Christopher Rinke im Gespräch

„Jetzt ist die Zeit“: Hoffnung teilen und Gemeinschaft erleben

Der BEFG auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag

Die eigene Hoffnung mit anderen Menschen teilen, tiefgründige Gespräche führen, kreativ mit Holz arbeiten, Fragen stellen, die man sich sonst nicht zu stellen traut – all das war möglich am Stand des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) auf dem Evangelischen Kirchentag, der vom 7. bis 11. Juni stattfand. 70.000 Menschen waren nach Nürnberg gereist, um unter dem Motto „Jetzt ist die Zeit“ Andachten, Gottesdienste, Konzerte und Podiumsdiskussionen mitzuerleben. Neben dem Stand auf dem „Markt der Möglichkeiten“ wurden auch andere der rund 2.000 Kirchentagsveranstaltungen von Menschen aus dem BEFG gestaltet.

Eine ermutigende Aktion sorgte mit dafür, dass der BEFG-Stand fast immer gut besucht war: Menschen konnten ihre Hoffnung in Worte fassen, auf eine Tafel schreiben, sich damit fotografieren lassen und das Bild dann für sich als Erinnerung behalten oder unter dem Hashtag #hoffnungteilen auf Social Media veröffentlichen. Christopher Rinke, Regionalreferent Süd im Dienstbereich Mission, hatte die Aktion entwickelt: „Es war eine wirkliche Freude, Menschen zum Hoffnung-Teilen einzuladen und dann zu erleben, wie sie inspiriert und fröhlich weiterzogen.“

Laubsägearbeiten mit Friedrich und Gabriela Kleibert

Abendsegen auf dem Nürnberger Hauptmarkt

Aktion #hoffnungteilen

Die Einladung, Hoffnung in Worte zu fassen, war Türöffner für viele gute Gespräche. Auch Dr. Deborah Storek von der Theologischen Hochschule Elstal erlebte am Stand „viel Offenheit und Interesse. Viele wollten wissen: ‚Wer seid ihr, was macht euch aus?‘ – so generell als Freikirche oder auch im Unterschied zu anderen Freikirchen.“ Benno Braatz, Regionalreferent Ost, war beeindruckt davon, „mit wie vielen suchenden Menschen man in Kontakt und ins Gespräch kommt. Der Stand wurde genutzt, um Fragen zu stellen, die man sich sonst nicht zu stellen traut.“ So habe er mehrfach erlebt, dass Menschen „anscheinend ein wenig Berührungsängste“ mit der Baptistengemeinde an ihrem Wohnort gehabt, sich auf dem Kirchentag nun aber mit großer Offenheit darüber erkundigt hätten, was denn typisch baptistisch sei. Besonders eindrücklich war für Braatz das Gespräch mit einem jungen Menschen, der über seine Glaubenszweifel berichtete und am Ende ermutigt war.

Als absoluter Publikumsmagnet erwiesen sich – wie schon auf früheren Kirchentagen – die Laubsägearbeiten mit Friedrich Kleibert. Der Tisch, an dem der Pastor im Ruhestand und seine Frau Gabriela dies anboten, war an den drei Tagen von früh bis spät fast immer voll besetzt. Kinder, Jugendliche, Menschen mittleren Alters und Seniorinnen und Senioren sägten verschiedene Motive aus, von Kreuzen über Anker bis hin zu Ichthys-Fischen, um dann mit Schmirgelpapier den Feinschliff an ihre Kirchentagserinnerung zu setzen.

Dr. Deborah Storek

Benno Braatz

Mitarbeitende der VEF-Stände

Auch über die Angebote des BEFG kamen viele Fragen. So wollten von Deborah Storek einige wissen: „Was ist das Besondere an eurer Hochschule, was ist euer Profil?“ Und Benno Braatz freute sich besonders darüber, „wenn junge Menschen in theologischer Ausbildung nach Möglichkeiten der Weiterbildung bei uns gefragt haben“. Ein Highlight für Christopher Rinke war „das unkomplizierte und kooperative Zusammenwirken mit unseren Stand-Nachbarn aus anderen Mitgliedskirchen der Vereinigung Evangelischer Freikirchen“. Die Stände der Evangelisch-methodistischen Kirche, des Bundes Freier evangelischer Gemeinden, der Herrnhuter Brüdergemeine, der Apostolischen Gemeinschaft, der Heilsarmee und der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten lagen in unmittelbarer Nachbarschaft des BEFG-Stands. Und all diese Stände waren mit einer VEF-Flagge gekennzeichnet, wodurch ein Teil der Vielfalt der Vereinigung Evangelischer Freikirchen und ihr gemeinsames Motto „viele / eins / für andere“ sichtbar wurden.

ACK-Polis in der Nürnberger Altstadt

Mira Ungewitter auf der Hauptbühne

Bibelarbeit in der Frankenhalle

Menschen aus dem BEFG gestalteten den Kirchentag an vielen Stellen mit – und das ging schon im Vorfeld los. So bereitete Jasmin Jäger als Mitglied der Projektleitung „Digitale Kirche und Gottesdienst“ verschiedene Veranstaltungen mit vor, an deren Durchführung sie dann auch beteiligt war. Dr. Michael Gruber wirkte als Mitglied einer anderen Projektleitung an der Planung des „Marktes der Möglichkeiten“ mit. BEFG-Pastorin Mira Ungewitter moderierte die Vorveranstaltungen des Eröffnungs- sowie des Abschlussgottesdienstes auf der großen Bühne auf dem Nürnberger Hauptmarkt und war an einer Podiumsdiskussion beteiligt. Prof. Dr. Andrea Strübind gestaltete ein Podium und einen Workshop im Zentrum Ökumene mit. Dr. Deborah Storek diskutierte im Zentrum Juden und Christen über Israeltheologie in der Ökumene, und Pop-Kantor Manuel Schienke und Jan Primke engagierten sich musikalisch. Als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) war der BEFG auch in der ACK-Polis auf dem Nürnberger Jakobsplatz vertreten. Mitten in der Altstadt präsentierte die ACK ihre Arbeit und ihre Mitgliedskirchen dort im Rahmen des Zentrums Ökumene.

„Bei allen Unterschieden das Gemeinsame zu erleben, war eine großartige Erfahrung“, so das Fazit von Christopher Rinke mit Blick auf den „Markt der Möglichkeiten“ und den ganzen Kirchentag.

Ein Artikel von Dr. Michael Gruber