Von Elstal ins Rheinland - oder Elstal goes West

Einer guten Tradition folgend machten sich vom 5.-7. November fünf Teams von Studierenden des Theologischen Seminars Elstal mit je einem Dozenten auf den Weg, um Gemeinden eines Landesverbands zu besuchen. In diesem Jahr führte der Weg ins Rheinland.

 

Die Studienfahrten des Elstaler Seminars in jedem 2. Jahr verfolgen zwei Ziele: Die Vielfalt der Gemeinden in einer Region kennenlernen und zugleich die Arbeit und das Studienkonzept der Fachhochschule persönlich vorstellen.

In drei Tagen haben die Teams sehr unterschiedliche Gemeinden erlebt: kleine und große; traditionelle, im Wandel begriffene sowie unkonventionelle Neugründungen; mit baptistischer Prägung oder einem bewusst evangelisch-freikirchlichen Verständnis, das Brüderbewegung und Baptismus verbindet; Gemeinden im ehrwürdigen Kirchengebäude und eine Kirche im Walzwerk: Symbol für den Wandel einer Region und die Suche nach neuen Orten und Formen für die Gemeinde Jesu.

In den Begegnungen mit leitenden Schwestern und Brüdern an den Nachmittagen bzw. am Sonntag nach dem Gottesdienst haben wir die Gemeinden in ihrer Geschichte, mit ihrem spezifischen Profil und besonderen Herausforderungen oder Nöten wahrnehmen können. Beeindruckend, wie konsequent Gemeinden in Kinder- und Jugendarbeit investieren, um einer Überalterung zu entgehen, andere sich aus einem geistlichen Impuls heraus Menschen zuwenden, die „sonst keiner haben will“. Zwischen KidsLive und Pilgerheim Weltersbach, dem therapeutischen Markus-Haus und einer Beratungsstelle des Landesverbands in einem Gemeindehaus hat uns die Vielfalt missionarischen und diakonischen Engagements inspiriert. 

Am Abend stellten sich die Teams nach einer Präsentation des Elstaler Seminars den Fragen der Gemeinden: nach dem besonderen Profil, dem Fachhochschulstatus, der Anerkennung der Abschlüsse, der Gestaltung des Studiums und seiner Inhalte u.v.m.

Der Samstag diente Entdeckungen vor Ort, z.B. Bonner Münster, Altenberger Dom, Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 oder Zeche Zollverein, in der die Kokerei nach nur 32 Jahren Betriebsdauer stillgelegt wurde. Ein Beleg für den strukturellen Wandel der letzten Jahrzehnte; gut, wenn Gemeinden sich vor Wandel nicht scheuen – stilllegen lassen sie sich Gott sei Dank nicht.

Überaus freundliche Aufnahme, sehr gut vorbereitete Gesprächspartner, kundige Führungen, gute Wünsche zum Gelingen der Arbeit bleiben uns dankbar in Erinnerung. „Ich habe richtig Lust auf den Gemeindedienst bekommen“, so das Fazit nicht nur eines Studierenden. „Gut, dass Ihr da wart und wir Euch kennenlernen und befragen konnten, jetzt verstehen wir vieles besser“, so der Dank nicht nur einer Gemeinde.

Die nächste Studienfahrt des Theologischen Seminars ist für Herbst 2012 vorgesehen. Einladungen in einen Landesverband nimmt das Rektorat gerne entgegen.

Ein Artikel von Olaf Kormannshaus