„Mission, Evangelisation, Transformation“

Bericht von der Fortbildung im Anfangsdienst vom 19. bis 23. September 2022

„Gott will Herzen und Verhältnisse ändern und uns dazu gebrauchen!“ Mit diesem Satz erklärte Dr. Tobias Künkler von der CVJM-Hochschule Kassel, was er mit dem Begriff „Transformation“ meint. Sieben Frauen und zwölf Männer, alle im Anfangsdienst als Pastor, Pastorin, Diakon oder Diakonin, waren zur Fortbildungswoche nach Elstal gekommen.

Thematisch stand die Woche unter der Überschrift „Mission, Evangelisation, Transformation“, und traf damit ein Kernanliegen und Herzensthema der Gemeinden im BEFG. Und so entwickelten sich angeregte Diskussionen im Lehrsaal, in Kleingruppen und darüber hinaus. Vier Tage in Elstal bieten für die Kolleginnen und Kollegen im Anfangsdienst auch Gelegenheit zum Wiedersehen und Erfahrungen teilen, zur „kollegialen Beratung“ und zum entspannten Zusammensein im Bistro am Abend.

Die vier Referenten gaben ihnen inspirierende Impulse mit: „Welcher Missions-Typ bist du?“ fragte Joachim Gnep, Leiter des Dienstbereichs Mission. Er stellte „Martyria“ (Verkündigung), „Diakonia“ (Dienst am Menschen), „Koinonia“ (Leben teilen) und „Leiturgia“ (Gottesdienst) als Dimensionen der Mission in den Raum. Die Teilnehmenden konnten sich in den vier Ecken des Raumes zu diesen Stichworten positionieren und über biblische Motive und praktische Herausforderungen ins Gespräch kommen. Stephan Panter, Pastor in Saarbrücken, forderte zu einem evangelistischen Lebensstil heraus und gab Ideen weiter, auf welche Weise die Einladung zum Glauben im Gottesdienst geschehen kann.

Dr. Fabian Vogt, Referent für Evangelisation und missionale Bildung bei „midi“ präsentierte eindrücklich, was wir von der Expo 2020 über die Inszenierung von Botschaften lernen können. Bei den „10 Geboten der Inszenierung“ geht es vor allem darum, die Sehnsüchte und Bedürfnisse der Menschen anzusprechen, und für sie die Gute Nachricht von Jesus erlebbar zu machen. Dabei spielen auch die Ästhetik unserer Räume, sowie die narrative, interaktive und überraschende Präsentation des Evangeliums eine wichtige Rolle.

Das Thema „Transformation“ entfaltete Tobias Künkler mit soziologischen und lernpsychologischen Hintergründen: Veränderung von Herzen und Verhältnissen geschieht durch Einübung von neuen Gewohnheiten und am besten in einer Kleingruppe. Einen halben Tag verbrachte die Gruppe dann mit einer Exkursion zu zwei Projekten in Berlin: „Refo Moabit“ hat die alte Reformationskirche mit neuem Leben gefüllt, getragen von einer Lebensgemeinschaft, offen für künstlerische und stadtteilorientierte Initiativen. „Projekt A+“ in Altglienicke versucht als Gemeindegründung im Kiez vor allem die religiös indifferente Nachbarschaft mit dem Glauben in Berührung zu bringen.

Beim Abschlussgottesdienst der Fortbildung predigte Prof. Dr. Michael Kißkalt, Rektor der Theologischen Hochschule Elstal, über die Verwundbarkeit des Missionars Paulus, der gerade an seinen persönlichen Grenzen und Schmerzen die Kraft Gottes erfahren hat. Mit einer gemeinsamen Mahlfeier und Segensgebeten wurden die Teilnehmenden dann an ihre Dienstorte zurückgesendet. Die nächste Fortbildung im Anfangsdienst ist für den 20. bis 24. Februar 2023 geplant, unter anderem mit der Schauspielerin und Rede-Trainerin Maria von Bismarck.

Ein Artikel von Thomas Klammt