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Niedrigster Mitgliederrückgang dank höchster Zugangszahlen seit 2018

Rückgang deutlich verlangsamt, positive Entwicklungen verfestigt: „Schere schließt sich weiter“

2023 haben die Gemeinden des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) erstmals wieder mehr Mitglieder hinzugewonnen als in den beiden Jahren vor der Corona-Pandemie. Gleichzeitig sind die Mitgliederabgänge erstmals seit 2019 rückläufig. Diese positiven Trends verhindern keinen Mitgliederrückgang, doch dieser ist prozentual und in absoluten Zahlen der niedrigste seit 2018.

Zum 31. Dezember 2023 hatte der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden 73.029 Mitglieder. Dies berichtete BEFG-Kommunikationsleiter Dr. Michael Gruber bei der Vorstellung der Statistik auf der Bundesratstagung in Kassel. Dies entspreche einem Mitgliederrückgang von 849 Personen oder 1,15 Prozent. Im Vorjahr hatte der Rückgang noch bei 1.889 Mitgliedern oder 2,49 Prozent gelegen. Der Mitgliederrückgang sei 2023 so niedrig wie seit Jahren nicht mehr, weil die Mitgliederzugänge seit dem massiven Einbruch mit Beginn der Pandemie 2020 kontinuierlich stiegen, „2023 sogar deutlich. Wir freuen uns, dass besonders die Taufen mit einem Plus von 16,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr weiter nach oben gehen.“ Die Zunahme der Zugänge und der leichte Rückgang bei den Abgängen hätten den Mitgliederrückgang nicht verhindert, jedoch dafür „gesorgt, dass sich die Schere weiter schließt“.

„Auch wenn die Austritte in den letzten beiden Jahren rückläufig sind, liegen sie zusammen mit den Streichungen weiterhin auf einem hohen Niveau“, zeigte Gruber auf. Hier sei eine häufig gestellte Frage, welchen Anteil aufgelöste Gemeinden haben, doch sie seien „nur für 189 von 4.096 Abgängen verantwortlich, was etwa 4,6 Prozent entspricht.“ So bestätige sich, was bereits die Recherchen in den letzten Jahren ergeben hätten: „Die Austritts- und Streichungsgründe sind sehr individuell und hängen mit der jeweiligen Gemeindesituation zusammen.“

Die Situation jeder Gemeinde sei anders, so Gruber: „Es gibt in unserem Bund große, mittelgroße, kleine und ja: auch sehr kleine Gemeinden. Für sehr kleine Gemeinden ist die Arbeit oft in besonderer Weise herausfordernd.“ Gleichzeitig gebe es bei jeder Gemeindegröße spezifische Herausforderungen wie auch Chancen. „Als Bund wollen wir Euch in Eurer Arbeit unterstützen. Und das auch ganz individuell, auf Eure Situation zugeschnitten, wie beispielsweise mit den Beratungsangeboten, dem Projekt:Revitalisierung, mit Evangelisationskonzepten, auch mit Arbeitsmaterial und vielen anderen Angeboten.“ Dies sei keine Einbahnstraße, so Gruber: „Denn jede Gemeinde ist einzigartig – und damit auch eine einzigartige Bereicherung für unseren Bund: auf eine Art und Weise, wie es die hier vorgestellten statistischen Zahlen nicht einmal im Ansatz darstellen können. Und so freuen wir uns, mit Euch diese Bundesgemeinschaft zu gestalten.“

Ein Artikel von Referat für Kommunikation