berufen seid zur Gemeinschaft mit Jesus Christus … dass ihr alle mit einer Stimme redet und lasst keine Spaltungen unter euch zu.“ Mit dem Bild der Seilschaft ließ sich verstehen, wie selbstverständlich es ist, den Bergführer vorn gehen zu lassen; wie notwendig es ist, das Seil nicht zu locker innerhalb der Seilschaft hängen zu lassen und die Positionen verantwortungsvoll zu bestimmen. So geht der Schwächste gleich vorn hinter dem Führer und der Stärkste geht hinten. Wir haben neu verstanden, dass wir zuallererst an Jesus hängen und nicht aneinander. Welche Entlastung!

Einander dienen wollte die Ratsgemeinschaft auch durch das Einsammeln der Kollekte. Die Gemeinde Schwülper hat hohe Sanierungskosten ihres denkmalgeschützen 400 Jahre alten Gemeindehauses zu stemmen. So konnte die Ratskollekte von über 1000 Euro ein kleines Zeichen der Solidarität sein. Im weiteren Verlauf beschloss der Landesverbandsrat, in diesem Jahr die Gemeinde Schwülper mit einer Baukollekte der Mitgliedsgemeinden zu unterstützen.

Den Ratsteil der Tagung leitete Wolfgang Bauer.  Jürgen Tischler, Leiter des Landesverbands und Referent für Gemeindeentwicklung und Öffentlichkeitsarbeit wagte einen Rückblick auf die vergangene, extrem schwierige Ratstagung 2023 und zeigte sich dankbar für eine gute Entwicklung und ein konstruktives Miteinander. Der Ausblick war geprägt von den Entwicklungen des Prozesses „Unser Bund 2025 – Zukunft gestalten“. Christoph Bartels, Projektkoordinator des Prozesses, berichtete über die Zielsetzung und den Stand des Projekts. Weil beim Bundesrat in Kassel eine Richtungsentscheidung erwartet wird, wurden die Landesverbandsratsmitglieder aufgefordert, in ihren Regionalgruppen über die derzeitigen Prozesse zu beraten. Angedacht ist, anstatt der bestehenden 12 Landesverbände 25 bis 35 Gemeindeentwicklungsregionen zu bilden – mit entsprechendem Personal für überregionale Gemeindearbeit. Ziel aller Überlegungen soll sein, Strukturen so zu gestalten, dass sie Gemeinden besser dienen, und in Einklang stehen mit den Ressourcen des Bundes.

Benedikt Elsner, Leiter des GJW, stellte die neue Mitarbeiterin Jessica Rosiak als Verwaltungskraft vor. Mit Video-Einspielungen wurde ein buntes, interessantes Bild der Arbeit im GJW vermittelt und den Mitgliedern der Ratstagung ans Herz gelegt, ihre Jugendlichen zum BUJU zu entsenden. Der neue Bildungsreferent Bjerke Gfrörer grüßte per Video, da er gemeinsam mit Nordwestdeutschland für Niedersachsen angestellt ist und zeitgleich in Leer beim Landesverbandsrat im Dienst war.
Auch der Bund begrüßte den Landesverband mittels Videoeinspielung. BEFG-Präsident Michael Noss wies auf das neue Jahresthema hin: „Dein Reich komme! gerecht anders leben“.

Stephan Panter

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Jessica Rossiak

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Christoph Bartels und Jürgen Tischler

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Nach der Mittagspause – großes Lob an die Gemeinde Minden für die super Organisation und das leckere Essen! – ging es weiter mit Wahlen, Kassenbericht und Haushaltsplan. Jürgen Tischler und Stefan Voges wurden als Landesverbandsleiter und Stellvertreter wiedergewählt. Die Kassenverantwortliche Susanne Schulz berichtete von dem erstaunlichen Erlebnis, dass auf Nachfrage bei einigen Gemeinden, die ihren Landesverbandsbeitrag noch nicht gezahlt hatten, tatsächlich nochmal 15.000 Euro Nachzahlungen eingegangen sind. Das hilft dem Haushalt des Landesverbands sehr und so verzichtete die Landesverbandsleitung darauf, die Gemeinden zu bitten, für 2025 den Landesverbandsbeitrag anzuheben.

Für das Diakoniewerk Kirchröder Turm stellte der neue Gesamtleiter des Campus Springe, Rüdiger Jezewski, die Neubaupläne des Diakoniezentrums Springe vor und hob die Einzigartigkeit der unterschiedlichen Angebote für alte und pflegebedürftige Menschen hervor. Die christliche Drogentherapie Neues Land wurde von Andreas Löwe vorgestellt. Damit ist das Angebot verbunden, Vertreter des Neuen Lands in die Gemeinden einzuladen oder sich bei den „Tagen der offenen Tür“ einen Einblick in die Arbeit und vom Geist der Einrichtungen zu verschaffen.

Jürgen Tischler und Edith Becker verabschiedeten die Abgeordneten mit der Aufforderung, ihre Anliegen in Bezug auf die eigene Gemeinde auf eine vorbereitete Karte zu schreiben und an den ausgeteilten Karabinerhaken „zu hängen“. Dafür suchte sich jede und jeder ein Gegenüber aus einer anderen Gemeinde zum Austausch und für das Versprechen, füreinander zu beten.

Fazit: Ein absolut gelungener Landesverbandsrat mit vielen Möglichkeiten der Begegnung, mit geistlichen Impulsen, Gebeten, verantwortungsvoller Leitung und super Vorbereitung auf allen Ebenen.
Vielen Dank an alle Beteiligten!

Ein Artikel von Regina Bauer