Frauenwerk gibt Selbständigkeit auf

Neuanfang im Rahmen des Bundes

50 magentafarbene Luftballons mit guten Wünschen stiegen in den Elstaler Himmel. Lange sahen die Teilnehmerinnen des Frauenrates ihnen nach. Die Luftballons mit guten Wünschen sind ein Symbol für das Loslassen des Frauenwerkes. Am Tag zuvor, am 20. November, hatte die Vollversamlung der regionalen und bundesweiten Mitarbeiterinnen im Frauenwerk einstimmig beschlossen, die bisher selbständige Arbeit nach 87 Jahren zu beenden.

Elisabeth Kapsreiter, die Vorsitzende des Vorstandes, begründete diesen Schritt mit grundlegenden Veränderungen in der Frauenarbeit: Viele Gemeinden hätten gar keine Frauengruppen mehr, in den meisten anderen sei die Frauengruppe ein Teil der Seniorenarbeit.

Die finanziellen Mittel des Frauenwerkes sind in den letzten Jahren stetig zurückgegangen. Außerdem sei es nicht flächendeckend gelungen, den gewünschten Wandel hin zu einer modernen Frauenarbeit auch auf Bundesebene umzusetzen.
Elisabeth Kapsreiter betonte, dass die Bereitschaft des Bundes, die Arbeit mit und für Frauen weiterzuführen, ganz neue Chancen eröffne, die den Abschied leichter machten.

So gelang es auch, für alle bisherigen Arbeitszweige Mitarbeiterinnen zu gewinnen. Die Arbeit mit und für Frauen geht weiter, soll aber als Arbeitszweig des Bundes auch neue Akzente setzen.

Ein zunächst vorläufig eingesetzter Leitungskreis wird die Arbeit koordinieren. Zum ihm gehören Ursula Abel, Annette Grabosch, Katrin Ludwig, Elisabeth Malessa, Cora Zacher und Friedrich Schneider als Verantwortlicher des Bundes.

Bei einem festlichen Abendessen würdigten der Präsident des Bundes, Hartmut Riemenschneider, und Generalsekretär Christoph Stiba die jahrzehntelange Arbeit des Frauenwerkes. Es bot nicht nur von Anfang an vielen Frauen ein Betätigungsfeld in der Gemeinde, als ihnen dies in einigen Bereichen noch verwehrt war, sondern leistete auch tatkräftige diakonische Arbeit und unterstützte wesentlich die Weltmission. Der bisherige Vorstand, der aus Elisabeth Kapsreiter, Gisela Bullermann, Edith Becker, Katrin Ludwig, Elisabeth Malessa, Claudia Sokolis und Angelika Winski bestand, wurde verabschiedet. Ein Fürbittegebet für den neuen Leitungskreis schloss sich an.

Zuvor hatte der Frauenrat selbst fröhlich Rückblick gehalten und Gott gedankt für den bisherigen Weg und den damit verbundenen Segen. „Was lange undenkbar war, ist für uns jetzt als Führung Gottes erkennbar.“, betonte Elisabeth Kapsreiter.

Der ehemalige BEFG-Präsident Siegfried Großmann betonte in seinem Festvortrag: Die Frauen gehören selbstverständlich in die Mitte der Gemeinde und in die Mitte des Bundes. Er begrüße darum die neue Struktur, wünsche sich aber auch eine größere Beteiligung von Frauen in Leitungsgremien des Bundes und der Gemeinden.

Ein Artikel von Friedrich Schneider