Ein neuer Blick auf das Altwerden

Dienstende von Irmgard Neese: Wegbegleiter würdigen Einsatz für das GemeindeSeniorenwerk

Irmgard Neese beendet ihren Dienst im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG), um sich neuen Aufgaben zu widmen. In zwei Feierstunden haben Wegbegleiter die Arbeit der 61-jährigen Diakonin für das GemeindeSeniorenwerk gewürdigt. Irmgard Neese sei es gelungen, aus einem wenig konkreten Konzeptpapier einen ganzen Arbeitsbereich zu entwickeln und den Blick auf das Altwerden zu verändern, so Friedrich Schneider. 

Schneider, der damals den zuständigen Dienstbereich Gemeindeentwicklung leitete, blickte in seiner Ansprache auf humorvolle Weise auf die Anfänge des GemeindeSeniorenwerks 2007 zurück. So sei das Konzeptpapier für die Arbeit mit Senioren vor acht Jahren eigentlich voller Allgemeinplätze gewesen, über die man heute durchaus schmunzeln könne („Wir beobachten, dass Menschen älter werden“). Darüber hinaus sei der Anforderungskatalog in der Stellenausschreibung für eine halbe Stelle eigentlich vollkommen überfrachtet gewesen. Trotzdem habe sich Irmgard Neese „mit Mut und Gottvertrauen der Herausforderung gestellt“ und im November 2007 als Referentin angefangen. Sie habe in den folgenden Jahren einen wesentlichen Beitrag geleistet, mit dem GemeindeSeniorenwerk einen überaus erfolgreichen Arbeitsbereich aufzubauen, so Schneider: „Ohne dich wäre die Seniorenarbeit nicht so gewachsen und akzeptiert, wie sie das heute ist.“ Neese habe sich dabei mit großem Einsatz tiefgründig in das Thema eingearbeitet, was nicht ohne Folgen geblieben sei: „Was du für dich selbst gelernt und dann vermittelt hast, hat zu einem Perspektivwechsel in der Seniorenarbeit geführt – weg von Senioren als nur betreuungsbedürftige Menschen. Dadurch haben wir im Bund moderne, selbstbestimmte, generationsübergreifende Angebote für ältere Erwachsene.“

Jutta Teubert, Vorsitzende des GemeindeSeniorenwerks, führte den Anwesenden der Feierstunde einige Bereiche vor Augen, die Irmgard Neese mitentwickelt, gestaltet und geprägt hat: von Seniorentagen und der „Ausstellung zum Anfassen“ ErinnerungsStoff über Fortbildungen in der Begleitung von Senioren bis hin zum Seminar „Auf Augenhöhe“, das ein Miteinander der Generationen fördert. Im Namen des ehrenamtlichen Leitungskreises dankte Jutta Teubert der scheidenden Mitarbeiterin dafür, dass sie mit ihrer ganzen Persönlichkeit, voller Wertschätzung und Freundlichkeit gegenüber Menschen und unter hohem Arbeitseinsatz ihre große Kreativität für das GemeindeSeniorenwerk eingesetzt habe.

Bei einem Empfang für die Mitarbeitenden des BEFG in der Bundesgeschäftsstelle in Elstal würdigten auch BEFG-Präsident Michael Noss und Generalsekretär Christoph Stiba das Wirken Neeses. Stiba hob hervor, Irmgard Neese habe neben ihrer fachlichen Kompetenz schon alleine durch ihre den Menschen zugewandte Persönlichkeit stets einen bleibenden positiven Eindruck hinterlassen. Noss zeigte sich beeindruckt davon, wie selbstbestimmt Neese ihren Dienst beendet habe, um sich noch einmal neuen Herausforderungen zu stellen: „Darin zeigt sich ein strukturiertes und zielorientiertes Handeln, das neben ihrer Einfühlsamkeit zum Erfolg der Arbeit von Irmgard Neese beigetragen hat.“

Aktuell wird im BEFG unter der Federführung von Friedrich Schneider ein Fachbereich „Familie und Generationen“ aufgebaut. Unter dessen Dach sollen unter anderem die Seniorenarbeit und die Frauenarbeit weitergeführt werden.

Ein Artikel von Dr. Michael Gruber