Steine unter dem Kreuz ablegen

Seniorenevangelisation in Kamp-Lintfort wurde zu „Senioren-Glaubens-Fest-Tagen“

Kamp-Lintfort – „Unseren Gemeinden fällt es offenbar immer schwerer, wirklich Kirchendistanzierte zu erreichen.“ Das sagte Pastor Lothar Leese (Remscheid) nach einer dreitägigen Seniorenevangelisation am Nachmittag in der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde in Kamp-Lintfort im Rheinland. Dennoch hätten die Treffen unter dem Motto „Jesus erleben - Zukunft gestalten" als eine Art „Senioren-Glaubens-Fest-Tage“ durchaus ihren Sinn gehabt. Denn ihm sei von den 40 bis 70 Besuchern aus der Gemeinde wie auch aus den Nachbargemeinden Krefeld und Kevelaer gesagt worden, dass sie in ihrem Glauben gestärkt worden seien und die Nachmittage ihnen „gut getan“ hätten.  
Das Treffen war von dem Seniorenkreis „Herbstzeitlosen“ der Baptistengemeinde Kamp-Lintfort vorbereitet worden. Zu den drei Themen „Gott zeigt Herz“, „Gott tilgt Schuld“ und „Gott gibt Halt“ habe der von Gisela Lumpe geleitete Kreis jeweils den Raum und die Tischdekoration passend gestaltet – etwa mit Marzipanherzen an jedem Platz oder mit zwei Ankern von der Ostsee. Für ihn völlig überraschend habe etwa die Hälfte der Besucher am zweiten Nachmittag nach seiner Predigt von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, einen Stein, der auf jedem Platz lag, als Symbol für die Lasten des Lebens unter einem Kreuz im Raum abzulegen. Am letzten Nachmittag wurde nach der Predigt ein Übergabegebet per Beamer an die Wand gestrahlt, das still mitgebetet werden konnte. Jeden Tag hätten die Besucher am Ausgang eine Postkarte mit dem jeweiligen Thema und Motiv des Tages und den Kontaktdaten der Gemeinde und der Seniorengruppe erhalten. Für das musikalische Rahmenprogramm sorgte der Pianist Vilmar Mecklenburg (Krefeld). Zu einem musikalischen Höhepunkt entwickelte sich bei der letzten Veranstaltung der Auftritt von zwei Ehepaaren aus der früheren Colonia Dignidad in Chile, die mit Akkordeon und Geige und „herzerfrischendem Gesang“ die Zuhörer begeistert hätten. Gemeindepastor André Carouge sprach von „gelungenen Nachmittagen".

„Ich bin beeindruckt von dem Engagement der Mitarbeiter, die wirklich eine einladende und offene Atmosphäre schufen“, meinte Leese gegenüber der Zeitschrift GEMEINDE. Wie er ferner sagte, hätten speziell auf Senioren abgestimmte Evangelisationen oder Glaubenskonferenzen in den Gemeinden auch deshalb ihren Sinn, weil „ältere Geschwister in vielen Gemeinden in der Gottesdienstgestaltung gar nicht mehr zu ihrem Recht“ kämen. Das Material der Veranstaltungsreihe, das der Dienstbereich Mission entwickelt habe, sei gut. Deshalb wäre es nach Leeses Worten durchaus wünschenswert, wenn diese Reihe noch größeren Zuspruch erfahren könnte. Die Baptistengemeinde in Kamp-Lintfort hat über 160 Mitglieder.

Klaus Rösler

Ein Artikel von Klaus Rösler