Michael Borkowski und Irene Wegener

Hannover: 30 Jahre Arbeit mit Geflüchteten

„Geflüchtete menschenfreundlich und fachlich kompetent begleiten“

Am vergangenen Wochenende hat die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde am Döhrener Turm in Hannover das 30-jährige Bestehen ihrer Arbeit mit Geflüchteten gefeiert. „Den Menschen, die so viel verloren haben, wollen wir ein ansprechendes Wohnumfeld bieten, das sie stabilisiert“, so formuliert Leiterin Irene Wegener das Anliegen der Arbeit. Udo Hermann von der Bundesgeschäftsführung nahm am Festgottesdienst am Sonntag teil und überbrachte ein Grußwort des BEFG.

In der Arbeit sei es von Anfang an das Ziel gewesen, Geflüchtete menschenfreundlich und fachlich kompetent zu begleiten, wie Michael Borkowski, der bisherige Leiter des Leitungskreises hervorhob. Er hat sich 28 Jahre in der Flüchtlingsarbeit engagiert und wurde im Rahmen der Jubiläumsfeier verabschiedet. Sein Nachfolger wird Dr. Frank Hellberg.

„Jeder Mensch ist ein Geschöpf Gottes.“ Dieser Leitspruch stand 1993 über der Gründung der Arbeit. 2007 wurde das erste Flüchtlingsheim erbaut, das heute 128 Plätze bietet. 2016 kam ein weiteres Gebäude mit 100 Plätzen hinzu. Zudem gibt es ein Wohnprojekt, eine Kleiderkammer, einen Kindergarten, eine Tafel und eine Fahrradwerkstatt. 52 Hauptamtliche und viele Ehrenamtliche tragen die Arbeit. Bisher konnten über 3.000 Geflüchtete betreut werden. Dabei geht das Konzept über eine reine Unterbringung weit hinaus: „Integraler Bestandteil ist die soziale Betreuung“, wie die Gemeinde hervorhebt.

Udo Hermann würdigte die Arbeit als ein segensreiches Beispiel für gemeindenahe Diakonie: „Hier hat eine Gemeinde gesehen, was ihre Nachbarschaft braucht, und hat sich von Gott senden lassen. Ohne fertige Strategie hat sie einfach angefangen und gehandelt. Und 30 Jahre später ist die Arbeit auch deshalb noch erfolgreich, weil eine Gemeinde voll dahintersteht.“

Ein Artikel von Dr. Michael Gruber