Durch das Evangelium vereint

BEFG und International Baptist Convention unterzeichnen Vereinbarung

Der BEFG und die International Baptist Convention (IBC) wollen ihre bisherige Zusammenarbeit in der Verbundenheit als Baptisten in Deutschland weiterführen und stärken. Dieses Ziel und dessen Ausgestaltung ist Gegenstand einer Vereinbarung, die führende Vertreter des BEFG und der IBC nun in Elstal bei Berlin unterzeichnet haben.  

Unterschrieben wurde die Vereinbarung von den Generalsekretären des BEFG und der IBC, Christoph Stiba und Dr. Jimmy Martin, sowie dem kaufmännischen Geschäftsführer des BEFG, Andreas Lengwenath, und dem ehemaligen IBC-Präsidenten Dr. Scott Corwin. Darin ist festgelegt, wie die IBC ihre Geschäfte unter dem Dach des BEFG abwickelt. Neu ist, dass IBC-Gemeinden ab sofort nur direkt Mitglied im deutschen Bund sein können. Die neue Form des Miteinanders entspreche der Wirklichkeit im BEFG mehr als die bisherige, so Stiba: „Wir sind ein Bund aus Gemeinden. Deshalb hat der Bundesrat auch im Mai unsere Verfassung geändert, sodass Zusammenschlüsse von Gemeinden nicht mehr assoziierte Mitglieder unseres Bundes sein können.“ Auf derselben Bundesratstagung wurden bereits zehn IBC-Gemeinden als assoziierte oder Vollmitglieder in den BEFG aufgenommen. Die direkte Form der Mitgliedschaft entspricht nicht nur den juristischen Vorgaben, sie fördert auch das Miteinander zwischen deutschen und internationalen Gemeinden vor Ort, betont Stiba. Diesen Effekt erhofft sich auch IBC-Generalsekretär Dr. Jimmy Martin: „Viele Jahre lang gab es nur nur wenige Berührungspunkte. IBC- und BEFG-Gemeinden haben ihren kirchlichen Dienst meist unabhängig voneinander getan. Die neue Situation bietet die Chance, dass sie sich in ihrer Arbeit gegenseitig bestärken und ergänzen können.“ Er hoffe, so Martin weiter, dass man gemeinsame Missions- und Evangelisationsprojekte entwickeln werde, denn im Kern gehe es bei der Vereinbarung um ein geistliches Anliegen: „Wir dienen dem Herrn gemeinsam. Das Evangelium vereint uns in einer Aufgabe, die weit über uns selbst hinausgeht.“

Wie ein Miteinander zwischen internationalen und deutschen Gemeinden aussehen kann, beschreibt Pastor Dr. Scott Corwin am Beispiel seiner eigenen Gemeinde im Berliner Stadtteil Steglitz: Mit der deutschen Baptistengemeinde gebe es „eine wunderbare 49-jährige Partnerschaft“. So habe die deutsche Gemeinde der internationalen seit deren Gründung Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt, es gebe Austausch zwischen den Gemeindeleitungen, und nicht zuletzt verbinde ihn, Corwin, eine persönliche und kollegiale Freundschaft mit dem Pastor der deutschen Gemeinde. Wie Jimmy Martin hofft auch Scott Corwin, dass künftig mehr solcher enger Beziehungen zwischen IBC- und BEFG-Gemeinden entstehen. Er ist überzeugt, dass Internationalität im deutschen Bund eine große Rolle spielt: „Wenn es um internationale Mission geht, haben die deutschen Baptisten eine reiche Geschichte. Nun kommt die internationale Mission zum BEFG nach Hause, in Form von internationalen und multikulturellen Gemeinden. Jede Ortsgemeinde hat die Möglichkeit, eine Gemeinde aus ‚allen Stämmen, Sprachen, Völkern und Nationen‘ zu werden.“ In diesem Sinne ist die Vereinbarung mit der IBC für BEFG-Generalsekretär Christoph Stiba ein wichtiger Baustein in der Arbeit an dem Thema, das 2015 und 2016 Schwerpunkt im Bund sein soll – Bunte Gemeinde: „Dabei wollen wir, wie in der Partnerschaft mit den IBC-Gemeinden, auch die kulturelle Vielfalt erleben, die zum Reich Gottes gehört. Es geht darum, Christus im Anderen zu entdecken.“

Ein Artikel von Dr. Michael Gruber